Ich antworte jetzt ohne Multi-Zitat und hoffe das wird trotzdem halbwegs übersichtlich.
Was die geschlossenen Krankenhäuser betrifft sollte man natürlich auch da differenzieren und ja, viele dieser geschlossenen Kliniken wurden verlegt, die Schließung war schon lange geplant oder sie haben sich einfach nicht mehr rentiert.
Das ist auch nicht der Punkt. Der Punkt ist, wenn wir eine tödliche Pandmie haben, die potentiell unser gesamtes Gesundheitssystem überlasten wird, warum wird dann nicht ALLES getan, um so viele Kliniken wie möglich offenzuhalten, umzufunktionieren und z.B. als Notreserve zu verwenden.
In einer Ausnahmesituation ist doch Rentabilität völlig egal.
Ich meine, China hat damals in Wuhan innerhalb von 2 Wochen mehrere neue Krankenhäuser gebaut.
So, jetzt zu rauchhaus.
Ich finde gut, dass du so sachlich und differenziert kommunizierst.
1. Da geht es ja um eine französische Studie zu Long Covid. Da haben 51% von 478 ehemals hospitalisierten! Covid-Patienten Nachwirkungen. Ich finde das ehrlich gesagt überhaupt nicht verwunderlich oder bedenklich. Das gab es lange vor Corona auch, nannte sich Lungenentzündung und Grippe.
Mein Vater hatte Mitte der 80er, mit Ende 20, eine schwere Grippe. Er war damals top fit und sportlich. Lag 2 Wochen lang absolut flach und brauchte 3 Monate, um körperlich wieder das Niveau vor der Infektion zu erreichen.
Das Durchschnittsalter bei der französischen Studie, die in deinem Link zu finden war, ist 61 Jahre. Und die waren alle im Krankenhaus.
Was deine eigene anekdotische Evidenz betrifft. Fair enough. Hatten die Leute mit Nachwirkungen alle einen schweren Verlauf?
Ich kenne kaum Leute, die Covid hatten (seltsam, wo es doch in Sachsen so super schlimm gewesen sein soll).
Mir fallen 3 Personen Ü60 ein, die alle einen relativ milden Verlauf hatten und keine Spätfolgen haben.
2. Ok, wenn du das so empfindest, dann ist das eben so. Ich finde es absolut nicht widerlich und auch nicht pietätlos, darauf achten zu wollen, woran Menschen genau verstorben sind, wenn eine Atemwegsinfektion dazu führt, dass viele unserer Grundrechte über Monate hinweg einfach ausgesetzt werden.
"Fakt ist, dass Covid eine Krankheit ist, die für viele Menschen ein Todesurteil ist oder zumindest bleibende Schäden hinterlässt."
Ja, das ist ein Fakt. Das ist die Influenza zu 100% auch, war sie immer und wird sie bleiben. Durch die sehr schwere Grippewelle Anfang 2018 sind wir trotzdem ohne Einschränkungen unserer Grundrechte und die extreme Politisierung der Gesundheit gekommen.
Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen führen übrigens auch sehr oft zum Tod. Leider sind durch die Maßnahmen viele Diagnosen dieser Erkrankungen ausgeblieben, was zu nicht unerheblichen "Kollateralschäden" geführt haben dürfte. Aber Hauptsache, keiner stirbt an Covid.
3. Nein, die Leben von Ü80-Jährigen sind nicht weniger schützenswert. Ich habe in meinem Post doch auch deutlich geschrieben, dass wir auf die Risikogruppe besonders achten und sie schützen sollten.
4. Das mag alles stimmen. Und ja, asymptomatisch und präsymptomatisch sind unterschiedliche Dinge.
Ich weigere mich trotzdem, plötzlich davon auszugehen, dass jede Person ein potentieller "Ausscheider" (laut Infektionsschutzgesetz) ist, dass alle Menschen Masken tragen, sich freitesten oder frei-impfen müssen. DAS finde ich zum Beispiel widerlich.
Ich akzeptiere diese neue Normalität nicht für eine Infektionskrankheit mit der Letalität einer Grippe.
