Che Guevara Ring - Muss das sein?

Was sonst nicht passt aber geschrieben werden muss
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mvmvmvmvmvm
Beiträge: 4
Registriert: Mo 26. Jun 2023, 16:38

Che Guevara Ring - Muss das sein?

Beitrag von mvmvmvmvmvm »

Ich bin dieses Jahr zum ersten Mal nach langen 7 Jahren mal wieder auf der geliebten Fusion. Beim vorfreudigen Betrachten des Plans, der so viele wunderschöne Erinnerungen wach ruft, bin ich diesmal hängen geblieben beim Che-Guevara-Ring, über den ich mir vormals keine großen Gedanken gemacht habe. Und ich frage mich heute als links eingestellter Mensch: Ist Che echt immer noch cool genug für einen Straßennamen?
Muss ich die Gründe für mein Bedenken überhaupt ausführen?
Na gut: Neben seiner Strahlkraft und inspirierenden Rolle in den revolutionären und sich nach Gerechtigkeit sehnenden linken Bewegungen Südamerikas und der ganzen Welt war Che Guevara auch der Träger vieler Merkmale eines absoluten Arschlochs. Im Sinne von Selbstjustiz, Folter und Mord. Auf seiner Strichliste stehen die brutale Misshandlung und Ermordung von hunderten Häftlingen und Bauern, genießerische Exekutionen seiner politischen Gegner, die Errichtung eines menschenunwürdigen Arbeitslagers auf Kuba sowie standrechtliche Verurteilungen im Rahmen von Militärtribunalen, die keinerlei rechtsstaatliche Prinzipien hatten. 216 von ihm persönlich angeordnete Erschießungen sind eindeutig und mit Namen der Getöteten belegt, die reale Zahl liegt deutlich höher. Che hat seine Kaltblütigkeit und Brutalität nie geleugnet oder kritisch reflektiert, sondern im Gegenteil stets verteidigt und als absolut notwendig bezeichnet, auch direkt vor den Vereinten Nationen.
Ja, Che hat der Welt auf der anderen Seite der Medaille wichtige und wertvolle Impulse gegeben, die Teil des Gesamtbildes sind.
Trotzdem stellt sich die Frage: Möchte ich an einem magischen, lebensbejahenden, euphorischen und nach einer besseren Zukunft strebenden Ort wie der Fusion mein Zelt aufschlagen an einer Straße, die nach einem unverhohlen grausamen vielhundertfachen Mörder und Folterknecht benannt ist?
Ja, die Fusion ist mehr als ein Party-Space. Sie ist politisch und sie ist links und jede Revolution ist ein Hobel von dem Späne fallen. Aber ich finde dass meine Frage eine Berechtigung hat.
Bertold
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Registriert: Di 27. Jun 2023, 07:02
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Re: Che Guevara Ring - Muss das sein?

Beitrag von Bertold »

Es ist wahr, dass Che Guevara eine wichtige Rolle in den linksrevolutionären Bewegungen spielte und viele Verfechter der sozialen Gerechtigkeit inspirierte. Es stimmt jedoch auch, dass er in Akte der Gewalt und Unterdrückung verwickelt war.

Jeder muss über die verschiedenen Facetten von Che Guevaras Persönlichkeit nachdenken und entscheiden, ob es angemessen ist, ihn auf diese Weise zu ehren. Einige mögen der Ansicht sein, dass sein revolutionäres Erbe und seine Ideale eine Würdigung rechtfertigen, während andere vielleicht Bedenken wegen der kontroversen Aspekte seiner Vergangenheit haben.

Es ist wichtig, die verschiedenen Meinungen und Erfahrungen, die es zu diesem Thema gibt, zu berücksichtigen. Letztendlich wird die Entscheidung, eine Straße oder einen anderen Ort nach Che Guevara zu benennen, von den persönlichen Werten und Urteilen der jeweiligen Gemeinschaft abhängen.
Poly
Beiträge: 6
Registriert: Mo 16. Nov 2020, 15:08

Re: Che Guevara Ring - Muss das sein?

Beitrag von Poly »

das ist dann wohl die dümmste scheiße die ich bisher hier gelesen habe
Grobster
Beiträge: 33
Registriert: Do 27. Jun 2013, 14:14

Re: Che Guevara Ring - Muss das sein?

Beitrag von Grobster »

Na ja,
Ich finde, man darf schon mal dazu anregen, sich mit der Rolle und Persönlichkeit che Guevaras auseinanderzusetzen.

So darf z Bsp auch sein Frauenbild, seine Misogynie und sein Sexismus hinterfragt werden.

