Schon klar dass der Text nicht von dir stammt, ich tu aber mal und antworte dir direkt.
Heckling hat geschrieben:
»Ein Kollektiv Kulturschaffender mit Nahostbezug stellt […] eine Bewegung vor, welche Kunst als Mittel des Widerstands wählt, um sich gegen die menschenrechtswidrige Besatzung Palästinas auszusprechen« – so präsentierte die offizielle Publikation der Fusion das Bestreben der »Plattform des kreativen Austauschs«: Israel wird demnach nicht anerkannt und in Rosenbergscher Tradition als Besatzungsmacht begriffen.
Schonmal auf die Idee gekommen, dass mit der "Besetzung Palästinas" die Besetzung der 1967 eroberten Gebiete gemeint ist, und nicht die des gesamten Staatsgebiets Israels?
Also dass mit "Besatzung" die real existierende Besatzung, und mit "Besatzungmacht" die real existierende Besatzungmacht im Westjordanland, vor allem in Zonen B & C, gemeint sind?
Heckling hat geschrieben:
So vermeintlich legitim und friedlich sich das Anliegen der stets auf das Menschen‑ und »Völkerrecht« rekurrierenden Antizionist_innen gerieren vermag, so muss dieses immer wieder als Farce zurückgewiesen werden: Die Veranstaltung »Free Gaza – Mensch bleiben«, die im separaten »Free Olive Tent«- Programm beworben wurde, verhandelte die Geschichte der Blockadebrecher der »Free Gaza Bewegung« und die Hoffnung auf die diesjährige »Freedom Flotilla II«; der Referent selbst war Teilnehmer des »Gaza Freedom March« 2009 und ist demnach Experte auf diesem Gebiet. Im Programm der olivgrünen »Crew« wurde die Hamas, von der sich die Bewohner_innen Gazas am schnellsten befreien sollten, – welch‘ Überraschung – nicht genannt und auch im Fusion-Guide findet Antisemitismus keinerlei Erwähnung. Die Musiker Zappo & Poeks – das »Fiese Matenten Soundsystem« – witzeln in ihrer Eigenbeschreibung, dass sie gerade noch »ein paar Hip Hop Zeilen der kulturellen Intifada durch die Checkpoints geschmuggelt« hätten. Unter den empfohlenen Links des »Olive«-Programms findet sich die crème de la crème der antisemitischen Literatur: Neben »The Electronic Initifada« und »Who profits from the occupation« etwa auch der Link zum Blog »Zionismus und Raumplanung« auf dem es etwa heißt: »Heute wiederhole ich mit Nachdruck den Ausdruck ‚Judennazis‘! Die Besetzungspolitik ist eine nazistische Politik!«
Mit Links zu argumentieren ist immer sone Sache. Man kontrolliert halt nicht jeden Link, den man irgendwann mal gesetzt hat, darauf was da weiterhin so fabriziert wird.
Hamas ist scheiße, keine Frage. Genausowenig wie es eine Frage ist, wer in gaza mehr Schaden anrichtet: Hamas oder Israelische Blockade?
Die Antwort fällt eindeutig aus.
Und wie ich schon sagte: Anti-Zionismus und Anti-Semitismus sind zwei grundverschiedene Dinge, auch wenn sie natürlich den Köpfen von echten Anti-Semiten vermischt sind.
Ein Anti-Semit muss zwar fast zwangsläufig Anti-Zionist sein, umgekehrt ist das aber nicht der Fall.
Aus dem rest kann ich keinen Anti-Semitismus erkennen. Gerade Seiten wie die Electronic Intifada sind, wenn auch ziemlich radikal und einseitig, alles andere als Anti-Semitisch.
Heckling hat geschrieben:Für ähnlich erschreckende Erkenntnisse sorgte die Beilage des Fusion-Guides mit dem Titel »Krise, Widerstand, Aufstand«, die von der »Antifaschistischen Linken Berlin« (ALB) herausgegeben wurde: »Banker, Topmodels und andere KrisengewinnlernInnen« sowie »Manager-MutantInnen«, die chronisch zu »Cocktailpartys in ihren schicken Eigentums – oder Loftwohnungen« laden würden, seien verantwortlich für die Gentrifizierung der Städte, heißt es dort. Überraschen tut das nicht: Wer im Jahre 2010 das (Teil‑)Verbot der »Volksfront zur Befreiung Palästinas« (PFLP) bedauert, dem_der wird struktureller Antisemitismus nur als Gespenst bekannt sein.
Wie gesagt: Anti-Zionismus und Anti-Semitismus sind nicht deckungsgleich. Die Volksfront ist eine stramm anti-zionistische Vereinigung (wobei die eh in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sind), Anti-Semiten gabs da sicher auch, genau wie überall.
Der Rest hat halt mal wieder rein gar ncihts mit Anti-Semitismus zu tun, und ist der typischen Anti-Deutschen Paranoia auf jegliche Kritik an irgendwas geschuldet...
Wenn man Banker kritisiert, dann muss man ja eigentlich Juden meinen... schon klar.
Heckling hat geschrieben:
Auch Christine Buchholz, Bundestagsabgeordnete der Linken, durfte mit einem Artikel partizipieren; in den vergangenen Jahren machte sich die friedenspolitische Sprecherin der Fraktion unter anderem durch ihr Engagement für Hisbollah-Fahnen einen Namen, deren Verbot sie als »Stigmatisierung der palästinensischen und arabischen Bevölkerung« verurteilte. Kurz nach dem Festival bedauerte sie auf ihrer Homepage den Umstand, dass sie der »Gaza-Friedensflotte« aufgrund »persönlicher Gründe« nicht beiwohnen kann, betonte aber, dass sie das »Anliegen aus vollem Herzen« unterstützt und wünscht »viel Glück und Erfolg« – was auch immer sie darunter verstehen mag. Die Beilage kommt wie so oft nicht ohne das gesamte Brimborium linken Merchandisings aus, auch die Tageszeitung des Ahmadinedschad‑Übersetzers Pirker, des Kreuzfahrers Wolter und der Tierfreundin Witt-Stahl, die »Junge Welt«, wird beworben. Dass selbige Antifaschist_innen, die dieses Pamphlet zu verantworten haben, gewohnt radikal und daher vermummt auf ihren Klappstühlen im Backstage-Camping saßen und »Viva Palästina« gröhlten, sei hier nur anekdotisch angefügt. Der politische Ausdruck des Festivals lässt sich spätestens seit diesem Jahr nur noch als antiemanzipatorisch bezeichnen – derartige Positionen stehen schließlich jeder »Utopie und Vision von einer besseren Welt« entgegen."
Bli Bla Blaub. Ob man sich jetzt mit Hizbollah solidarisieren sollte? Ist tatsächlich nicht so geil. Mal ganz abgesehen davon dass Fahnenverbote eh schwachsinnig sind (auch wenn das natürlich nicht ihre Argumentation war).
Das ist bisher noch das einzig problematische, das ich hier erkennen kann:
Person X, die vor Y Jahren mal problematisches Statement Z gemacht hat, bekommt hier kein Redeverbot!!!
Echt sau schlimm, stimmt.
Achtung, Ironie und so.
Ansonsten ist es tatsächlich kein Wunder dass sich auf einem Festival wie der Fusion natürlich aus beiden Lagern die größten Idioten einfinden, also sowohl von Seite der Anti-Deutschen, alsauch von Seite der Palästina-Verfechter.