TikTok Techno Culture?

void
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Re: TikTok Techno Culture?

Beitrag von void »

FabianKoronograf hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 16:51
void hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 09:59
Soulmate hat geschrieben: Di 7. Mär 2023, 17:38 Die sehen so aus, wie im Berghain oder Kitty oder wie auf der Documenta fifteen auf kinky BDSM Queer sexpositiv bodypositiv BDSM/SM Parties.
Ein filthy shit of grey Verschnitt, in selbigem patriarchale Rollenbilder weiter zementiert werden.
Nach meiner Erfahrung vom Prärie Festival letztes Jahr, wo sich 18jährige Frauen in kinky Harness Klamotten auf unserem Crew Camping Platz breitbeinig auf dem Boden mit Lolli in der Vagina, selbigen ableckend, von schmierigen pornart Fotografen des Kitty und Co. ablichten liessen, bin ich mir nicht sicher, ob ich sowas auf der Fusion auch erleben möchte.
Mit Techno hatte das mitnichten was zu tun aber mit krassem Drogenkonsum, Übersexualisierung, Selbstdarstellung und Traumaverarbeitung.
Ich verstehe das Problem nicht. Inwieweit tangiert es dich denn, was andere anhaben oder wie sie sich fotografieren lassen? Es tangiert dich nur in der Art, dass Photonen an diesen Personen abprallen und in deine Augen fallen. Wenn du das nicht magst, schau halt weg. Aber sich über sowas aufzuregen, ist für mich wie wenn man sich über die Homo-Ehe aufregt. Die Fusion ist ein Ort, an dem "Ich mag das nicht, deswegen darfst du es nicht machen" fehl am Platz ist. Sollen die Leute doch alle nackt rumspringen und von mir aus auch Sex haben. Das hindert mich/dich/uns ja keinesfalls daran, angezogen zu bleiben und keinen Sex zu haben (oder was auch immer man auf der Fusion halt machen will). Oder übersehe ich hier was Grundlegendes?

Erst, wenn andere Menschen tangiert werden, kann man drüber diskutieren. Thema Handy und Filmen zum Beispiel. Aber beim Aussehen verstehe ich die Argumentation nicht. Das soll jeder bitte ganz alleine entscheiden, wie er aussehen will (Achtung: Nazi-Symbole auf Kleidung tangieren sehr wohl andere Menschen).
Es tangiert wenn eben diese patriarchale Rollenbilder zementiert und reproduziert werden. Die einen kämpfen ihr Leben lang dagegen, während andere drauf herumtanzen.
Ich denke es ist zwischen stumpfer Selbstdarstellung und künstlerischer Darstellung zu unterscheiden.

Natürlich können Menschen, jetzt wo keine Kinder mehr auf dem Festivalgelände erlaubt sind, Sex haben und mit Fetischkleidung rumlaufen. Problematisch ist eben erst, wenn die Motivation dahinter die Ausbeutung des weiblichen Körpers (bspw.) ist oder der Sex durch BDSM Elemente geprägt ist, die Gewalt enthalten und andere triggern.
Ich verstehe deine Argumentation. Ich verstehe aber noch nicht, wieso nackt Sein, Sex Haben oder sich mit nem Lolli irgendwo drin Fotografieren Lassen patriarchale Rollenbilder zementiert und reproduziert? Wenn eine Person Bock hat, sich nackt zu zeigen, dann macht sie das. Wo ist da das Rollenbild? Ist sich nackt zeigen nicht entgegen jedes Rollenbild?

Patriacharchale Rollenbilder durch BDSM? BDSM beinhaltet klassicherweise eine (oder mehrere) dominante Person und eine (oder mehrere) submissive Person. Welches Geschlecht diese Personen haben, ist unerheblich. Zwei schwule Männer oder ein submissiver Mann und eine dominante Frau sind keine patriarchalen Rollenbilder. Aber ein dominanter Mann und submissive Frau dann schon? Das heißt, alle können ihr BDSM ausleben, ohne antifeministisch zu sein, nur Frauen selbst nicht, wenn sie submissiv sein wollen?
Dass die Gewalt an sich triggern kann, sehe ich ein, da habt ihr Recht. Aber partriacharchale Rollenbilder durch BDSM? Meiner Wahrnehmung nach ist BDSM entegen aller Rollenbilder. Und submissive Frauen entscheiden sich ja selbstbestimmt dafür, sie werden nicht von einem Mann dazu gezwungen. Eine Frau muss doch trotzdem ein patriarchales Rollenbild bedienen dürfen, wenn sie das gerne möchte? Sonst dürfte ja auch keine Frau mehr Hausfrau sein, auch wenn es ihr größter Wunsch ist? Bitte korrigier mich, wenn ich falsch liege, ich möchte es wirklich gerne verstehen. :)
Zuletzt geändert von void am Mi 8. Mär 2023, 17:54, insgesamt 5-mal geändert.
void
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Re: TikTok Techno Culture?

