Wo ist denn das Problem? Angenommen Hans ist stolz darauf Deutscher zu sein. Ist das ein Problem? Nein. Er geht niemandem auf den Sack damit, er ist einfach nur froh dort zu leben wo er lebt. Wieso darf man das nicht zeigen? Weil man nichts dafür kann dass man Deutscher ist? Wieso soll das ein Widerspruch zu dem Stolz sein?Phaur hat geschrieben:Was hier kritisiert wird ist doch nicht Fußball an sich. Sondern die Verbindung mit Nationalstolz und -zugehörigkeit. Wie kann man denn auf etwas Stolz sein, was garnicht selbst erschaffen wurde - und einen selbst von anderen Menschen abgrenzt? Genau deswegen wird keine EM / WM / etc. auf der Fusion gezeigt. Ich bin auch der Meinung, dass Nationalstolz mehr schlechtes als gutes schafft. Denn es ist die Verkörperung des Ego's von Menschen: Grenzen schaffen, damit andere diese nicht überqueren dürfen. Und viele können diese zwei Sachen auch nicht trennen oder haben nicht so direkt darüber nachgedacht.
Also nochmal an Fußball-Liebhaber: Mir ist klar, das ist ein Sport. Ist auch gut so, dass es ihn gibt. Aber bitte keine Nationalspiele auf der Fusion oder irgendetwas, was mit Vereinen, Zugehörigkeit und sog. Stolz zu tun hat: Das ist ein Festival für grenzenlose Freiheit, Liebe und Menschlichkeit und nicht für Nationalitäten, Vereine oder Sportveranstaltungen.
Ich meine, wenn Schwule oder andere Minderheiten stolz darauf sein können, dass sie ebenjener Minderheit angehören (Sie können ja meist genauso wenig was dafür), wieso darf Hans das nicht auch? Weil Nationalstolz in deinen Augen was schlechtes ist?
Hans etwas zu verbieten, weil seine Meinung konträr zu deiner ist, ist nicht wirklich tolerant.
Ja, klar, Nationalismus ist ein nicht allzuweit entfernter Nachbar von Nationalstolz und Patriotismus. Doch nur weil man Patriot ist, ist man nicht gleich Nationalist. Das ist ein Dammbruchargument und schlichtweg ein Trugschluss.
Bei der Fusion geht es doch um Freiheit: Jeder darf das tun was er will, solang er die Freiheit anderer nicht einschränkt.
Ich persönlich interessiere mich nicht im Geringsten für Fussball, und die ganzen Fahnen überall gehen mir auch ein wenig auf den Sack. Aber ich gehe den Leute nicht damit auf die Nerven, dass es mir nicht gefällt, und versuche auch nicht es ihnen zu verbieten. Ich gehe damit wie ein Erwachsener um, ich finde damit meinen Frieden und widme mich meinen Angelegenheiten. Denn ich muss bei dem ganzen Tamtam um Fussball nicht mitmachen.