Ein Nazi auf der Party!

25. bis 29. Juni
https://tickets.fusion-festival.de
irrelevant
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Re: Ein Nazi auf der Party!

Beitrag von irrelevant »

NotMyCircus hat geschrieben: Do 13. Feb 2025, 16:18 .
Nic_the_Quick hat geschrieben: Do 13. Feb 2025, 08:23 Ist es okay, wenn wir anfangen, Menschen an den Pranger zu stellen, bzw. ihnen den Zutritt auf die Fusion zu verwehren, weil sie gegen unsere Grundsätze und Lebensphilosophie verstossen?
Ist der Mensch ein „echter“ Nazi oder „nur“ ein AfD-Sympathisant?
Ich denke, hier besteht ein großer Unterschied.

(Neo)Nazis sind normalerweise lost. In denen steckt der Hass so tief, dass sie für gar nichts mehr zugänglich sind.

Aber nicht alle AfD-Sympathisanten oder -Wähler sind Nazis.
Viele von denen sind naiv, blauäugig, uninformiert, leicht manipulierbar, mit ihrem Leben unzufrieden, ungebildet, etc pp.
Diese Gruppe jetzt auszugrenzen ist falsch. Damit treiben wir sie nur noch tiefer in den braunen Sumpf. Weil sie sich dann dort aufgehoben fühlen.
Stattdessen müssen sie abgeholt und aufgeklärt werden, ihnen die Augen geöffnet werden.
Anders schaffen wir es nicht, dass sie ihre Einstellung / Meinung ändern. Und mit Ausgrenzung schon gar nicht.
Totally agree, well put.
It's not about making the world a better place; it's about making ourselves better persons. The rest comes naturally.
buntesetwas
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Re: Ein Nazi auf der Party!

Beitrag von buntesetwas »

Utopist hat geschrieben: So 23. Feb 2025, 23:22
Pedalerie hat geschrieben: Mi 19. Feb 2025, 14:24 Danke für deine ausführliche Antwort und Gedanken dazu!

Inwiefern das Wort Nazi dann auf die Person zutrifft, ist mir aus deinem Beitrag jedoch nicht klar geworden.
Ich persönlich halte es für einen unpassenden Weg grundsätzlich Menschen auszuschließen, weil sie andere Meinungen haben. Menschen lassen sich schlecht überzeugen, indem man sie ausschließt und benachteiligt. Ich denke auch, dass man mit anderen Menschen auf einem politisch orientiertem Festival (und auch sonst) über alles reden können sollte, ohne dabei "einzugreifen".
Mir würde das jetzt reichen, um jemanden nicht auf der Fusion dabei haben zu wollen.
Word AfDler und Symphatisanten sind auf der Fusion nicht erwünscht. Wer meint ein aufklärendes Gespräch helfe weiter, kann das gerne mit der Person im Privaten führen ohne die Fusion zu vermiesen. Wer meint die Fusion sei der Ort rechte zu linken zu machen ist naiv.
Wenn du dir 100%ig sicher bist, dass die Person rechtsradikale Überzeugungen vertritt (wählen ist Zustimmung) und das beweisen kannst, melde die Person und überlass die Entscheidung doch dem Koku.
Wie geht der Kulturkosmos mit so etwas um?
Ist es okay, wenn wir anfangen, Menschen an den Pranger zu stellen, bzw. ihnen den Zutritt auf die Fusion zu verwehren, weil sie gegen unsere Grundsätze und Lebensphilosophie verstossen?
Es ist eine Notwendigkeit, um die Fusion bei einem friedlichen, utopischen Ort zu belassen. Hier ergibt sich erst gar kein moralisches Dilemma, über das man nachdenken/diskutieren müsste.

Wo Rechtsradikale sich wohlfühlen, tauchen mehr Rechtsradikale auf. Die Ideologie dieser muss ich nicht erklären und dass ihr Weg zur Dystopie der Kampf auf der Straße ist, sicherlich auch nicht. Wo Rechtsextreme existieren herrscht qua ihrer Ideologie Gewalt, daher die Notwendigkeit konsequenten Ausschließens so lange noch möglich.
taziu7
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Re: Ein Nazi auf der Party!