Beitrag von void »

mull hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 14:00 Das Thema öffentliche sexuelle Handlungen halte ich für schwierig. Klar sollte jede/jeder machen können was sie/er mag.
Es wäre aber schon vorstellbar, das solche Szenen Menschen triggern/tangieren, die bspw. sexualisierte Gewalt o. Ä. erfahren haben. Da würde ich die gegenseitige Rücksichtnahme schon vor die persönliche Entfaltung stellen.
Das ist schlüssig, da stimme ich dir zu!
Xilëf
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Re: TikTok Techno Culture?

Beitrag von Xilëf »

void hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 09:59
Soulmate hat geschrieben: Di 7. Mär 2023, 17:38 Die sehen so aus, wie im Berghain oder Kitty oder wie auf der Documenta fifteen auf kinky BDSM Queer sexpositiv bodypositiv BDSM/SM Parties.
Ein filthy shit of grey Verschnitt, in selbigem patriarchale Rollenbilder weiter zementiert werden.
Nach meiner Erfahrung vom Prärie Festival letztes Jahr, wo sich 18jährige Frauen in kinky Harness Klamotten auf unserem Crew Camping Platz breitbeinig auf dem Boden mit Lolli in der Vagina, selbigen ableckend, von schmierigen pornart Fotografen des Kitty und Co. ablichten liessen, bin ich mir nicht sicher, ob ich sowas auf der Fusion auch erleben möchte.
Mit Techno hatte das mitnichten was zu tun aber mit krassem Drogenkonsum, Übersexualisierung, Selbstdarstellung und Traumaverarbeitung.
Ich verstehe das Problem nicht. Inwieweit tangiert es dich denn, was andere anhaben oder wie sie sich fotografieren lassen? Es tangiert dich nur in der Art, dass Photonen an diesen Personen abprallen und in deine Augen fallen. Wenn du das nicht magst, schau halt weg. Aber sich über sowas aufzuregen, ist für mich wie wenn man sich über die Homo-Ehe aufregt. Die Fusion ist ein Ort, an dem "Ich mag das nicht, deswegen darfst du es nicht machen" fehl am Platz ist. Sollen die Leute doch alle nackt rumspringen und von mir aus auch Sex haben. Das hindert mich/dich/uns ja keinesfalls daran, angezogen zu bleiben und keinen Sex zu haben (oder was auch immer man auf der Fusion halt machen will). Oder übersehe ich hier was Grundlegendes?

Erst, wenn andere Menschen tangiert werden, kann man drüber diskutieren. Thema Handy und Filmen zum Beispiel. Aber beim Aussehen verstehe ich die Argumentation nicht. Das soll jeder bitte ganz alleine entscheiden, wie er aussehen will (Achtung: Nazi-Symbole auf Kleidung tangieren sehr wohl andere Menschen).
Hoi Void,
Geh doch bitte mal auf irgendwelche Sozialenseiten,
Dann schau mal nach #Fusion und ähnlich.
Da ist das Problem.
Ich will vielleicht nicht immer mit dem Gedanken rumrennen das jemand ein Foto von mir macht und dies dann irgendwo landet.
Abgesehen davon halte ich persönlich diese ja teils zwanghafte Selbstdarstellung für ungesund.
FUSIONBLEIBT
Soulmate
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Re: TikTok Techno Culture?