6. Nein, die Wissenschaft ist sich nicht einig. Es gibt natürlich weltweit unzählige Ärzte, Virologen, Epidemiologen und andere Wissenschaftler, die Maßnahmen wie Lockdown und Maskenpflicht kritisch sehen. Ja, auch welche die WIRKLICH Ahnung haben.
On Top of my head: Tegnell, Knut Wittkowski, John Ioannidis, Dr. Paul Brandenburg, Sucharit Bhakdi, Wolfgang Wodarg.
Ja, ja, jetzt könnt ihr mir gleich erklären: "Die haben aber mit Ken Jebsen geredet."
Das ist mir schlicht egal, mit wem die geredet haben. Sie sind Experten auf ihrem Gebiet, das ist Fakt. Und sie haben eine andere Ansicht.
Ich rede mit jedem und jeder sollte mit jedem kommunizieren können.
Würde auch mit Höcke oder Weidel sprechen, warum nicht? Also mich interessiert, warum diese Menschen denken, wie sie denken und was ihr Antrieb ist.
7. Schweden ist im europäischen Mittelfeld. Ja, sie haben mehr Tote pro 100k Einwohner als Deutschland
Aber welche Länder haben noch mehr Tote als Schweden? Belgien, UK, Italien, Spanien, Frankreich. Alle mit teilweise sehr hartem Lockdown und Maßnahmen. Also ist die große Katastrophe in Schweden ausgeblieben. Ohne Lockdown, ohne Maskenpflicht, MIT Eigenverantwortung. Dafür bin ich.
Schweden hat übrigens einen höheren Urbanisierungsgrad als Deutschland, was das Argument mit der Bevölkerungsdichte hinfällig macht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... anisierung
8. Äh, nein? Der erste Lockdown begann, als die Welle schon wieder am abflauen war. Als die Maskenpflicht eingeführt wurde (28.4.2020) war das Ding durch.
Aus meiner Sicht wird das Präventionsparadox ganz klar durch Länder wie Schweden oder Weißrussland entkräftet.
Oder Bundesstaaten wie Nort- und South Dakota, die einerseits strikte, andererseits gar keine Maßnahmen, aber völlig ähnliche Verläufe der Infektionswellen hatten.
Es gibt absolut keine Beweise dafür, dass ohne Lockdown und Maßnahmen plötzlich das absolute Unheil ausgebrochen wäre, eben weil es in Ländern/Gebieten ohne diese nicht passiert ist.
Ich habe mir mal die Zahlen von Schweden angeschaut. Es starben bereinigt nach Alter und Bevölkerungswachstum letztes Jahr mehr Menschen als in den vergangenen 7 Jahren. 2013 jedoch starben mehr als 2020, sowie auch in vielen Jahren davor.
Was war da los? Ich kann mich an keine schreckliche Pandemie erinnern.
Sorry, falls ich teilweise schnippisch war, das Thema ist leider sehr emotional und aufgeladen. Und ja, es ist ein Clusterfuck.
Für mich steht nach jetzigem Stand fest, dass die Maßnahmen in keiner Weise zu rechtfertigen sind und dass wir schleunigst unsere Freiheiten wiedererlangen sollten.
Aus meiner Sicht sprechen die Fakten dafür.
"Ich persönlich versuche, mich auch wirkliche Expertenstimmen zu verlassen"
Wie gesagt, es gibt mehr als genug Experten, die eine völlig konträre Ansicht haben.
Allen voran würde ich John Ioannidis stellen, weil er wirklich eine Koryphäe ist und seine Vita für sich spricht.
Eine Sache ist mir noch eingefallen: Was ist mit den ganzen Schäden, die Maßnahmen und Lockdowns verursachen?
Leute, die ihre Existenz verlieren. Psychische Probleme bei Kindern und Erwachsenen durch die neue Normalität. Suizide.
Nicht diagnostizierte Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkt etc.
Vereinsamung von Alten, aber auch von Kindern.
Es ist sooo enorm wichtig, vor allem für die Kinder, Kontakt zu anderen Kids zu haben. Aber das ist es für uns alle.
Und seit einem Jahr wird uns erzählt "Stay Home!"
Es wird uns per Verordnung verboten, unsere Liebsten zu treffen! Alter!