Bye Bye Fusion ✌🏼

[Flipzi]

Liebe Fusionisten,
Auch wenn die Fusion wiedermal wunderschön war bin ich ein bisschen besorgt wie das alles die nächsten Jahre werden soll. Ich lese hier im Forum von K.O. Tropfen fällen, einem geklauten Rollstuhl, schrecklichen Schreien auf dem Familiencamp, Übergriffe bei Gwen Wayne am HPTTRSN usw. Außerdem hatte ich auf dem Dancefloor oft das Gefühl, dass niemand mehr Platz für die anderen macht und die andern durchstolpern.
Noch lässt sich das Ganze auf dem Festival ganz gut übersehen, wenn man eine gute Zeit hat. Meine Bedenken sind jedoch, dass in diesem Jahr wieder Influencer, Typen im Helenfischer Ultras Tanktop, Bierkönig Mallorca Shirt oder Deutschlandtrikot und Afroperücke (alles gesehen) ihren ganzen Freunden Bescheid geben und diese wiederum ein Jahr später ihren ganzen Freunden per Instagram + TikTok Bescheid geben. Das Kliente ist dann Festivals ala Rock am Ring, Airbeat One oder ähnliches gewohnt. Die informieren sich nicht und denken die Person hinterm Tresen verdient 17 € die Stunde. Da hat dann irgendwann doch auch keiner mehr Bock Ehrenamtlich an der Bar zu stehen oder Müll aufzuräumen. Wenn sich niemand mehr bedankt usw.
Eventuell war ich die letzten 5 Jahre einfach zu sehr vom Festival überwältigt und hatte dabei einfach kein Blick für die negativen Seiten und jetzt werde ich einfach älter. Das würde mich aufjedenfall sehr beruhigen und irgendwie glaube ich auch daran, dass die Fusion sich selbst reguliert!
Ansonsten habe ich in ein paar Jahren Angst vor einem Woodstock 99

Hoffe das war nicht zu doll überzeugt mich gerne eines anderen

[Tuskos]

Während ich deine Sorgen komplett verstehen kann, sei dir zum Aufbau deiner Gemütslage der folgende Post von vor genau 10 Jahren verlinkt:
viewtopic.php?t=7283&sid=dc0c34db22501b ... d12154b993

Es ist Teil der Fusion, dass man älter wird, nachkommende Generationen nachrücken (diesmal durch Corona vielleicht sogar mehr als sonst) und einem mit dem Alter Probleme bewusst werden, die man vorher ausgeblendet hat.

Gerade im Kater kommt einem das dann auch erstmal krass vor, aber sobald ein paar Wochen ins Land gegangen sind, so zumindest bei mir, bleiben die Erinnerungen an die schönen Dinge.

Dazu kommt, dass ich dieses Jahr gerade was das Publikum angeht wirklich gute Erfahrungen gemacht habe. Die Klos waren sauber wie nie, nirgends hab ich einen "Ballern" schrei gehört und mehr als einmal habe ich erlebt, dass jemandem etwas runtergefallen ist, andere im Sprint hinterher sind und dafür applaudiert wurde.
Das war meine fünfte Fusion und natürlich ändern sich Dinge, aber aus meiner Subjektiven Sicht auch in vielen Punkten zum Guten.

[Flipzi]

Sorgen beseitigt, vielen Dank dir
Vlt mal n Jahr Pause machen und das Theater in zwei Jahren wieder genießen und sich überraschen lassen wo das alles hinführt

[Henr.k]

Du bist damit auf jeden Fall nicht alleine, mir geht es ähnlich und ich wollte auch in Form eines eigenen Posts meinen Senf dazu geben, mach ich vielleicht noch ausführlicher

Ich habe einige Dinge gesehen, die ich von der Fusion meiner „jüngeren Jahre“(naja ich bin auch erst 31) nicht kannte und mich geärgert, aber so ist das nunmal; auch die Fusion geht mit der Zeit, ist schon lange nicht mehr so „alternativ“ (Sorry, aus Faulheit und Mangel eines besseren, kreativeren Wortes) wie sie mal war, genau so wenig wie die gesamte Szene. Und sie ist erst recht kein SafeSpace (Thema K.O. Tropfen..)!!!

Insgesamt liegt es aus meiner Sicht aber daran, dass die Menschen vollkommen den Bezug zu ihrem Konsum verlieren, wenn die „Freiheit“ grenzenlos scheint. Absolut hemmungsloses Geballer sollte durch Empathie oder grundsätzlich soziales Verhalten begrenzt werden, leider scheinen diese Grenzen immer mehr zu verschwimmen.