Beitrag von Soulmate »

void hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 17:30
FabianKoronograf hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 16:51
void hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 09:59

Ich verstehe das Problem nicht. Inwieweit tangiert es dich denn, was andere anhaben oder wie sie sich fotografieren lassen? Es tangiert dich nur in der Art, dass Photonen an diesen Personen abprallen und in deine Augen fallen. Wenn du das nicht magst, schau halt weg. Aber sich über sowas aufzuregen, ist für mich wie wenn man sich über die Homo-Ehe aufregt. Die Fusion ist ein Ort, an dem "Ich mag das nicht, deswegen darfst du es nicht machen" fehl am Platz ist. Sollen die Leute doch alle nackt rumspringen und von mir aus auch Sex haben. Das hindert mich/dich/uns ja keinesfalls daran, angezogen zu bleiben und keinen Sex zu haben (oder was auch immer man auf der Fusion halt machen will). Oder übersehe ich hier was Grundlegendes?

Erst, wenn andere Menschen tangiert werden, kann man drüber diskutieren. Thema Handy und Filmen zum Beispiel. Aber beim Aussehen verstehe ich die Argumentation nicht. Das soll jeder bitte ganz alleine entscheiden, wie er aussehen will (Achtung: Nazi-Symbole auf Kleidung tangieren sehr wohl andere Menschen).
Es tangiert wenn eben diese patriarchale Rollenbilder zementiert und reproduziert werden. Die einen kämpfen ihr Leben lang dagegen, während andere drauf herumtanzen.
Ich denke es ist zwischen stumpfer Selbstdarstellung und künstlerischer Darstellung zu unterscheiden.

Natürlich können Menschen, jetzt wo keine Kinder mehr auf dem Festivalgelände erlaubt sind, Sex haben und mit Fetischkleidung rumlaufen. Problematisch ist eben erst, wenn die Motivation dahinter die Ausbeutung des weiblichen Körpers (bspw.) ist oder der Sex durch BDSM Elemente geprägt ist, die Gewalt enthalten und andere triggern.
Ich verstehe deine Argumentation. Ich verstehe aber noch nicht, wieso nackt Sein, Sex Haben oder sich mit nem Lolli irgendwo drin Fotografieren Lassen patriarchale Rollenbilder zementiert und reproduziert? Wenn eine Person Bock hat, sich nackt zu zeigen, dann macht sie das. Wo ist da das Rollenbild? Ist sich nackt zeigen nicht entgegen jedes Rollenbild?

Patriacharchale Rollenbilder durch BDSM? BDSM beinhaltet klassicherweise eine (oder mehrere) dominante Person und eine (oder mehrere) submissive Person. Welches Geschlecht diese Personen haben, ist unerheblich. Zwei schwule Männer oder ein submissiver Mann und eine dominante Frau sind keine patriarchalen Rollenbilder. Aber ein dominanter Mann und submissive Frau dann schon? Das heißt, alle können ihr BDSM ausleben, ohne antifeministisch zu sein, nur Frauen selbst nicht, wenn sie submissiv sein wollen?
Dass die Gewalt an sich triggern kann, sehe ich ein, da habt ihr Recht. Aber partriacharchale Rollenbilder durch BDSM? Meiner Wahrnehmung nach ist BDSM entegen aller Rollenbilder. Und submissive Frauen entscheiden sich ja selbstbestimmt dafür, sie werden nicht von einem Mann dazu gezwungen. Eine Frau muss doch trotzdem ein patriarchales Rollenbild bedienen dürfen, wenn sie das gerne möchte? Sonst dürfte ja auch keine Frau mehr Hausfrau sein, auch wenn es ihr größter Wunsch ist? Bitte korrigier mich, wenn ich falsch liege, ich möchte es wirklich gerne verstehen. :)
Mich interessiert es null, wie jemensch aussieht. Was mich aber tangiert ist, wenn mir jemand ungefragt(!) in einem öffentlichen Raum, im safe space des Campingplatzes, wo ich mich nach meinen Arbeitsschichten zurückziehe, vor meinem Zelt seine/ihre"Sexualität" in Form von Gewalt, Missbrauch (bleibt es auch bei SSC), Porno, auf's Auge drückt.
Die Handlungen sind das Thema. Handlungen, die ein patriarchales Machtgefälle zementieren.
Null Bock gerade, eine BDSM Diskussion zu entfachen, in der es um Macht, Machtmissbrauch, Adaption von Rollenbildern und Geschlechterstereotype, um Re-Inszenierung und Re-Traumatisierung von Traumatas geht.
Und nein, ich will auch keine Typen in Bullenuniform, die einen devoten Sklaven an der Leine führen, im öffentlichen Bereich sehen. Auch nicht mit Gummiknüppel im Po.
Übersexualisierung auf der Fusion?
Gibt's dann auch wieder hidden cam Clips, um männliche "Triebe" zu befriedigen? ^^
FabianKoronograf

Re: TikTok Techno Culture?

Beitrag von FabianKoronograf »

void hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 17:30
FabianKoronograf hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 16:51
void hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 09:59

Ich verstehe das Problem nicht. Inwieweit tangiert es dich denn, was andere anhaben oder wie sie sich fotografieren lassen? Es tangiert dich nur in der Art, dass Photonen an diesen Personen abprallen und in deine Augen fallen. Wenn du das nicht magst, schau halt weg. Aber sich über sowas aufzuregen, ist für mich wie wenn man sich über die Homo-Ehe aufregt. Die Fusion ist ein Ort, an dem "Ich mag das nicht, deswegen darfst du es nicht machen" fehl am Platz ist. Sollen die Leute doch alle nackt rumspringen und von mir aus auch Sex haben. Das hindert mich/dich/uns ja keinesfalls daran, angezogen zu bleiben und keinen Sex zu haben (oder was auch immer man auf der Fusion halt machen will). Oder übersehe ich hier was Grundlegendes?

Erst, wenn andere Menschen tangiert werden, kann man drüber diskutieren. Thema Handy und Filmen zum Beispiel. Aber beim Aussehen verstehe ich die Argumentation nicht. Das soll jeder bitte ganz alleine entscheiden, wie er aussehen will (Achtung: Nazi-Symbole auf Kleidung tangieren sehr wohl andere Menschen).
Es tangiert wenn eben diese patriarchale Rollenbilder zementiert und reproduziert werden. Die einen kämpfen ihr Leben lang dagegen, während andere drauf herumtanzen.
Ich denke es ist zwischen stumpfer Selbstdarstellung und künstlerischer Darstellung zu unterscheiden.

Natürlich können Menschen, jetzt wo keine Kinder mehr auf dem Festivalgelände erlaubt sind, Sex haben und mit Fetischkleidung rumlaufen. Problematisch ist eben erst, wenn die Motivation dahinter die Ausbeutung des weiblichen Körpers (bspw.) ist oder der Sex durch BDSM Elemente geprägt ist, die Gewalt enthalten und andere triggern.
Ich verstehe deine Argumentation. Ich verstehe aber noch nicht, wieso nackt Sein, Sex Haben oder sich mit nem Lolli irgendwo drin Fotografieren Lassen patriarchale Rollenbilder zementiert und reproduziert? Wenn eine Person Bock hat, sich nackt zu zeigen, dann macht sie das. Wo ist da das Rollenbild? Ist sich nackt zeigen nicht entgegen jedes Rollenbild?

Patriacharchale Rollenbilder durch BDSM? BDSM beinhaltet klassicherweise eine (oder mehrere) dominante Person und eine (oder mehrere) submissive Person. Welches Geschlecht diese Personen haben, ist unerheblich. Zwei schwule Männer oder ein submissiver Mann und eine dominante Frau sind keine patriarchalen Rollenbilder. Aber ein dominanter Mann und submissive Frau dann schon? Das heißt, alle können ihr BDSM ausleben, ohne antifeministisch zu sein, nur Frauen selbst nicht, wenn sie submissiv sein wollen?
Dass die Gewalt an sich triggern kann, sehe ich ein, da habt ihr Recht. Aber partriacharchale Rollenbilder durch BDSM? Meiner Wahrnehmung nach ist BDSM entegen aller Rollenbilder. Und submissive Frauen entscheiden sich ja selbstbestimmt dafür, sie werden nicht von einem Mann dazu gezwungen. Eine Frau muss doch trotzdem ein patriarchales Rollenbild bedienen dürfen, wenn sie das gerne möchte? Sonst dürfte ja auch keine Frau mehr Hausfrau sein, auch wenn es ihr größter Wunsch ist? Bitte korrigier mich, wenn ich falsch liege, ich möchte es wirklich gerne verstehen. :)
Hey void, na klar doch.
Ich habe mich wohl nicht ganz klar ausgedrückt. Die BDSM Praktiken sind in meiner Argumentation losgelöst von den patriarchalen Rollenbildern zu betrachten. Nicht ständig und nicht immer ist BDSM ein Ausdruck patriachaler Unterdrückung - das stimmt und war auch nicht so gemeint.

