Kommunistenfestival FUSION: Viele Drogen und Unwetter!
Lärz, FUSION 2012:
Was wurden nicht im Internet gefühlte, unendliche Verlosungsrunden gestartet, um Tickets an den Mann, die Frau zu bringen. Erst eine Runde, nach der die Nachbarn sich beklagten, dass sie leer ausgingen. Dann die andere Runde, nach der auf einmal alle eine Zusage bekamen, jedoch schon längst keiner mehr Lust hatte zu zittern, ob es noch was werden würde oder nicht und daher andere Pläne für den Sommer geschmiedet waren...
Ja, die Fusion war trotzdem wieder ausverkauft. Aber wer kein Ticket im Vorfelde bekam, brauchte überhaupt nicht traurig sein, denn direkt am Gelände wurden noch genug davon verkauft, zum Originalpreis. Und wer keines wollte, weil er keinen Bock hatte 80,-€ auszugeben, der konnte auch andere Wege finden, um auf den alten Militärflugplatz zu gelangen: Paragleiten!! Einer, der sich in aller Ruhe niederließ, sorgte für kurzes Aufsehen!! So kann es eben auch gemacht werden, denn es interessiert ja auch keine Sau.
Aber davon mal abgesehen. Die Fusion ist mindestens doppelt so groß, als sie es noch vor Jahren war. Sie ist immer noch das Kommunistenfestival der Linken, die für knappe 5 Tage eine angebliche Parallelwelt schafft, in der angeblich alles erlaubt ist. Die Wahrheit ist eine andere; es ist alles verboten. Zum Beispiel darf kein Fußballspiel zur EM auf dem Gelände geschaut werden. Wer zuvor eine Info haben möchte, wo denn ein TV oder kleine Leinwand zur Verfügung steht, wird offiziell auf das Übelste beschimpft (hier stimmen mehrere Aussagen überein). Außerdem war und ist es nicht erwünscht, Kameras auf dem Gelände mit sich zu führen, um Fotos zu machen. Einen Tag später sind Facebook und die blogs trotzdem mit Bildern voll. Die Fusion beklagt sich dann immer, warum sich niemand an die Vorgaben gehalten hat! Ganz einfach, im Sozialismus war es ebenso, dass die Menschen sich nicht gerne unterdrücken und vorschreiben ließen, was sie zu tun hatten und was nicht. Das ging ja vor ca. 22 Jahren schon mächtig in die Hose.
Allerdings darf heute so ein Festival wie dieses stattfinden, welches zu Ostzeiten niemals möglich gewesen wäre. Es wird mit dem Sozialismus geworben, Lenin zur Kultfigur entdeckt, Fidel Castro mit Projektoren an die Trance-Bühne (4 Jahre her) geworfen. Es wird eine Illusion für viel Geld verkauft, die es in der Welt noch nie gegeben hat. Wer die alte DDR mit ihrer Diktatur noch kennt oder regelmäßig nach Cuba oder Nord-Korea fliegt, der weiß eigentlich, das lange bestimmte Musik und Musikrichtungen in der Ostzone und im stalinistisch geführten Karibikstaat des Castro-Clans verboten waren und sind. Hier tut man nun so, als hätte man den Stasi-Kontrollettis damals Unrecht getan, als einige von ihnen verurteilt wurden, weil diese die friedlichen Bürger wegen kleinlicher Vergehen (zum Beispiel heimlich Westmusik hören) einfach in die Arbeitslager gesperrt hat. Deshalb ist die Rakete, die den Kommunismus einmal wieder streifen sollte und die gleichzeitig das große Erkennungssymbol des Festivals ist, elendig gestrandet!!
Wem laut wummernde Bässe und viel Alkohol nicht ausreichte, der konnte an jeder Ecke auf andere Hilfsmittelchen zurückgreifen. Selbst auf der offiziellen Homepage der FUSION wurde vor Drogenkontrollen der Polizei an und auf dem Gelände gewarnt. Es wurde darauf hingewiesen, was die Ordnungshüter dürfen und was nicht. Verschlüsselt stellt der Text eben dar, das größte Vorsicht beim kaufen und verkaufen geboten sein sollte. Und tatsächlich - es wurden wieder einmal Pulver und Pillen angeboten und konsumiert, bis das der Psychologische Dienst weiterhelfen musste. Die Zelteinrichtung dieser Organisation war immer prall gefüllt, mit Leuten, die sich wegen mangelnder Orientierungsfähigkeiten behandeln lassen mussten. Ein sozialistisches Bild, welches eher ein jämmerliches ist.
Wer jedoch auf sowas verzichten konnte und bei Wasser, Cola oder Kaffee blieb, der konnte ein Festival erleben, welches ein schöneres gewesen sein dürfte. Dazu musste auch der linke Block ausgeschaltet werden, der eigentlich nur störend war. Aber das geht nicht so einfach. In diesem Jahr gab es sogar eine vermummte Demonstration. Es ging um die angebliche Schließung der Räuberhöhle. Das ist eine alte und kleine Location, in der eher sehr unbekannte Bands spielen können, weil dort nicht so viele Zuschauer reingehen.
Freitag und Sonntag streiften die Unwetter und Sommergewitter auch die Mecklenburger Platte. Die Zelte flogen und der Regen platze eineinhalb Stunden lang. Viele hatten wirklich Schwierigkeiten, ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen. Blitze donnerten auf die Erde hinunter, trafen irgendwo in der Nähe ihre Ziele. Die Polizei unterbrach das Festival während der Beinahe-Katastrophe, jedenfalls, was das Freiluftprogramm betraf.
Aber all das bekamen einige Volldrönis nicht mit, weil sie irgendwo in einer anderen Welt wandelten. Vorhandene Videos werden noch ins Netz gestellt.
Vier- fast fünftägiges Musikfestival, das seit 1997 einmal jährlich auf einem ehemaligen Militärflugplatz in Lärz stattfindet. Es lebe die FUSION, es lebe LENIN und der Kommunismus, aber nur auf 2 Quadratkilometern, hinter Stacheldraht!! Schließlich geht es um das Geldverdienen, wie im Kapitalismus!!