Newsletter Israel / Palästina

Desenchantee
Beiträge: 134
Registriert: Mo 2. Jul 2018, 15:35

Re: Newsletter Israel / Palästina

Beitrag von Desenchantee »

Ich weiß nicht ob ihr euch mit diesem "Nachschlag" einen Gefallen getan habt.
"Palästina spricht" Hamas-Feierei-Klientel wird das sowieso nicht reichen.
Ansonsten liest es sich wirklich so, als seid ihr vor dem Druck eingeknickt.
Es müssen jetzt also die hundertfach gelesenen Kampfbegriffe ( auch schon lange vor dem Krieg) auch noch vom Kuko kommen?
Dafür muss also noch ein weiterer Newsletter zum Thema sein. Das Lesen hinterlässt ein sehr seltsames Gefühl.
Den russischen Überfall auf die Ukraine habt ihr vor 2 Jahren mit 2 Sätzen abgefrühstückt, um sich dann aber ausschweifend der deutschen Politik zu widmen. Vom Bürgerkrieg in Äthiopien 2020 - 2022 mit einer halben Millionen Toten hat man hier meiner Erinnerung nach gar nichts gelesen, wo war und ist da die Diskussion über den dortigen "Genozid"?
Interessiert sich der "globale Süden" ausschließlich für israelische Verbrechen?
Ich verstehe das alles nicht.
Zuletzt geändert von Desenchantee am Mo 27. Mai 2024, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.
knowyourenemy
Beiträge: 7
Registriert: Do 18. Apr 2024, 13:55

Re: Newsletter Israel / Palästina

Beitrag von knowyourenemy »

im februar war noch folgendes zu lesen: https://www.fusion-festival.de/de/x/new ... bruar-2024
Diesen Newsletter gemeinsam zu schreiben, ist uns so schwergefallen, wie keiner zuvor. Am Ende ist ein Kompromiss herausgekommen, in dem alle etwas zurückgesteckt haben und niemand ganz „glücklich“ geworden ist. Nicht alle hätten alles so geschrieben wie es jetzt hier steht, aber bei allem Respekt den wir gegenseitig für verschiedenen Meinungen in unserer Gruppe haben, sind wir uns einig darin, dass es jetzt wichtig ist, als Kulturkosmos Position zu beziehen und den Mund aufzumachen.
beim neuen text ist klar zu erkennen, welche teile das zurückstecken nicht ertragen konnten. überall drehen bei diesem thema die verwirrten und ungebildeten dogmatischen durch. mit den neuen roten linien sollen wohl alle dem festival wegbleiben, die keinen bock auf islamistische terrorromantik haben.

free gaza from hamas + free israel from bibi!
maussum
Beiträge: 2
Registriert: So 26. Mai 2024, 12:34

Re: Newsletter Israel / Palästina

Beitrag von maussum »

F.D.I.O. hat geschrieben: So 26. Mai 2024, 19:53 In Gaza werden Bomben mit der vielfachen Sprengkraft der Hiroshima Bombe eingesetzt, hundertfach? Die A-Bombe hat 70.000 Häuser beschädigt oder zerstört. Was ist denn das wieder für ein Vergleich?
Israel wirft nachweislich hunderte Bomben eines bestimmten US Fabrikats ab, neben vielen anderen Bombentypen. Es ist die 2000-Pfund Bombe des Typs Mark 84. Diese schlägt Krater von bis zu 11m Tiefe und 15m Durchmesser. Der tödliche Explosionsradius beträgt bis zu 370m, das ist fast die gesamte Leipziger Innenstadt. Die USA haben diese Bombe zuletzt in Vietnam eingesetzt und einmal, also wirklich ein einziges Mal über Mossul im Kampf gegen ISIS. Nicht einmal in Afghanistan. Der Explosionsradius und die Ungenauigkeit dieser Bombe lässt einen völkerrechtlich legitimen Abwurf über bewohntem Gebiet praktisch nicht zu. Zivilisten sind nach Völkerrecht eben keine (!) menschlichen Schutzschilde, wenn sie sich lediglich in der Nähe aufhalten und beispielsweise gerade fliehen oder Schutz suchen. Ergo stehen sie unter besonderem Schutz des humanitären Völkerrechts. Die Krater dieser Bomben finden sich zudem auch in Gebieten, die zum jeweiligen Zeitpunkt von Israel als "Safe Zones" ausgewiesen wurden.

Eine dieser insgesamt 2000-Pfund (900kg) Bomben enthält 429kg Sprengstoff. Die Hiroshima Bombe hatte eine Sprengkraft vergleichbar mit ca. 15000 Tonnen TNT. Zählt man die über Gaza abgeworfenen Bomben zusammen kommt ein Vielfaches von 15000 Tonnen Sprengstoff heraus, also ein Vielfaches der Sprengkraft von Little Boy. Moderne Militärische Sprengstoffe sind zudem noch viel potenter pro KG als TNT, das quasi als Referenz dient um Sprengkraft zu beziffern.

Mehr dazu in der forensischen Anaylse die CNN veröffentlicht hat. Oder in einschlägigen UN oder ICJ Dokumenten. University Network of Human Rights auch. Die Quellen und Analysen finden sich in den jeweiligen Dokumenten und Berichten, wenn man da hinein steigen möchte.

https://edition.cnn.com/gaza-israel-big ... index.html
https://www.humanrightsnetwork.org/genocide-in-gaza
https://www.ohchr.org/sites/default/fil ... 73-auv.pdf
Zuletzt geändert von maussum am So 26. Mai 2024, 22:26, insgesamt 1-mal geändert.
NielsON
Beiträge: 11
Registriert: Mo 3. Jul 2023, 17:56

Re: Newsletter Israel / Palästina

Beitrag von NielsON »

ulix hat geschrieben: Fr 24. Mai 2024, 20:31 Ich werde mich nun bis zum Ende des israelischen Genozids, den ihr halt gern hin nehmt, diesen Thread vornehmen, um ein Bisschen Aufklärung zu betreiben.