Das mir dem Lolli und den Fotos: Das Fusion ist ja kein riesiges Fotostudio und schon mal gar nicht ein Porno Fotostudio. Zudem besteht immer die Gefahr, dass jemand unter dem Einfluss von Substanzen irgendwas zustimmt oder irgendwas tut, was sie/er sonst nicht täte (oder zumindest nicht öffentlich). Was haben wir alle nicht schon auf Raves erlebt, was im nüchternen Zustand niemals passiert wäre.

Und zum letzten Absatz: Problematisch wirds bei internalisierter Misogynie. Im Grunde kann man ja alles sein und machen, wenn einem klar ist, was man da tut. Hausfrau ist nicht gleich Hausfrau.
Deleted User 22325

Re: TikTok Techno Culture?

Beitrag von Deleted User 22325 »

Ich finde es ja irgendwo gut, dass man mittlerweile auf alle Arten von Befindlichkeiten achtet und sich bemüht, auch den letzten menschlichen Trieb politisch be- oder abzuurteilen, aber lasst doch die Menschen auf der Fusion rumlaufen und vögeln, wie sie wollen. Mir geht das langsam dermaßen auf die Ketten. Irgendwann ist auch das letzte bisschen Wildheit und Anarchie aus der Fusion reglementiert, weil sich irgendwer offended fühlt. Solange es für alle Beteiligten ok ist, was passiert, sollten die Bystander einfach die Klappe halten und weitergehen. Der ganze Thread ist doch das reinste kink- und slutshaming.
FabianKoronograf

Re: TikTok Techno Culture?

Beitrag von FabianKoronograf »

Kuestenjung83 hat geschrieben: Do 9. Mär 2023, 13:02 Ich finde es ja irgendwo gut, dass man mittlerweile auf alle Arten von Befindlichkeiten achtet und sich bemüht, auch den letzten menschlichen Trieb politisch be- oder abzuurteilen, aber lasst doch die Menschen auf der Fusion rumlaufen und vögeln, wie sie wollen. Mir geht das langsam dermaßen auf die Ketten. Irgendwann ist auch das letzte bisschen Wildheit und Anarchie aus der Fusion reglementiert, weil sich irgendwer offended fühlt. Solange es für alle Beteiligten ok ist, was passiert, sollten die Bystander einfach die Klappe halten und weitergehen. Der ganze Thread ist doch das reinste kink- und slutshaming.

Ich glaube ich verstehe, was du meinst, wenn du sagst, dass dir das auf "die Ketten" geht. Vergessen wir aber nicht, dass die Fusion ein riesiger Safespace ist und bleiben soll. Dazu gehört Diskurs - natürlich aber kein shaming.
Nico3000
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Re: TikTok Techno Culture?

Beitrag von Nico3000 »

FabianKoronograf hat geschrieben: Do 9. Mär 2023, 13:39
Kuestenjung83 hat geschrieben: Do 9. Mär 2023, 13:02 Ich finde es ja irgendwo gut, dass man mittlerweile auf alle Arten von Befindlichkeiten achtet und sich bemüht, auch den letzten menschlichen Trieb politisch be- oder abzuurteilen, aber lasst doch die Menschen auf der Fusion rumlaufen und vögeln, wie sie wollen. Mir geht das langsam dermaßen auf die Ketten. Irgendwann ist auch das letzte bisschen Wildheit und Anarchie aus der Fusion reglementiert, weil sich irgendwer offended fühlt. Solange es für alle Beteiligten ok ist, was passiert, sollten die Bystander einfach die Klappe halten und weitergehen. Der ganze Thread ist doch das reinste kink- und slutshaming.

Ich glaube ich verstehe, was du meinst, wenn du sagst, dass dir das auf "die Ketten" geht. Vergessen wir aber nicht, dass die Fusion ein riesiger Safespace ist und bleiben soll. Dazu gehört Diskurs - natürlich aber kein shaming.

Hmm safespace ist ja auch nur abhängig von der Perspektive. Was die eine stört ist der anderen Freiheit.
Bin kein Freund der safespace idee auf der Fusion. Die fusion ist für mich ein ort von Freiheit und Gegenseitigen respekt ebendessens. Dazu gehört auch etwas tolerieren was der eigenen Person stört. Auch Achtsamkeit ist wichtig und die Umgebung wahrnehmen und Menschen helfen falls nötig. Jeder Mensch sollte sich soweit sicher fühlen das ignoranz und agression gegen über der eigenen Person, aus welschen Gründen auch immer, nicht willkommen ist und diese Person auch den Rückhalt bekommt um diese Situation zu bewältigen.



