Liebe Fusion,
eigentlich möchte ich dir nur kurz gratulieren, dass du es dieses Jahr auf dem Weg zum Feriensozialismus so weit gebracht hast. Während der letzten Jahre dümpelte das alles so dahin. Leute, Musik, Drogen, Alkohol und sogar selbstgegrilltes Fleisch und Fußballspiele in der Liveübertragung. Klar, daß man da unbedingt was verbessern musste. Und du hast...
Endlich kommen deshalb auch alle Menschen in den Genuss deine Schönheit aus der Ferne zu bewundern, ob Erstler oder Veteran, ob dir verfallen oder dich parallel zu zwanzig Festivals nur benutzend. Egal, du machst Sie alle gleich. Selbst Leute, die viele Wochen - warum auch immer - im Koma lagen, konnten sich noch rechtzeitig niederwerfen und dir ihre Liebe demonstrieren. 87.000 Menschen und alle total gleich. Respekt. So gleich waren wir noch nicht mal in der DDR. Und gleich ist doch gerecht, oder?
Und dann die personalisierten Karten. Schon fast perfekt, wenn man diese nicht beliebig überschreiben kann. Aber dir reicht das nicht, du willst auf die nächste Stufe. Nur die reine Information zählt. Und wenn du das Ende diesen Jahres auch so machst, dann hast du auch die Daten von Omas, Opas, Mamas, Freunden usw., die noch nie von dir gehört haben. Bestimmt 250.000. Soviel Informationen. Und alle freiwillig. Die Stasi wäre stolz.
Und auch beim Wahlsystem bist du gut vorangekommen. Durch viele Regeländerungen davor, dabei und danach hast du es geschafft, das es keiner mehr versteht. Clique, einzeln, Umschreibung, AGBs? Und dann in einem dunklen Serverraum, in dem noch während der Wahl geschraubt und gelötet wird, mit diesem System Menschen auszuwählen, die bis jetzt gar nicht wissen, was ihnen passiert ist. Klingt irgendwie nach amerikanischen Wahlmaschinen. Total intransparent. So braucht man auch die Ergebnisse nicht weiter erklären. 99,99% Zustimmung.
An eine Sache musste aber noch denken, obwohl du das sicher längst weißt. Aber dir kann man ja sowieso nichts vormachen. Richtiger Feriensozialismus braucht eine Mauer, um die Guten von den Bösen zu trennen.
Auf dem Weg zum Feriensozialismus
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Re: Auf dem Weg zum Feriensozialismus
Was!!! meine Oma ist jetzt auch in den Mühlen des bösen Molochs Fusion gefangen. Au Backe. Was mach ich bloss??????????
Du bleibst mir jetzt aber gaaaannz weit weg von der Fusion, damit dir ja nichts passiert
Du bleibst mir jetzt aber gaaaannz weit weg von der Fusion, damit dir ja nichts passiert

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Re: Auf dem Weg zum Feriensozialismus
Andreas727 hat geschrieben:Liebe Fusion,
eigentlich möchte ich dir nur kurz gratulieren, dass du es dieses Jahr auf dem Weg zum Feriensozialismus so weit gebracht hast. Während der letzten Jahre dümpelte das alles so dahin. Leute, Musik, Drogen, Alkohol und sogar selbstgegrilltes Fleisch und Fußballspiele in der Liveübertragung. Klar, daß man da unbedingt was verbessern musste. Und du hast...
Endlich kommen deshalb auch alle Menschen in den Genuss deine Schönheit aus der Ferne zu bewundern, ob Erstler oder Veteran, ob dir verfallen oder dich parallel zu zwanzig Festivals nur benutzend. Egal, du machst Sie alle gleich. Selbst Leute, die viele Wochen - warum auch immer - im Koma lagen, konnten sich noch rechtzeitig niederwerfen und dir ihre Liebe demonstrieren. 87.000 Menschen und alle total gleich. Respekt. So gleich waren wir noch nicht mal in der DDR. Und gleich ist doch gerecht, oder?
Und dann die personalisierten Karten. Schon fast perfekt, wenn man diese nicht beliebig überschreiben kann. Aber dir reicht das nicht, du willst auf die nächste Stufe. Nur die reine Information zählt. Und wenn du das Ende diesen Jahres auch so machst, dann hast du auch die Daten von Omas, Opas, Mamas, Freunden usw., die noch nie von dir gehört haben. Bestimmt 250.000. Soviel Informationen. Und alle freiwillig. Die Stasi wäre stolz.
Und auch beim Wahlsystem bist du gut vorangekommen. Durch viele Regeländerungen davor, dabei und danach hast du es geschafft, das es keiner mehr versteht. Clique, einzeln, Umschreibung, AGBs? Und dann in einem dunklen Serverraum, in dem noch während der Wahl geschraubt und gelötet wird, mit diesem System Menschen auszuwählen, die bis jetzt gar nicht wissen, was ihnen passiert ist. Klingt irgendwie nach amerikanischen Wahlmaschinen. Total intransparent. So braucht man auch die Ergebnisse nicht weiter erklären. 99,99% Zustimmung.
An eine Sache musste aber noch denken, obwohl du das sicher längst weißt. Aber dir kann man ja sowieso nichts vormachen. Richtiger Feriensozialismus braucht eine Mauer, um die Guten von den Bösen zu trennen.

more right then wrong...
and that is sad...



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Re: Auf dem Weg zum Feriensozialismus
Nicht der Sozialismus ist Zwischenstufe, sondern die proletarische Diktatur. Der Sozialismus, oder „erste Phase der kommunistischen Gesellschaft“, ist Produkt der proletarischen Diktatur, welche dafür zu sorgen hat, dass sich das Proletariat nun als Dominante Klasse über die Gesellschaft und der Bourgeoisie behaupten kann. Der Sozialismus ist – zwar klassenbehaftet – klassenlos, die proletarische Diktatur nicht.
Weiter so - Fusion!
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Re: Auf dem Weg zum Feriensozialismus
Ich habe die Sache mit dem "Ferienkommunismus" immer als illusorische Reflektion der Spassgesellschaft auf die Vergangenheit betracht. Passt ja auch super zu den einstmals sowjetischen Hangas. In vielen Fälle hat die positive Grundstimmung ohne viele Aggressionen auf der Fusion dem auch Rechnung getragen. Und gegen veganes oder vegetarisches Essen, obwohl nicht wirklich Ziel im Kommunismus, ist ja auch nichts einzuwenden.
Das die Organisatoren das aber komplett ernst meinen könnten, und daraus durchaus wirre Schlußfolgerungen ziehen, wie den Grundgedanken, Gleichheit und Gerechtigkeit wären ein und dasselbe, hat mich dann doch überrascht.
Und wenn man dann auch noch die daraus resultierenden eigenen Regeln aus Toleranz und Nächstenliebe so aufweicht, dann wird es irgendwann absurd.
Insbesondere dann bei der nächsten Verlosung.
Das die Organisatoren das aber komplett ernst meinen könnten, und daraus durchaus wirre Schlußfolgerungen ziehen, wie den Grundgedanken, Gleichheit und Gerechtigkeit wären ein und dasselbe, hat mich dann doch überrascht.
Und wenn man dann auch noch die daraus resultierenden eigenen Regeln aus Toleranz und Nächstenliebe so aufweicht, dann wird es irgendwann absurd.
Insbesondere dann bei der nächsten Verlosung.