Dies in einem Zweizeiler als "dümmste scheisse" anzukanzeln zeugt nicht gerade von hoher Kompetenz...
buntesetwas
Beiträge: 39
Registriert: So 3. Jul 2016, 13:29

Re: Che Guevara Ring - Muss das sein?

Beitrag von buntesetwas »

Poly hat geschrieben: Do 29. Jun 2023, 23:52 das ist dann wohl die dümmste scheiße die ich bisher hier gelesen habe
This. Bekifftes Hippiegelaber.
Wenn du glaubst die herrschende/besitzende Klasse wird sich ohne notwendige Gewalt einfach so dem Sozialismus verschreiben ohne Gegenwehr, dann vlt mal ein Buch lesen.

Btw Ulrike Meinhof und vielen anderen, nach denen hier Straßen benannt sind, könnte man auch Antisemitismus und anderes vorwerfen und natürlich ist es wichtig sich damit auseinanderzusetzen. Haben halt trotzdem mehr geschissen bekommen als du.

Linke die Kritik an fehlender "rechtsstaatlicher Prinzipien" festmachen :lol:
Deleted User 26423

Re: Che Guevara Ring - Muss das sein?

Beitrag von Deleted User 26423 »

Che Guevara. Ulrike Meinhoff Strasse. Geht garnicht. Drecks Terroristenpack. Aber wer die Sowjetunion mit ihren Millionen Todesopfern die Lenin und Stalkn zum Opfer gefallen sind glorifiziert hat einfach auch ein schwieriges Geschichtsverständnis.

Aber als jemand der erklärtermaßen nichts links ist (ohne rechts zu sein) vermutlich auch einfach nicht meine Welt.
Ganz nebenbei haben linke Revolution immer nur scheisse gebracht. Danach war nichts besser. Extreme sind scheisse…gilt für links und für rechts. Außer natürlich für die Tätergruppen. Wer andere drangsalieren will und Andersdenkende einsperren oder umbringen will braucht natürlich solche Strukturen. Denkt aber nicht ihr wärt was besseres als der Nazi Abschaum.

Und der Spruch mit der Gewalt ist mal eine Frechheit. Man hat seine politischen Interessen nicht mit Gewalt durchzusetzen. Wer es versucht wird hoffentlich dabei zu brei geschlagen oder kommt dabei um eine neue linke Diktatur errichten zu wollen.

Grüsse von einer Neoliberalen Partiegruppe…
buntesetwas
Beiträge: 39
Registriert: So 3. Jul 2016, 13:29

Re: Che Guevara Ring - Muss das sein?

Beitrag von buntesetwas »

blnblnbln hat geschrieben: Mo 3. Jul 2023, 08:03 Man hat seine politischen Interessen nicht mit Gewalt durchzusetzen. Wer es versucht wird hoffentlich dabei zu brei geschlagen oder kommt dabei um eine neue linke Diktatur errichten zu wollen.
Abgesehen davon, dass du den Widerspruch deiner Aussage hoffentlich selbst erkennst:
Auch die Interessen demokratischer, "freier" Staaten werden mit Gewalt gegen die eigene Bevölkerung oder andere Staaten durchgesetzt. Nur weil du bisher kein Opfer davon geworden bist, heißt das nicht, dass die Gewalt nicht existiert. Von Abschiebungen, Pushbacks, Ertrinken lassen bis zu Kriegen ("Freiheit wird am Hindukusch verteidigt"), Inhaftierungen wegen Schwarzfahrens, Erstickungen an Brechmitteleinsätzen (Olaf Scholz) etc. Die Liste ist lang und da reden wir noch nicht einmal von struktureller Gewalt.
Grüsse von einer Neoliberalen Parteigruppe
Ernsthaft bleib zu Hause. Wenn du wirklich meinst, dass eine Gesellschaft, die mit dem Faschismus viele Überschneidungen und in der der Stärke gewinnt, eine erstrebenswerte ist, lass es sein.
Ganz nebenbei haben linke Revolution immer nur scheisse gebracht. Danach war nichts besser
Du willst mir also sagen, dass du lieber einen 16 stündigen Arbeitstag hättest, als einen 8 stündigen? Ein naheliegendes Beispiel in der ein linksradikaler teilweise auch gewaltvoller Kampf zu einer Verbesserung des Lebens aller Menschen geführt hat.


Oder um es in den Worten Brechts auszudrücken:
Zum Umsturz aller bestehenden Ordnung aufzurufen,
Scheint furchtbar.
Aber das Bestehende ist keine Ordnung.

Zur Gewalt seine Zuflucht nehmen,
Scheint böse.
Aber da, was ständig geübt wird, Gewalt ist,
Ist es nichts Besonderes.
In Gänze: https://m.youtube.com/watch?v=H1cFa9sxR ... VyZQ%3D%3D
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