Das Weiße Rauschen

Nico3000
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Registriert: Mi 22. Jun 2022, 10:06

Das Weiße Rauschen

Beitrag von Nico3000 »

Irgendwie wollte ich das schon länger mal ansprechen.

Es gibt gerade eine Welle an Menschenverachtenden Müll der sich hier breit macht.
Nein nicht Nazis und sonstiges, sondern Kokain.
Dieser Müll zerstört die Welt auf eine Art und Weise die kaum zu vergleichen ist.
Es gibt gerade eine neue Welle in Europa. Das merke ich deutlich an meinem Umfeld und entfernten Umfeld. Das Zeug ist überall!

Es ist der Inbegriff wofür Kapitalismus steht.
Menschliche Ausbeute und elend aufs übelste.

Will hier niemanden was verbieten aber wenn ihr mit eurer Nase einen ganzen Kontinent in den Abgrund treibt und die Welt einen Schritt näher ran bringt solltet ihr euren Konsum mal überdenken.
smashedup
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Registriert: Di 30. Jun 2015, 15:38

Re: Das Weiße Rauschen

Beitrag von smashedup »

Puh, naja. Es ist halt immer leicht persönlichen Verzicht anzumahnen, aber sowohl beim Thema Klimawandel als auch beim Thema Drogenkriminalität greift das viel zu kurz.

In Wahrheit sind es doch in erster Linie korrupte Regierungen und ein völlig verfehlter war on drugs, die die zweifellos vorhandenen Probleme nicht in den Griff kriegen.
Kriminelle Strukturen lassen sich nicht durch die Kriminalisierung von Konsument:innen trocken legen sondern umgekehrt durch die Legalisierung.
HappyKaktus
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Registriert: Di 14. Jun 2022, 12:12

Re: Das Weiße Rauschen

Beitrag von HappyKaktus »

Stimme zu! Kokain sticht unter allen Drogen als besonders negativ heraus. Umweltzerstörung, Bandenkriege, Korruption, Menschenrechtsverletzungen, Mafia/Kartelle, Gewalt, Vertreibungen, Menschenhandel, ... im Prinzip Raubtierkapitalismus pur. Wie die konkreten politischen Lösungen dafür aussehen, ist nochmal eine Diskussion für sich. Letztlich müsste man da halt auch irgendwie zu einer Art regulierten Legalisierung kommen, um so die ökologischen, gesellschaftlichen und individuellen Schäden möglichst gering zu halten.
Spannend finde ich auch immer wieder diese willkürliche Grenzziehung bei Drogen. Würde jemand erzählen, dass er ab und zu Heroin konsumiert, wären wohl alle schockiert und würden sich vielleicht sogar von der Person abwenden, bei Kokain (obwohl auf einem ähnlichen Schädigungs- und Suchtlevel) werden jedoch ganz andere Maßstäbe angelegt. Das war meines Erachtens aber nicht schon immer so. Zwar war Kokain stets zu einem gewissen Grad verbreitet, allerdings nicht in dem hohen und normalisierten Maße wie derzeit, wo man selbst 16-jährige Kids das Zeug routiniert und wie selbstverständlich vom Schlüssel ziehen sieht. Es ist davon auszugehen, dass die Mafia/Kartelle den europäischen Markt gezielt mit Kokain vollpumpen, um so ihre Marktanteile/Profite zu vergrößern.
Klar ist es am Ende immer eine individuelle Entscheidung, aber ich bin auch der Meinung, dass weit verbreiteter Kokainkonsum einer Szene auf Dauer nicht gut tut, schon allein aufgrund der Drogenwirkung (übersteigertes Selbstbewusstsein, Aggressivität, verminderte Rücksichtnahme auf das Umfeld, Arroganz, letztlich Ego, Ego, Ego ..). Es gibt viele Drogen, die eher das Positive als das Schlechte aus Menschen hervorholen und dadurch Clubs/Festivals wie die Fusion zu ganz besonderen Orten machen (gerade von der menschlichen Seite her). Kokain gehört definitiv nicht zu dieser Gruppe von Drogen und lässt Menschen eher zu "Arschlöchern" mutieren.
Der doppelte Standard, der von manchen bei Kokain angelegt wird, ist auf jeden Fall mehr als auffällig. Überall versucht man einigermaßen bewusst und rücksichtsvoll zu konsumieren, aber bei Kokain scheinen auf einmal alle Werte nix mehr wert zu sein. Ähnliches beobachte ich auch immer wieder beim Thema Passivrauchen. Da gibt es Leute, die sonst überall mega "aware" unterwegs sind und dennoch kein Problem damit haben, andere Menschen in Innenräumen mit ihrem Zigarettenqualm zu schädigen und auszugrenzen (gibt ja nicht wenige, die gesundheitlich darauf überhaupt nicht klar kommen). Naja Sucht schlägt halt oft Verstand und Empathie. :roll:
milominati
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Registriert: Mo 20. Jun 2022, 13:13

Re: Das Weiße Rauschen

Beitrag von milominati »

Keine Macht den Drogen
divergenz
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Re: Das Weiße Rauschen

Beitrag von divergenz »