Beitrag von taziu7 »

Also um das nochmal aufzumachen...
Manche meiner Vorredner haben schon in die gleiche Kerbe geschlagen. Erstens, stumpfe Nazis, die man meist auch nicht gerade schwer erkennen kann, gehen hoffentlich schonmal einfach nicht auf die Fusion. Aber wer AFD wählt, ist definitiv nicht zwangsläufig Nazi. Wurde hier alles schon gesagt.
Aber ich finde, dass gerade so jmd doch bitte gerne zur Fusion kommen soll. Also wenn er der Meinung ist, irgendwas rumgrölen zu müssen, bitte sofort rausschmeißen!
Aber um sich das mal anzugucken, um mal aus seiner Bubble rauszukommen, um Mal mit anderen Meinungen konfrontiert zu werden, um mal zu sehen, wofür Linke eigentlich stehen, um mal zu sehen, wie lieb Menschen aus allen Kulturen miteinander umgehen können, warum sollten wir so jmd nicht herzlich begrüßen? Und wenn er den Mund(mit komischen Parolen) aufmacht, gibt's ja wohl hoffentlich genug Leute, die dagegen was sagen! Und Täter-Opfer Umkehr.. Das Problem von vielen AFD-Wähler*innen ist doch, dass sie nie in Kontakt geraten sind mit Menschen, die unter den Parolen und der Erweiterung des Sagbaren leiden. Oder Gewalterfahrungen gemacht haben..
Also, gerade den Kollegen sollte man herzlich willkommen heißen.
Und gerne auch erstmal anhören, wenn es dazu kommen sollte, was er zu sagen hat. Argumentativ ist das alles ja meistens eher flach.
Und es gibt ja hoffentlich ein paar Menschis auf der Fusion, die ihm auch freundlich erklären können, warum sie sich sicher sind, dass er sich da ziemlich auf dem Holzweg befindet.
Der Typ ist, auch wenn das wohl manchmal gerne vergessen wird, immer noch ein Mensch. Und Menschen können sich ändern. Wo kämen wir denn hin, wenn wir bald mit 25% der Menschen in diesem Land nichts mehr zu tun haben wollen?
Es liegt auch an uns, die wir uns Links bezeichnen, wenigstens den Versuch starten, Gräben wieder zu schließen..
Die Fusion ist dafür eigentlich ein toller Ort. Und das die irgendwann von Rechten unterwandert wird, bei aller Liebe, das ist dann doch unwahrscheinlich.

Und wenn er nur zum trollen da ist, fliegt er halt.


Und zum Abschluss, ein bisschen aufpassen mit der Terminologie. Nazi ist wahrlich ein sehr harter Begriff, der wirklich nur dann verwendet werden sollte, wenn es sich auch im solche handelt. Sonst verwässert der Begriff, und das ollte besser nicht passieren. Und selbst die AFD ist, obwohl es da definitiv nicht wenige Menschen mit diesem Gedankengut gibt, sind soweit von den echten Nazis aus den dunklen Tagen, entfernt, wie Trump vom Friedennobelpreis.

Danke für den, der sichs ganz durchgelesen hat..!😘😘
katzenoma
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Re: Ein Nazi auf der Party!

Beitrag von katzenoma »

Die Diskussion sollte nicht darum gehen, ob man gewisse Menschen ausschließt (denn die Antwort ist ja) sondern wo man die Grenze zieht. Allen, die letzteres hier versucht haben zu betonen, wurde dann mit dem grundsätzlichen, also der ersten Frage "keine Toleranz der Intoleranz" etc. entgegnet, was aber ja kein Argument ist.

Rausfliegen sollte, wer politische (oder zwischenmenschliche) Grenzen überschreitet. Die sind hier ebenfalls recht konsensual (Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus) definiert.

Wenn eine/r AfD gewählt hat, aber diese Grenzen auf der Fusion nicht überschreitet, kann der/die gerne da sein. Und wenn doch, fliegt er/sie deswegen raus.

AfD-Wähler/innen mit Nazis gleichsetzen verharmlost sowieso den Schrecken des Nationalsozialismus und hilft weder dabei die AfD noch den Nationalsozialismus zu verstehen (wobei ich da selbstverständlich nicht die Schnittmenge leugne).
taziu7
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Re: Ein Nazi auf der Party!

Beitrag von taziu7 »

katzenoma hat geschrieben: Mo 23. Jun 2025, 12:54 Die Diskussion sollte nicht darum gehen, ob man gewisse Menschen ausschließt (denn die Antwort ist ja) sondern wo man die Grenze zieht. Allen, die letzteres hier versucht haben zu betonen, wurde dann mit dem grundsätzlichen, also der ersten Frage "keine Toleranz der Intoleranz" etc. entgegnet, was aber ja kein Argument ist.

Rausfliegen sollte, wer politische (oder zwischenmenschliche) Grenzen überschreitet. Die sind hier ebenfalls recht konsensual (Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus) definiert.