Denke nicht das dir fusion so sehr unsafe ist 😅
Außer für nazis… unsafest place.
Nochdazu braucht es für unsafness auch menschen dir unsafe dinge tun. Also lieber die alte Frage beantworten. Wie mit idioten umzugehen ist?


Zu tiktok
Ja trend … aber ja ehm hatte das mal wo schon erwähnt.
Tik tok ist kapitalismus pur . Fick den scheis. Und ja es “zwing” junge Menschen zu der nutzung ihres Körpers um dort Wirtschaftlicher aufzutreten. Es verzerrt die Realität manscher auf grauenhafte art und weiße.
Aber Kameras sind ja eh inzwischen ein no go auf der Fusion. Wenn wir schaffen das durchzusetzen sollte ja nur die offline Relikte des trends bleiben. Also das aussehen der Menschen. Also von mir aus sollen sie rumlaufen wie sie wollen. Vlt wird das keine kamera benutzen können und viele “normale” menschen einen guten einfluss auf sie haben. Vlt auch nicht.

Wenn wir gerade bei jugendtrends in der raveszene sind die problematisch sein könnten.
Die Ballern medis als gäbe es kein morgen mehr. Benzos, morphine und kokain scheinen aktuel der standard zu sein wenn man mit 18 feiern geht.

Vlt auch nur meine eigene Statistik die mich täuscht. Aber so war mein Eindruck als ich ein paar mal auf raves mitgeschleift wurde die sich als “junge raves” herausstellten.

Oder vlt war das immerso?
void
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Re: TikTok Techno Culture?

Beitrag von void »

Xilëf hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 18:50
void hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 09:59
Soulmate hat geschrieben: Di 7. Mär 2023, 17:38 Die sehen so aus, wie im Berghain oder Kitty oder wie auf der Documenta fifteen auf kinky BDSM Queer sexpositiv bodypositiv BDSM/SM Parties.
Ein filthy shit of grey Verschnitt, in selbigem patriarchale Rollenbilder weiter zementiert werden.
Nach meiner Erfahrung vom Prärie Festival letztes Jahr, wo sich 18jährige Frauen in kinky Harness Klamotten auf unserem Crew Camping Platz breitbeinig auf dem Boden mit Lolli in der Vagina, selbigen ableckend, von schmierigen pornart Fotografen des Kitty und Co. ablichten liessen, bin ich mir nicht sicher, ob ich sowas auf der Fusion auch erleben möchte.
Mit Techno hatte das mitnichten was zu tun aber mit krassem Drogenkonsum, Übersexualisierung, Selbstdarstellung und Traumaverarbeitung.
Ich verstehe das Problem nicht. Inwieweit tangiert es dich denn, was andere anhaben oder wie sie sich fotografieren lassen? Es tangiert dich nur in der Art, dass Photonen an diesen Personen abprallen und in deine Augen fallen. Wenn du das nicht magst, schau halt weg. Aber sich über sowas aufzuregen, ist für mich wie wenn man sich über die Homo-Ehe aufregt. Die Fusion ist ein Ort, an dem "Ich mag das nicht, deswegen darfst du es nicht machen" fehl am Platz ist. Sollen die Leute doch alle nackt rumspringen und von mir aus auch Sex haben. Das hindert mich/dich/uns ja keinesfalls daran, angezogen zu bleiben und keinen Sex zu haben (oder was auch immer man auf der Fusion halt machen will). Oder übersehe ich hier was Grundlegendes?

Erst, wenn andere Menschen tangiert werden, kann man drüber diskutieren. Thema Handy und Filmen zum Beispiel. Aber beim Aussehen verstehe ich die Argumentation nicht. Das soll jeder bitte ganz alleine entscheiden, wie er aussehen will (Achtung: Nazi-Symbole auf Kleidung tangieren sehr wohl andere Menschen).
Hoi Void,
Geh doch bitte mal auf irgendwelche Sozialenseiten,
Dann schau mal nach #Fusion und ähnlich.
Da ist das Problem.
Ich will vielleicht nicht immer mit dem Gedanken rumrennen das jemand ein Foto von mir macht und dies dann irgendwo landet.
Abgesehen davon halte ich persönlich diese ja teils zwanghafte Selbstdarstellung für ungesund.
Das Problem verstehe ich. Es ging in meinem Beitrag aber explizit nicht um Fotos im Internet, sondern um das Aussehen der Menschen (offline)..
void
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Re: TikTok Techno Culture?