Trotzdem werde ich auch ein 8tes mal wiederkommen und vielleicht ein zwei Freunden zeigen, wie wunderschön die Fusion sein kann

[Cyborgosaurus]

Glaube es liegt auch daran, worauf man den Fokus legt. Ich gehe seit 10 Jahren auf die Fusion. Einige Dinge haben sich wirklich verändert. Aber insgesamt ist es doch gleich geblieben und es gab schon immer üble Geschichten. Ich sehe die Fusion jetzt aber nicht auf den Untergang zusteuern. Was mir z.B. auffällt sind viele Diebstähle Montags. Filmen und Fotos sind mir in anderen Jahren häufiger aufgefallen und wenn man auf den Floors steht sieht man eigentlich keine Handys. Trotz negativer Geschichten denen man im Forum begegnet, empfand ich meine Begegnungen alle als positiv, hilfreich und vertrauenswürdig.

[Flipzi]

Dann ist das wohl echt ein Generationending. Ich war dieses Jahr auch deutlich nüchterner und hatte so vermutlich nicht nur die Augen auf den schönen Sachen. Gehört wohl dazu. Eventuell geht man lieber 1-2 Mal auf ein kleines gemütliches Festival mit ruhigerer Musik und dann kann man die pure Extase auf der Fusion wieder genießen und sich daran erfreuen wie die jüngeren feiern.

Vielen Dank für all euer Feedback

[Oberdruide]

Ich bin seit 25 jahren mindestens 15 mal in Lärz gewesen und die Diskussion ist jedes Jahr die gleiche.
"Früher war alles besser" blablabla. Klar ändert sich jedes Jahr etwas, aber der Spirit bleibt gleich. Einiges wird blöder, anderes besser. Die Klosituation z.B. war - auch wenn sich immer welche beschweren- vor 15 Jahren dramatisch schlechter. Nur Dixis, die am Freitag alle vollgeschissen waren. Das ist heute viel angenehmer. Auch die langen-schlangen-beschwerden kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe lange schlangen immer nur bei den hauptbühnen zur Hauptzeit erlebt. 50m weiter bei ner kleineren Bühne dann 5 von 15 kompoletten frei. Mensch muss sich halt nur ein bisschen auskennen. Partyatzen gabs auch damals schon und es wurde gemeckert.
Und was auf der Fusion an echten Problemen wie z.B. ko tropfen, Schlägerreien, Diebstahl oder Belästigungen in 5 Tagen vorkommt ist bei Rock am Ring usw doch ne Minutenstatistik. Gut dass darüber gesprochen wird, schade, dass es vorkommt, aber bei 80000 Leuten ist das doch weniger als im normalen Alltag.

[TheRealLife93]

Ich war am Montag auch ähnlich drauf. Dieses Jahr wahr ich ziemlich nüchtern größtenteils unterwegs.
Als ich Montag zuhause war, war erstmal so "fuck, das war die beschissenste Fusion aller Zeiten". Da fährst du erstmal nicht mehr hin.

Mit zwei Tagen drüber nachdenken habe ich aber festgestellt, dass dit alles eher an mir lag.
Wenn man nen Monat vorher quasi durcharbeitet, muss man sich nicht wundern dass man irgendwie den drive nicht fühlt und alles irgendwie eher anstrengend ist.

Im allgemeinen war doch eigentlich vieles schöner und sogar besser als letztes Jahr. Die Sani situation ist zwar noch Ausbau fähig aber dafür das da mehr Leute waren als sonst, wars doch echt gut und vor allem trotzdem besser als letztes Jahr. Auch die Essenssituation war entspannter.

Nur die floor situation hat mich abgefuckt, da waren einfach nachts viel zu viele menschen unterwegs. Ich hab Samstag nacht fast ne halbe stunde von Turmbühne zum Sonnendeck gebraucht... Aber auch hier wars bei mir glaube ich einfach die Reizüberflutung der Wochen davor. Irgendwann ist man halt am Ende und von allem sehr schnell genervt. Leider war ich irgendwie nicht clever genug mal hinten rum zulaufen und die kleinen floors abzuchecken... Keine Ahnung was da mit mir los war

Nen Ticket für nächstes Jahr werd ich mir trotzdem wieder besorgen, dann gibts vor der Fusion ne Woche urlaub und danach hahaha

[SuLu]

Also ich hatte vor ca 10 Jahren eine doofe Fusion und war jetzt erst wieder das erste Mal und dachte oh Mist, da hab ich aber echt was verpasst in den letzten Jahren, ist ja doch gar nicht so doof geworden ich hatte viele tolle Fusions, aber das war für mich echt nochmal eine obendrauf! Allerdings echt etwas arg voll.

[Werto.]

Die wirkliche Frage ist, ob es dir gefallen hat oder ob du dich von den 1% beeinflussen lässt, die sich hier teilweise negativ äußern.

Bei fünf Tagen Festival wird nicht immer alles glatt gehen
, aber man muss unterscheiden, ob man sich auf große und ganze konzentriert oder auf (hoffentlich) einzelne negative Momente.