Ich finde, eine offene Diskussion zum Thema Islam, Islamismus und darin enthaltene, patriarchale, misogyne und queer-feindliche Rollenbilder ist in der linken Szene mehr als überfällig. Aber man ist dann halt einfach islamophob. Und wenn ich länger drüber nachdenke: ja, z.T. bin ich es. Ich hab zumindest 0 Bock in einer islamischen Gesellschaft zu leben. Genauso wenig wie in einer evangelikal-christlichen oder jüdisch-orthodoxen Gesellschaft. Sobald eine Religion den Anspruch hat, eine Gesellschaft zu dominieren, sollten gerade Linke, vermeintlich Linke und generell aufgeklärte Menschen, wachsam sein und problematische Entwicklungen thematisieren. Es passiert aber nicht, man überlasst das den reaktionären Kräften im Land, weil man komplett Angst hat, in seiner moralinsauren linken Wohlfühlbubble anzuecken.
Stattdessen werden Hezbollah und Hamas verteidigt und gefeiert. Organisationen, deren erklärtes Ziel die Auslöschung Israels und die Versklavung/Vertreibung/Auslöschung der dort-wohnenden Jüd:innen ist. Wie tief ist die radikale Linke eigentlich gesunken? Und ja, Siedlerextremismus, Netanjahu und die ganze, rechtsextreme israelische Regierung, die "Kriegsführung" in Gaza usw. sind in jeder Hinsicht zu verurteilen. Selbstverständlich ist Netanjahu ein Kriegsverbrecher, der tausende Menschen umbringen lässt, um an der Macht zu bleiben.
Selbstverständlich begeht Israel unvorstellbare Kriegsverbrechen. Selbstverständlich haben die Palästinenser ein unveräußerliches Recht auf ihr Land, ihre Freiheit und Selbstbestimmtheit. Zu diesen Wahrheiten gehört aber auch, dass palästinensische Zivilist:innen zu einem absoluten Großteil die Hamas 2008 gewählt haben und weiterhin unterstützen (sofern man aktuellen Umfragen Glauben schenkt). Zu der Wahrheit gehört auch, dass palästinensische Zivilist:innen sich am Massaker am 7.10. beteiligt haben, Geiseln versteckt und Lynchmorde an Israelis in Gazastadt begangen haben. Zu der Wahrheit gehört auch, dass das UNRWA, palästinensische Zivilist:innen, lokale Organisationen und andere Akteure seit Jahrzehnten der Hamas und anderen islamistischen Terrororganisation dabei geholfen haben, Milliarden von internationalen Hilfsgeldern in Waffenbau und militärische Infrastruktur zu stecken. Kommandoposten unter Krankenhäusern und Schulen. Raketenbatterien in Kindergärten. Alles unter den Augen der Bevölkerung.
Und dann stellen sich linke Musiker:innen auf eine Bühne und feiern diese Organisationen? Und auf einem linken Festival wird ein Anti-Hamas-Banner runtergerissen? Wie steht ihr eigentlich zu Boko Haram in Nigeria? Zu den Ansar al-Tawhid im Sudan? Zu Al-Quaida, dem IS? Sind das auch alles "anti-koloniale Widerstandsgruppen", die man als Linke/r unterstützen sollte? Oder fehlt hier das passende Feindbild (Israel)?
Progress at Fusion
Re: Progress at Fusion
Worüber redest du eigentlich?? Das Judentum IST eine Religion mit eigener Geschichte, Kultur und Tradition. Mit der Aufklärung erlangten Jüdinnen und Juden in Europa zunehmend gesellschaftliches Ansehen und soziale Stellung. Gerade dieser Aufstieg führte ja dazu, dass sie im Kaiserreich und darüber hinaus zunehmend als Fremdkörper wahrgenommen und zur Projektionsfläche für Ängste und Verschwörungserzählungen wurden. Diese Erfahrungen führten zum Wunsch nach Emanzipation der Juden im gesellschaftlichen als auch im nationalen Sinne. Der daraus entstandene Zionismus war ursprünglich eine nationale Befreiungsbewegung, die in vielen Strömungen auch sozialistisch geprägt war, z. B. mit der Kibbuzbewegung oder der Arbeiterparteien in Palästina. Mit der Staatsgründung Israels 1948 kam es jedoch zunehmend zu mythologisierenden und revisionistischen Erzählungen, in denen religiös-fundamentalistische Elemente an Bedeutung gewannen. Noch vor der massiven Radikalisierung der palästinensischen Gegenseite!!
Seit 2018 ist im sogenannten Nationalstaatsgesetz festgelegt, dass Israel der Staat des jüdischen Volkes ist. Dieses Gesetz stellt den Siedlungsbau im Westjordanland unter Verfassungsrang und lässt 20 % der Bevölkerung (zumeist palästinensischer Herkunft) in eine strukturell benachteiligte Position rücken. Daher ist auch der Begriff Apartheid international umstritten. Viele Organisationen wie Amnesty International, Human Rights Watch oder B’Tselem sehen jedoch Merkmale struktureller Diskriminierung erfüllt.
Das religiös-mythologische Motiv des auserwählten Volkes (Chosen People) war bereits früh eng mit der Staatsgründung verbunden.
Heute stellt das rechte, fundamentalistische Lager mit Parteien wie Religiöser Zionismus oder Otzma Yehudit einen erheblichen Teil der Knesset. Diese Kräfte träumen offen von einem „Großisrael“ ohne arabische Bevölkerung – und setzen ihre Vision mit politischen, juristischen und manchmal auch gewaltsamen Mitteln durch.
Das eine lässt sich nicht ohne das andere denken: Nationale Befreiungsideologien, religiöse Identität, Besatzungspolitik und kollektive Traumata stehen in einem Spannungsfeld, das aktuell MAXIMAL eskaliert!!! auf beiden Seiten!!!
Seit 2018 ist im sogenannten Nationalstaatsgesetz festgelegt, dass Israel der Staat des jüdischen Volkes ist. Dieses Gesetz stellt den Siedlungsbau im Westjordanland unter Verfassungsrang und lässt 20 % der Bevölkerung (zumeist palästinensischer Herkunft) in eine strukturell benachteiligte Position rücken. Daher ist auch der Begriff Apartheid international umstritten. Viele Organisationen wie Amnesty International, Human Rights Watch oder B’Tselem sehen jedoch Merkmale struktureller Diskriminierung erfüllt.
Das religiös-mythologische Motiv des auserwählten Volkes (Chosen People) war bereits früh eng mit der Staatsgründung verbunden.
Heute stellt das rechte, fundamentalistische Lager mit Parteien wie Religiöser Zionismus oder Otzma Yehudit einen erheblichen Teil der Knesset. Diese Kräfte träumen offen von einem „Großisrael“ ohne arabische Bevölkerung – und setzen ihre Vision mit politischen, juristischen und manchmal auch gewaltsamen Mitteln durch.
Das eine lässt sich nicht ohne das andere denken: Nationale Befreiungsideologien, religiöse Identität, Besatzungspolitik und kollektive Traumata stehen in einem Spannungsfeld, das aktuell MAXIMAL eskaliert!!! auf beiden Seiten!!!
Re: Progress at Fusion
Nochmal: ES GIBT KEINE ÜBERMENSCHEN UND ES GIBT KEINE UNTERMENSCHEN!!!! Es ist immer eine Frage von Macht, letztlich auch Definitionsmacht: Wer bestimmt, was ein Verbrechen ist und wer als Mensch gilt? Was ausgelöscht werden muss, sind nicht die Menschen, sondern die Ideologien, die sie entmenschlichen.Und das gelingt nur, wenn wir uns nicht als Feinde, sondern gegenseitig als gleichwertig und gleichberechtigt wahrnehmen. Als Europäer würde ich mir wünschen, dass Diplomatie, Dialog und Verständigung mehr Gewicht hätten. Mittlerweile hat der Konflikt eine Maximaleskalation erreicht, und die Folgen sind kaum noch absehbar. Diese rhetorischen Generalisierungen, die ganze Gruppen entwerten oder gegeneinander in Stellung bringen, sind mir aber zutiefst zuwider. Ich leide still mit allen verzweifelten Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, und hoffe immer noch auf das Beste.
Re: Progress at Fusion
Darüber, dass zu viele "Linke" mittlerweile so verballert sind, dass sie islamistische Terrororganisation und deren Taten abfeiern.
Re: Progress at Fusion
Re: Progress at Fusion
Leute wie du gehen halt nie auf die problematischen Inhalte ein, weil ihr euch dermaßen in eure ideologischen Sackgassen verrannt habt. Simple moralische Grenzen gibt es bei euch nicht mehr. Der Zweck heiligt alle Mittel und alle fragwürdigen Allianzen.Schilly69 hat geschrieben: Sa 12. Jul 2025, 16:04Für dich
George Orwell - Neusprech
https://www.youtube.com/watch?v=pIzAztZ5YrI