Beitrag von void »

Soulmate hat geschrieben: Do 9. Mär 2023, 09:58 Mich interessiert es null, wie jemensch aussieht. Was mich aber tangiert ist, wenn mir jemand ungefragt(!) in einem öffentlichen Raum, im safe space des Campingplatzes, wo ich mich nach meinen Arbeitsschichten zurückziehe, vor meinem Zelt seine/ihre"Sexualität" in Form von Gewalt, Missbrauch (bleibt es auch bei SSC), Porno, auf's Auge drückt.
Die Handlungen sind das Thema. Handlungen, die ein patriarchales Machtgefälle zementieren.
Null Bock gerade, eine BDSM Diskussion zu entfachen, in der es um Macht, Machtmissbrauch, Adaption von Rollenbildern und Geschlechterstereotype, um Re-Inszenierung und Re-Traumatisierung von Traumatas geht.
Und nein, ich will auch keine Typen in Bullenuniform, die einen devoten Sklaven an der Leine führen, im öffentlichen Bereich sehen. Auch nicht mit Gummiknüppel im Po.
Übersexualisierung auf der Fusion?
Gibt's dann auch wieder hidden cam Clips, um männliche "Triebe" zu befriedigen? ^^
FabianKoronograf hat geschrieben: Do 9. Mär 2023, 11:25 Hey void, na klar doch.
Ich habe mich wohl nicht ganz klar ausgedrückt. Die BDSM Praktiken sind in meiner Argumentation losgelöst von den patriarchalen Rollenbildern zu betrachten. Nicht ständig und nicht immer ist BDSM ein Ausdruck patriachaler Unterdrückung - das stimmt und war auch nicht so gemeint.

Das mir dem Lolli und den Fotos: Das Fusion ist ja kein riesiges Fotostudio und schon mal gar nicht ein Porno Fotostudio. Zudem besteht immer die Gefahr, dass jemand unter dem Einfluss von Substanzen irgendwas zustimmt oder irgendwas tut, was sie/er sonst nicht täte (oder zumindest nicht öffentlich). Was haben wir alle nicht schon auf Raves erlebt, was im nüchternen Zustand niemals passiert wäre.

Und zum letzten Absatz: Problematisch wirds bei internalisierter Misogynie. Im Grunde kann man ja alles sein und machen, wenn einem klar ist, was man da tut. Hausfrau ist nicht gleich Hausfrau.
Okay, also ist der Knackpunkt quasi das potentielle Triggern von erlebten Gewalterfahrungen/Traumata bei Betroffenen? Also z.B. Person A sieht, wie Person B mit Person C Sex hat und Person A wird dadurch an eine erlebte Vergewaltigung erinnert? Nur damit ich das richtig verstehe. Finde ich so auf jeden Fall sehr schlüssig! :)

Aber gäbe es sonst noch valide Gründe? Wenn man persönlich keine Traumata erlebt hat, dann sollte es ja rational dann eigentlich keinen Grund mehr geben, sowas anderen zu verbieten, oder? Dass Sex ein Tabuthema ist, ist doch sicherlich eine moderne Erscheinung. War den Großteil der Menschheitsgeschichte Sex nicht normal und unschambehaftet, sodass vermutlich auch Kinder einfach zuschauten? Ist ja eigentlich auch nix dabei, außer das gesellschaftlich antrainierte Tabu, oder? Ich würde nur gerne verstehen, warum sich Menschen über Sex in der Öffentlichkeit aufregen, wenn es am Ende des Tages doch nur Photonen auf der Netzhaut sind. Gewaltassoziationen, das hab ich durch euch verstanden. Gibt's noch mehr? :)

BTW ich bin asexuell, mir ist die ganze Sache mit "Sex als Tabu" fremd. In meinen Augen ist das eine Aktivität wie Singen oder Karten Spielen. Daher meine Verwirrung über die Empörung anderer.
Zuletzt geändert von void am Do 9. Mär 2023, 18:32, insgesamt 1-mal geändert.
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