Gerade bei Kokain sollte mensch sich halt nicht die Frage stellen "Will ich mehr?", sondern "macht das noch Sinn?".
Bin ja jetzt nicht gegen experimentieren, aber wenn das Resultat des Experimentes ist mehr zu nehmen, könnte mensch sich halt mal nach neuen Experimenten umschauen um zu sehen ob da vielleicht nicht mehr haltbare Resultate zu erreichen sind (nuechtern, psychedelics...).
Finde es bei Kokain immer spannend zu sehen wer da mehr drauf abfährt als andere.
Und ob das jetzt so toll ist sich den Scheiss reinzupfeiffen mit 16... Wäre ja mal interessant die Meinung zu hören von jemandem der so frueh angefangen hat und es rueckblickend als positiv beurteilt.
Deleted User 22325

Re: Das Weiße Rauschen

Beitrag von Deleted User 22325 »

Dann müsste man auch jedem/jeder Raucher/in die Kippe aus der Hand schlagen. Die Produktion verbraucht enorme Mengen Wasser, erzeugt Millionen Tonnen CO2, Billionen Kippenstummel landen in der Natur, wichtige Ackerflächen werden durch den Anbau blockiert, widerliche Konzerne machen Milliarden damit. Die Tabakindustrie ist einer der größten Umweltverschmutzer und hat Millionen Menschen auf dem Gewissen.

Und dennoch rauchen sehr viele alternative und aufgeklärte Menschen. Will heißen, niemand ist perfekt und moralisch integer. Der Mensch an sich ist nun mal schwach und ich mache niemanden für irgendeinen Konsum einen Vorwurf. Für mich stellt sich daher eher die Frage, wie man Drogen wie Tabak, Alkohol, Kokain, aber auch Speed und andere Partydrogen (die sind auch nicht ethisch und ökologisch unbedenklich) in einen Rahmen bringt, der weder Mensch, noch Natur zerstört. Davon sind wir leider meilenweit entfernt.
dicker
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Registriert: Di 18. Dez 2012, 15:37

Re: Das Weiße Rauschen

Beitrag von dicker »

kokain passt doch eigentlich überhaupt nicht zur fusion. es ist viel zu wundervoll in lärz und so reich an eindrücken und begegnungen, dass so ein krasser rausch generell gar nicht nötig ist.
milominati
Beiträge: 138
Registriert: Mo 20. Jun 2022, 13:13

Re: Das Weiße Rauschen

Beitrag von milominati »

dicker hat geschrieben: Mi 14. Jun 2023, 12:52 kokain passt doch eigentlich überhaupt nicht zur fusion. es ist viel zu wundervoll in lärz und so reich an eindrücken und begegnungen, dass so ein krasser rausch generell gar nicht nötig ist.
Na das macht durchaus Sinn, wenn doch eigentlich das ganze Gelände aus Anhängern der Hofmännischen Lehre besteht :D
Partybombe
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Registriert: Fr 8. Jan 2016, 17:19

Re: Das Weiße Rauschen

Beitrag von Partybombe »

Die Herstellung und Vertrieb von Kokain ist das eine Desaster.

Anstrengend und widerlich sind Kokain Konsumierende in meinem
Umfeld oder an Party's.

Aufgeblasene Ego's die glauben mit einem "Schnupf" ihr tief eingeschätztes Selbstwertgefühl
zu kompensieren und damit erhöhen zu können.

All diese "Ich hab den Grössten" und "Höhrt mal, ich hab noch eine krassere Geschichte"
gefolgt nach dem 3. Schnupf "Wer weiss, wo man jetzt noch mehr Koks herbekommt",
"Ich kenn ein super Dealer der hat immer Top-Qualität", sind einfach nur langweilig und nerven.

Die Tage darauf gehts dann los mit den finanziellen Problemen... Und eigentlich behaupten
sie von sich alle, sie seien doch so unglaublich links und gegen das System....

Bei solchen Gruppen mach gerne ein stillen Abgang und such mir andere Reisegruppen zum Feiern.

Auch immer wieder ganz schön wenn man Koks-Konsument*innen auf ihren Konsum anspricht:

"Du hast total recht. Ich finde Koks auch total scheisse und eigentlich will ich es gar nicht nehmen.
Jetzt war aber grad so eine Ausnahme...".

- ... bis zum sehr baldigem nächsten Mal.

Das einem so viel Scheiss erzählt wird, kenn ich sonst nur aus dem Auto-Grebrauchtwagenhandel
oder von Immobilienmarkler*innen.
tikitakadumbum
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Registriert: Do 15. Jun 2023, 15:29

Re: Das Weiße Rauschen

Beitrag von tikitakadumbum »

Sowohl Produktion als auch Vertrieb von Kokain sind menschenverachtend, gar keine Frage. Auch Verzicht durch KonsumentInnen ist hier mehr als nachvollziehbar.

Allerdings überrascht mich das stereotype Bild, das hier von Kokain KonsumentInnen verbreitet wird. In meinem Umfeld wurde und wird hin und wieder mal Kokain konsumiert und ich habe wirklich noch nie diese Arschlochnummer / Egonummer / aufgeblasene Selbstdarstellerei erlebt, die hier als einziges Konsumergebnis dargestellt wird. Ich denke es ist wie bei allen Drogen: Es kommt in gewissen Maße nur das heraus, was ohnehin in jemandem schlummert.
Ich hatte bisher häufig sehr empathische und entspannte Gespräche auf Kokain. Wobei ich nicht ausschließen will, dass das auch bei sonst entspannten Leuten durch die hohe Suchtgefahr, die zweifelslos von dem Stoff ausgeht, nach längerem und häufigerem Konsum kippen kann. Ich hoffe es mal nicht!

Das soll jedoch keine Verteidigung sein. Ich möchte bloß anmerken, dass auch andere Erfahrungen gemacht wurden, als die hier beschriebenen.
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