Wenn eine/r AfD gewählt hat, aber diese Grenzen auf der Fusion nicht überschreitet, kann der/die gerne da sein. Und wenn doch, fliegt er/sie deswegen raus.

AfD-Wähler/innen mit Nazis gleichsetzen verharmlost sowieso den Schrecken des Nationalsozialismus und hilft weder dabei die AfD noch den Nationalsozialismus zu verstehen (wobei ich da selbstverständlich nicht die Schnittmenge leugne).
Jap, genau so ist es! Und genau das hab ich auch geschrieben. Nur, in meinen Augen noch mit einer etwas hoffnungsvolleren Note...
Karu
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Re: Ein Nazi auf der Party!

Beitrag von Karu »

Wenn eine/r AfD gewählt hat, aber diese Grenzen auf der Fusion nicht überschreitet, kann der/die gerne da sein. Und wenn doch, fliegt er/sie deswegen raus.
Die dürfen nicht "gerne" da sein. Die werden schlichtweg da sein, wenn du, wie gesagt, sie keine offensichtlichen Grenzen überschreiten, denn man kann einem kaum im Gesicht ablesen, was man gewählt hat. Der laut ausgesprochene Satz "Ich habe die AfD gewählt" genügt 100% zum Rausschmiss (meiner Meinung nach).
Zuletzt geändert von Karu am Mo 23. Jun 2025, 13:14, insgesamt 3-mal geändert.
katzenoma
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Re: Ein Nazi auf der Party!

Beitrag von katzenoma »

taziu7 hat geschrieben: Mo 23. Jun 2025, 13:04
Jap, genau so ist es! Und genau das hab ich auch geschrieben. Nur, in meinen Augen noch mit einer etwas hoffnungsvolleren Note...
Ja sorry wollte weder doppeln noch Hoffnung nehmen :)
taziu7
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Re: Ein Nazi auf der Party!

Beitrag von taziu7 »

Karu hat geschrieben: Mo 23. Jun 2025, 13:09
Wenn eine/r AfD gewählt hat, aber diese Grenzen auf der Fusion nicht überschreitet, kann der/die gerne da sein. Und wenn doch, fliegt er/sie deswegen raus.
Die dürfen nicht "gerne" da sein. Die werden schlichtweg da sein, wenn du, wie gesagt, sie keine offensichtlichen Grenzen überschreiten, denn man kann einem kaum im Gesicht ablesen, was man gewählt hat. Der laut ausgesprochene Satz "Ich habe die AfD gewählt" genügt 100% zum Rausschmiss (meiner Meinung nach).
Ich habs ja vorher schon geschrieben, wie wenig sind wir von unser berechtigten Sache, dass alle Menschen die gleichen Rechte und den gleichen Respekt verdient haben, dass wir das nicht erstmal jmd. erklären wollen.. Auch wenn diese Person bedenkliche Ansichten hat.
Und mit nem Rausschmiss hast du was geschafft? Hast du irgendwas verbessert? Die Welt zu einem besseren Ort gemacht?
Eine Chance, die du btw gehabt hättest, wenn du ihn erstmal gefragt, warum er dies getan hat...
Willst du mehr, oder weniger AFD-Wähler. Man hätte die Chance, dass es einer weniger wird.
Ist ja nicht so, dass hier irgendjemandem ne Bühne geboten wird.
Aber wie schon gesagt, es gibt meistens Gründe dafür, warum Menschen das wählen, die ich zwar für hanebüchen halte.
Aber wie häufig ist das Unwissenheit. Und kein Hass auf Alles...
DerPeter-Stein
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Re: Ein Nazi auf der Party!

Beitrag von DerPeter-Stein »

Wenn jemand da zum lernen ist und zum mit anderen Meinungen konfrontiert werden wird man da eh nicht hingehen und sich direkt offen als AFD fan preisgeben, außer wenn dies bereits Teil in einer Diskussion ist, und die Person offen für Diskussionen ist.

In dem Fall sollte man die Person auch nicht ausschließen finde ich sondern darauf eingehen, ich kenne viele und nicht alle sind so verschlossen vor anderen Sachen, esnkomtn Startknauf die Person und genauer politischer Orientierung an.
Punkt ist, wenn ihr jemand wie ein Feind behandelt wird die Person egal ob sie es vorher tat, auch tun.

Aber es gibt auch Leute die tun das vorher aucha ist debattieren komplizierter, da man bedenken muss dass die grundlegende Weltanschauung so verschieden sein kann, dass "Argumente" eigentlich kaum gemeinsame Nenner finden können.
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