Das ist ja aber auch nicht so einfach, oder? Um nicht sexistisch zu sein, muss man unabhängig vom Geschlecht buchen. Sobald man davon abweicht, ist man sexistisch. "Empowerment" wäre demnach eigentlich nur positiv verpackter Sexismus.container hat geschrieben: ↑So 8. Jul 2018, 13:30 [...] Empowerment. Bewusste Förderung von weiblichen DJ‘s und dj’s, die sich nicht als Männer definieren. Das Argument ‚es gibt weniger weibliche dj‘s ist da ein alter Hut‘. es fragt nicht danach warum das so ist und was man daran ändern kann. Die Fusion als linkes Festival hat eine Verantwortung und dieser Verantwortung wird die Fusion nicht gerecht!
Einfach nicht sexistisch zu sein müsste ja auch irgendwann zum Ziel führen, dass sich Frauen in der Branche wohler fühlen, auch wenn es vermutlich länger dauert, als mit bewusster Förderung. Ich glaube, diese Förderung ist ja gerade das, was Konstantin ursprünglich gestört hat. Wenn ich das Interview richtig in erinnerung habe, fand er es unfair, dass man (lt. ihm) als Frau höhere Chancen hat, gebucht zu werden - bis zu dem Punkt konnte ich das noch irgendwie nachvollziehen, es ist nunmal einfach Sexistisch, wenn die Auswahl primär basierend auf dem Geschlecht getroffen wird, und nicht wegen der Musik. Die Sache danach, mit dem "Frauen sind schlechtere DJs als Männer", oder was auch immer es war, geht natürlich absolut gar nicht.
Es gibt ja irgendwie eigentlich so zwei Ziele bei dieser Sache:
- Nicht basierend auf dem Geschlecht benachteiligen oder bevorteilen
- "Gleichheit in Zahlen" erreichen, z.B. in dem Sinne, dass ähnlich viele Frauen und Männer in einer Branche vertreten sind
Das zweite Ziel lässt sich leider wesentlich schneller erreichen, indem man das erste Ziel verletzt - und damit letztendlich doch sexistisch ist. Ich sehe das öfter auf Job-ausschreibungen der Stadt, z.B.:
"Die Freie und Hansestadt Hamburg fördert die Gleichstellung von Frauen und Männern. In dem Bereich, für den diese Stelle ausgeschrieben wird, sind Frauen unterrepräsentiert (§ 3 Abs. 1 und 3 des Hamburgischen Gleichstellungsgesetzes (HmbGleiG)). Wir fordern Frauen daher ausdrücklich auf, sich zu bewerben. Sie werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt."