Re: Nippelfreis Festival?
Verfasst: Sa 5. Jul 2025, 18:44
Das ist doch alles Nippel_3000?
Ein Flyer ist bestimmt besser als pöbeln. Aber wenn der Text ähnlich alternativlos ist, wie die Zettel die vor einigen Jahren an den Kompoletten aufgehängt wurde, dann sehe ich wenig Chancen auf einen Effekt. Nach meiner Erinnerung waren die zwar nett geschrieben, öffneten aber keine Alternative für diejenigen die einfach mal ein paar Tage (halb)nackt herumlaufen wollten.charno hat geschrieben: Sa 5. Jul 2025, 17:42 Ich würde mir wünschen, dass Oben-Ohne-Typen statt angepöbelt halt geflyert werden. Inzwischen ist der Diskurs so versandet, dass wirklich nicht mehr davon ausgegangen werden kann, dass alle Menschen an der Fusion was davon mitbekommen haben und mit Wissen gegen die Wünsche verstossen...
Dein Anliegen, auf die anhaltende Ungleichbehandlung weiblicher Körper hinzuweisen, ist absolut nachvollziehbar. Die Tatsache, dass weibliche Nippel gesellschaftlich sexualisiert werden, während männliche oft neutral betrachtet werden, ist ein Spiegel struktureller Schieflagen, der längst nicht oft genug thematisiert wird.Nippel_3000 hat geschrieben: Mo 30. Jun 2025, 16:57Alles klar, hab ich verstanden. War mir bisher tatsächlich nicht so bewusst.flpi hat geschrieben: Mo 30. Jun 2025, 16:50 Entweder alle zeigen Nippel oder niemand zeigt Nippel. Da „alle zeigen Nippel“ für Frauen* leider immer noch nicht möglich ist weil diese von Männern sexualisiert werden, bleibt nur noch eine Möglichkeit. Und ja, steht zwar nirgendwo geschrieben, sollte aber selbstverständlich sein. Und die Frauen* haben es ja trotz Hitze auch geschafft was anzuhaben.
Edit: Das ist übrigens nicht die „einzelne Meinung“ sondern die Meinung vom Großteil sowohl der Besucher*innen als auch der Mitarbeiter*innen.
Aber wäre die Fusion nicht eigentlich genau der Ort wo sich jeder sicher fühlen sollte ohne direkt Sexualisiert zu werden? Also wenn nicht auf der Fusion wo denn dann bitte?
Mir wurde auch einmal gesagt, dass es ok ist, wenn man seine Nippel abklebt. Ist das der Fall oder wird man dann wieder angemacht?
Danke! Du sprichst mir aus der Seele!bagdadcityinthehouse hat geschrieben: Sa 5. Jul 2025, 19:56 Lasst uns dafür kämpfen, dass weibliche Körper endlich dieselbe Normalität erfahren wie männliche.
Nicht: Lasst uns männliche Körper künstlich problematisieren, damit’s sich fair anfühlt.
Ich danke dir für deinen Beitrag. Ich stimme dir hier vollkommen zu und hätte es nicht besser schreiben können.bagdadcityinthehouse hat geschrieben: Sa 5. Jul 2025, 19:56Dein Anliegen, auf die anhaltende Ungleichbehandlung weiblicher Körper hinzuweisen, ist absolut nachvollziehbar. Die Tatsache, dass weibliche Nippel gesellschaftlich sexualisiert werden, während männliche oft neutral betrachtet werden, ist ein Spiegel struktureller Schieflagen, der längst nicht oft genug thematisiert wird.Nippel_3000 hat geschrieben: Mo 30. Jun 2025, 16:57Alles klar, hab ich verstanden. War mir bisher tatsächlich nicht so bewusst.flpi hat geschrieben: Mo 30. Jun 2025, 16:50 Entweder alle zeigen Nippel oder niemand zeigt Nippel. Da „alle zeigen Nippel“ für Frauen* leider immer noch nicht möglich ist weil diese von Männern sexualisiert werden, bleibt nur noch eine Möglichkeit. Und ja, steht zwar nirgendwo geschrieben, sollte aber selbstverständlich sein. Und die Frauen* haben es ja trotz Hitze auch geschafft was anzuhaben.
Edit: Das ist übrigens nicht die „einzelne Meinung“ sondern die Meinung vom Großteil sowohl der Besucher*innen als auch der Mitarbeiter*innen.
Aber wäre die Fusion nicht eigentlich genau der Ort wo sich jeder sicher fühlen sollte ohne direkt Sexualisiert zu werden? Also wenn nicht auf der Fusion wo denn dann bitte?
Mir wurde auch einmal gesagt, dass es ok ist, wenn man seine Nippel abklebt. Ist das der Fall oder wird man dann wieder angemacht?
Aber: Aus dieser Realität den Schluss zu ziehen, dass nun niemand Nippel zeigen dürfe – nicht aus Freiwilligkeit, sondern aus moralischem Druck – ist eine Umkehr von Befreiung in Bevormundung
Deine Formel „Entweder alle zeigen Nippel oder niemand zeigt Nippel“ wirkt im ersten Moment gerecht – tatsächlich ist sie jedoch eine mathematische Logik, die auf ein menschliches Problem angewendet wird.
Freiheit entsteht nicht durch Uniformität, sondern durch Möglichkeit zur Wahl – und zwar ohne moralische Ächtung.
Männern zu sagen: „Ihr dürft euer Shirt nicht ausziehen, weil Frauen sich nicht trauen (oder nicht dürfen)“ verlagert das Problem nur – es löst es nicht. Statt mehr Menschen körperliche Selbstbestimmung zuzugestehen, wird das Maß des Erträglichen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner heruntergeschraubt
Besonders problematisch ist deine Aussage im Edit:
„Das ist übrigens nicht die einzelne Meinung, sondern die Meinung vom Großteil sowohl der Besucherinnen als auch der Mitarbeiterinnen.“
Diese Generalisierung wirkt – gelinde gesagt – anmaßend. Wer für „die Mehrheit“ spricht, sollte mehr in der Hand haben als einen starken Eindruck aus dem eigenen Umfeld.
Die Fusion ist bekannt für Vielfalt, für Unterschiedlichkeit, für individuelle Entfaltung – da passt es schlecht, wenn eine Person beansprucht, für alle zu sprechen.
Denn: Auch viele Frauen auf dem Festival empfinden die Forderung nach männlicher Bedecktheit nicht als feministischen Fortschritt, sondern als Bevormundung. Und nicht wenige Männer erleben die plötzliche Erwartung, ihren Oberkörper aus politischen Gründen zu bedecken, als willkürliche Umkehrung eines Problems, das man lieber an der Wurzel als durch Symbolpolitik lösen sollte.
Du schreibst:
„Die Frauen haben es ja trotz Hitze auch geschafft, was anzuhaben.“
Das klingt wie ein passiv-aggressiver Appell an männliche Selbstdisziplin, ist aber in Wahrheit ein Appell an Konformität.
Respektvoller Umgang bedeutet nicht, sich aus Solidarität gegenseitig zu beschränken, sondern darin, Unterschiede auszuhalten, ohne sie zu verurteilen.
Wenn du körperliche Freiheit wirklich willst – für alle –, dann wäre eine bessere Forderung:
Lasst uns dafür kämpfen, dass weibliche Körper endlich dieselbe Normalität erfahren wie männliche.
Nicht: Lasst uns männliche Körper künstlich problematisieren, damit’s sich fair anfühlt.
Ich hab mehr oder weniger den ganzen Thread gelesen und dein Beitrag ist mega finde ich (Cis Mann)mega.bagdadcityinthehouse hat geschrieben: Sa 5. Jul 2025, 19:56Dein Anliegen, auf die anhaltende Ungleichbehandlung weiblicher Körper hinzuweisen, ist absolut nachvollziehbar. Die Tatsache, dass weibliche Nippel gesellschaftlich sexualisiert werden, während männliche oft neutral betrachtet werden, ist ein Spiegel struktureller Schieflagen, der längst nicht oft genug thematisiert wird.Nippel_3000 hat geschrieben: Mo 30. Jun 2025, 16:57Alles klar, hab ich verstanden. War mir bisher tatsächlich nicht so bewusst.flpi hat geschrieben: Mo 30. Jun 2025, 16:50 Entweder alle zeigen Nippel oder niemand zeigt Nippel. Da „alle zeigen Nippel“ für Frauen* leider immer noch nicht möglich ist weil diese von Männern sexualisiert werden, bleibt nur noch eine Möglichkeit. Und ja, steht zwar nirgendwo geschrieben, sollte aber selbstverständlich sein. Und die Frauen* haben es ja trotz Hitze auch geschafft was anzuhaben.
Edit: Das ist übrigens nicht die „einzelne Meinung“ sondern die Meinung vom Großteil sowohl der Besucher*innen als auch der Mitarbeiter*innen.
Aber wäre die Fusion nicht eigentlich genau der Ort wo sich jeder sicher fühlen sollte ohne direkt Sexualisiert zu werden? Also wenn nicht auf der Fusion wo denn dann bitte?
Mir wurde auch einmal gesagt, dass es ok ist, wenn man seine Nippel abklebt. Ist das der Fall oder wird man dann wieder angemacht?
Aber: Aus dieser Realität den Schluss zu ziehen, dass nun niemand Nippel zeigen dürfe – nicht aus Freiwilligkeit, sondern aus moralischem Druck – ist eine Umkehr von Befreiung in Bevormundung
Deine Formel „Entweder alle zeigen Nippel oder niemand zeigt Nippel“ wirkt im ersten Moment gerecht – tatsächlich ist sie jedoch eine mathematische Logik, die auf ein menschliches Problem angewendet wird.
Freiheit entsteht nicht durch Uniformität, sondern durch Möglichkeit zur Wahl – und zwar ohne moralische Ächtung.
Männern zu sagen: „Ihr dürft euer Shirt nicht ausziehen, weil Frauen sich nicht trauen (oder nicht dürfen)“ verlagert das Problem nur – es löst es nicht. Statt mehr Menschen körperliche Selbstbestimmung zuzugestehen, wird das Maß des Erträglichen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner heruntergeschraubt
Besonders problematisch ist deine Aussage im Edit:
„Das ist übrigens nicht die einzelne Meinung, sondern die Meinung vom Großteil sowohl der Besucherinnen als auch der Mitarbeiterinnen.“
Diese Generalisierung wirkt – gelinde gesagt – anmaßend. Wer für „die Mehrheit“ spricht, sollte mehr in der Hand haben als einen starken Eindruck aus dem eigenen Umfeld.
Die Fusion ist bekannt für Vielfalt, für Unterschiedlichkeit, für individuelle Entfaltung – da passt es schlecht, wenn eine Person beansprucht, für alle zu sprechen.
Denn: Auch viele Frauen auf dem Festival empfinden die Forderung nach männlicher Bedecktheit nicht als feministischen Fortschritt, sondern als Bevormundung. Und nicht wenige Männer erleben die plötzliche Erwartung, ihren Oberkörper aus politischen Gründen zu bedecken, als willkürliche Umkehrung eines Problems, das man lieber an der Wurzel als durch Symbolpolitik lösen sollte.
Du schreibst:
„Die Frauen haben es ja trotz Hitze auch geschafft, was anzuhaben.“
Das klingt wie ein passiv-aggressiver Appell an männliche Selbstdisziplin, ist aber in Wahrheit ein Appell an Konformität.
Respektvoller Umgang bedeutet nicht, sich aus Solidarität gegenseitig zu beschränken, sondern darin, Unterschiede auszuhalten, ohne sie zu verurteilen.
Wenn du körperliche Freiheit wirklich willst – für alle –, dann wäre eine bessere Forderung:
Lasst uns dafür kämpfen, dass weibliche Körper endlich dieselbe Normalität erfahren wie männliche.
Nicht: Lasst uns männliche Körper künstlich problematisieren, damit’s sich fair anfühlt.
Super Beitrag!bagdadcityinthehouse hat geschrieben: Sa 5. Jul 2025, 19:56Dein Anliegen, auf die anhaltende Ungleichbehandlung weiblicher Körper hinzuweisen, ist absolut nachvollziehbar. Die Tatsache, dass weibliche Nippel gesellschaftlich sexualisiert werden, während männliche oft neutral betrachtet werden, ist ein Spiegel struktureller Schieflagen, der längst nicht oft genug thematisiert wird.Nippel_3000 hat geschrieben: Mo 30. Jun 2025, 16:57Alles klar, hab ich verstanden. War mir bisher tatsächlich nicht so bewusst.flpi hat geschrieben: Mo 30. Jun 2025, 16:50 Entweder alle zeigen Nippel oder niemand zeigt Nippel. Da „alle zeigen Nippel“ für Frauen* leider immer noch nicht möglich ist weil diese von Männern sexualisiert werden, bleibt nur noch eine Möglichkeit. Und ja, steht zwar nirgendwo geschrieben, sollte aber selbstverständlich sein. Und die Frauen* haben es ja trotz Hitze auch geschafft was anzuhaben.
Edit: Das ist übrigens nicht die „einzelne Meinung“ sondern die Meinung vom Großteil sowohl der Besucher*innen als auch der Mitarbeiter*innen.
Aber wäre die Fusion nicht eigentlich genau der Ort wo sich jeder sicher fühlen sollte ohne direkt Sexualisiert zu werden? Also wenn nicht auf der Fusion wo denn dann bitte?
Mir wurde auch einmal gesagt, dass es ok ist, wenn man seine Nippel abklebt. Ist das der Fall oder wird man dann wieder angemacht?
Aber: Aus dieser Realität den Schluss zu ziehen, dass nun niemand Nippel zeigen dürfe – nicht aus Freiwilligkeit, sondern aus moralischem Druck – ist eine Umkehr von Befreiung in Bevormundung
Deine Formel „Entweder alle zeigen Nippel oder niemand zeigt Nippel“ wirkt im ersten Moment gerecht – tatsächlich ist sie jedoch eine mathematische Logik, die auf ein menschliches Problem angewendet wird.
Freiheit entsteht nicht durch Uniformität, sondern durch Möglichkeit zur Wahl – und zwar ohne moralische Ächtung.
Männern zu sagen: „Ihr dürft euer Shirt nicht ausziehen, weil Frauen sich nicht trauen (oder nicht dürfen)“ verlagert das Problem nur – es löst es nicht. Statt mehr Menschen körperliche Selbstbestimmung zuzugestehen, wird das Maß des Erträglichen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner heruntergeschraubt
Besonders problematisch ist deine Aussage im Edit:
„Das ist übrigens nicht die einzelne Meinung, sondern die Meinung vom Großteil sowohl der Besucherinnen als auch der Mitarbeiterinnen.“
Diese Generalisierung wirkt – gelinde gesagt – anmaßend. Wer für „die Mehrheit“ spricht, sollte mehr in der Hand haben als einen starken Eindruck aus dem eigenen Umfeld.
Die Fusion ist bekannt für Vielfalt, für Unterschiedlichkeit, für individuelle Entfaltung – da passt es schlecht, wenn eine Person beansprucht, für alle zu sprechen.
Denn: Auch viele Frauen auf dem Festival empfinden die Forderung nach männlicher Bedecktheit nicht als feministischen Fortschritt, sondern als Bevormundung. Und nicht wenige Männer erleben die plötzliche Erwartung, ihren Oberkörper aus politischen Gründen zu bedecken, als willkürliche Umkehrung eines Problems, das man lieber an der Wurzel als durch Symbolpolitik lösen sollte.
Du schreibst:
„Die Frauen haben es ja trotz Hitze auch geschafft, was anzuhaben.“
Das klingt wie ein passiv-aggressiver Appell an männliche Selbstdisziplin, ist aber in Wahrheit ein Appell an Konformität.
Respektvoller Umgang bedeutet nicht, sich aus Solidarität gegenseitig zu beschränken, sondern darin, Unterschiede auszuhalten, ohne sie zu verurteilen.
Wenn du körperliche Freiheit wirklich willst – für alle –, dann wäre eine bessere Forderung:
Lasst uns dafür kämpfen, dass weibliche Körper endlich dieselbe Normalität erfahren wie männliche.
Nicht: Lasst uns männliche Körper künstlich problematisieren, damit’s sich fair anfühlt.
also ich nichtTriz hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 18:29 bei nem besonderen Sixpack guckt jeder Mann auch Männer mal etwas länger an, weil neidisch
Danke für diesen tollen Beitrag. Ich als Cis-Frau sehe das genauso. Ich halte absolut nichts davon, dass sich Andere einschränken müssen, damit eine Schein-Gleichberechtigung erzeugt wird. Der gemeinsame Weg ist aus meiner Wahrnehmung anders. Solange auch gesunde und achtsame Sexualität generell noch so tabuisiert wird und eher am Rand der Gesellschaft läuft, so lange werden nackte Frauenbrüste wahrscheinlich auch immer noch für Aufsehen sorgen. Und Fakt ist doch, wir sind soziale und sexuelle Wesen. Wir bräuchten einen normalen, selbstverständlichen, gesunden und liebevollen Umgang mit Sexualität, bei dem sich nicht jeder sofort übergriffig angegriffen fühlt oder die Grenzen des anderen tatsächlich nicht respektiert. Vielleicht schafft die Fusion ja auch da mal sicheren Raum. Und wenn jeder sehr liebevoll bei sich und seinen Themen schauen würde und da nur ein bisschen aufräumt, anstatt immer auf Andere zu zeigen, wären wir schon sehe viel weiter.bagdadcityinthehouse hat geschrieben: Sa 5. Jul 2025, 19:56Dein Anliegen, auf die anhaltende Ungleichbehandlung weiblicher Körper hinzuweisen, ist absolut nachvollziehbar. Die Tatsache, dass weibliche Nippel gesellschaftlich sexualisiert werden, während männliche oft neutral betrachtet werden, ist ein Spiegel struktureller Schieflagen, der längst nicht oft genug thematisiert wird.Nippel_3000 hat geschrieben: Mo 30. Jun 2025, 16:57Alles klar, hab ich verstanden. War mir bisher tatsächlich nicht so bewusst.flpi hat geschrieben: Mo 30. Jun 2025, 16:50 Entweder alle zeigen Nippel oder niemand zeigt Nippel. Da „alle zeigen Nippel“ für Frauen* leider immer noch nicht möglich ist weil diese von Männern sexualisiert werden, bleibt nur noch eine Möglichkeit. Und ja, steht zwar nirgendwo geschrieben, sollte aber selbstverständlich sein. Und die Frauen* haben es ja trotz Hitze auch geschafft was anzuhaben.
Edit: Das ist übrigens nicht die „einzelne Meinung“ sondern die Meinung vom Großteil sowohl der Besucher*innen als auch der Mitarbeiter*innen.
Aber wäre die Fusion nicht eigentlich genau der Ort wo sich jeder sicher fühlen sollte ohne direkt Sexualisiert zu werden? Also wenn nicht auf der Fusion wo denn dann bitte?
Mir wurde auch einmal gesagt, dass es ok ist, wenn man seine Nippel abklebt. Ist das der Fall oder wird man dann wieder angemacht?
Aber: Aus dieser Realität den Schluss zu ziehen, dass nun niemand Nippel zeigen dürfe – nicht aus Freiwilligkeit, sondern aus moralischem Druck – ist eine Umkehr von Befreiung in Bevormundung
Deine Formel „Entweder alle zeigen Nippel oder niemand zeigt Nippel“ wirkt im ersten Moment gerecht – tatsächlich ist sie jedoch eine mathematische Logik, die auf ein menschliches Problem angewendet wird.
Freiheit entsteht nicht durch Uniformität, sondern durch Möglichkeit zur Wahl – und zwar ohne moralische Ächtung.
Männern zu sagen: „Ihr dürft euer Shirt nicht ausziehen, weil Frauen sich nicht trauen (oder nicht dürfen)“ verlagert das Problem nur – es löst es nicht. Statt mehr Menschen körperliche Selbstbestimmung zuzugestehen, wird das Maß des Erträglichen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner heruntergeschraubt
Besonders problematisch ist deine Aussage im Edit:
„Das ist übrigens nicht die einzelne Meinung, sondern die Meinung vom Großteil sowohl der Besucherinnen als auch der Mitarbeiterinnen.“
Diese Generalisierung wirkt – gelinde gesagt – anmaßend. Wer für „die Mehrheit“ spricht, sollte mehr in der Hand haben als einen starken Eindruck aus dem eigenen Umfeld.
Die Fusion ist bekannt für Vielfalt, für Unterschiedlichkeit, für individuelle Entfaltung – da passt es schlecht, wenn eine Person beansprucht, für alle zu sprechen.
Denn: Auch viele Frauen auf dem Festival empfinden die Forderung nach männlicher Bedecktheit nicht als feministischen Fortschritt, sondern als Bevormundung. Und nicht wenige Männer erleben die plötzliche Erwartung, ihren Oberkörper aus politischen Gründen zu bedecken, als willkürliche Umkehrung eines Problems, das man lieber an der Wurzel als durch Symbolpolitik lösen sollte.
Du schreibst:
„Die Frauen haben es ja trotz Hitze auch geschafft, was anzuhaben.“
Das klingt wie ein passiv-aggressiver Appell an männliche Selbstdisziplin, ist aber in Wahrheit ein Appell an Konformität.
Respektvoller Umgang bedeutet nicht, sich aus Solidarität gegenseitig zu beschränken, sondern darin, Unterschiede auszuhalten, ohne sie zu verurteilen.
Wenn du körperliche Freiheit wirklich willst – für alle –, dann wäre eine bessere Forderung:
Lasst uns dafür kämpfen, dass weibliche Körper endlich dieselbe Normalität erfahren wie männliche.
Nicht: Lasst uns männliche Körper künstlich problematisieren, damit’s sich fair anfühlt.