Dieses faschistenfreundliche Geschwätz von euch, diese Genozid-Verschleierung ist zum Kotzen. Aber immerhin habt ihr null stichhaltige Argumente, daher wird das unstressig.

Euer erster Test ist die Frage aus dem letzten Post zu beantworten. Oder es bleiben zu lassen 😜
Ein Genozid setzt per Definition die Absicht voraus ein gesamtes Volk oder eine Bevölkerungsgruppe zu ermorden. Selbst wenn man nun die überzogenen Hamas Zahlen zur Betrachtung heranzieht, frage ich mich allen ernstes ob irgendjemand derer die mit diesem Begriff um sich werfen ernsthaft glaubt, dass eine der stärksten Armeen der Welt ein Dreivierteljahr für 35.000 Tote in einem Gebiet wie Gaza, das ca. 35% dichter besiedelt ist als Berlin, braucht? Das würde bedeuten die Hamas ist mit ca. 3000 Terroristen ca. 10 mal so schnell wie eine Hi-Tech Armee mit der der hundertfachen Anzahl an Soldaten.
Die Hamas Zahlen wären innerhalb weniger als drei Tagen überschritten worden, hätte Israel die Absicht zum Genozid.

Der einzige Genozid im Zusammenhang mit dem 7.10.24 wurde durch die Hamas verübt die die genozidalen Absichten übrigens ganz offen in ihrer 1988 veröffentlichten Gründungscharta formuliert hat:

Artikel 7: (…) Die Hamas ist eines der Glieder in der Kette des Dschihad, die sich der zionistischen Invasion entgegenstellt. (…) Die Zeit wird nicht anbrechen, bevor nicht die Muslime die Juden (…) töten; bevor sich nicht die Juden hinter Felsen und Bäumen verstecken, welche ausrufen: Oh Muslim! Da ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt; komm und töte ihn!
tillsitter
Beiträge: 47
Registriert: Mi 4. Jul 2012, 15:39

Re: Newsletter Israel / Palästina

Beitrag von tillsitter »

Schon auch bezeichnend wie man den einen aus "wahnsinniger Wut und Trauer" zugesteht Israel vernichten zu wollen, während 230 Tage Geiselhaft und zehntausende Binnenflüchtlinge in Israel wohl Israelis zum Frieden und zur Wertschätzung des palästinensischen Widerstands erziehen sollen. Emotionen und daraus abgeleitete Ideen zur Beseitigung des Feindes gesteht man offenbar nur den einen zu.
tillsitter
Beiträge: 47
Registriert: Mi 4. Jul 2012, 15:39

Re: Newsletter Israel / Palästina

Beitrag von tillsitter »

Zudem ist es auch einfach dermaßen falsch einen genauen Umgang mit Terminologien, die zudem nicht nur rein analytisch, sondern moralisch und emotionalisierend verwendet werden, als "Deutsche Befindlichkeiten" abzutun. Auch manche israelische und palästinensische Friedensaktivist*innen vor Ort fordern dies immer wieder vehement ein.
Die Fusion hat sich mit dem letzten Statement von jeder Ambiguitätstoleranz verabschiedet. Anstatt eindeutig Stellung zu beziehen und als rote Linie zu benennen, dass das das Leid im Gazastreifen und die Ermordung von palästinensischen Zivilist*innen nicht verharmlost, negiert oder befürwortet werden darf, was eine wichtige linke Position ist, wird mit absoluter Selbstgewissheit der Begriff des Völkermords verwendet, der klar juristisch definiert ist und um den es zurecht breite Debatten gibt, die eben keine rein deutschen Debatten sind, sondern sich bspw. auch am Umgang des IGH und ICC zeigen, die eben nicht erklärt haben, dass Israel einen Völkermord begeht. Dass dieser Begriff in der dritten roten Linie benannt wird und alle Menschen, die die Verwendung des Begriffs für die Beschreibung der zweifellos furchtbaren Umstände in Zweifel ziehen, als nicht auf der Fusion erwünscht benannt werden, ist eine dermaßen einseitige Partneinahme und zielt auf den Ausschluss differenzierter Stimmen, die sich für ein besseres Leben für alle Israelis und Palästinenser*innen einsetzen. Während man dem vorherigen Newsletter angemerkt hat, dass um Formulierungen gerungen wurde, scheint man nun den Trank der Wahrheit getrunken zu haben, der als "Perspektivwechsel" benannt wird.
F.D.I.O.
Beiträge: 130
Registriert: Di 24. Jan 2012, 21:45
Wohnort: Meck-Pomm

Re: Newsletter Israel / Palästina

Beitrag von F.D.I.O. »

maussum hat geschrieben: So 26. Mai 2024, 20:48
F.D.I.O. hat geschrieben: So 26. Mai 2024, 19:53 In Gaza werden Bomben mit der vielfachen Sprengkraft der Hiroshima Bombe eingesetzt, hundertfach? Die A-Bombe hat 70.000 Häuser beschädigt oder zerstört. Was ist denn das wieder für ein Vergleich?
Israel wirft nachweislich hunderte Bomben eines bestimmten US Fabrikats ab, neben vielen anderen Bombentypen. Es ist die 2000-Pfund Bombe des Typs Mark 84. Diese schlägt Krater von bis zu 11m Tiefe und 15m Durchmesser. Der tödliche Explosionsradius beträgt bis zu 370m, das ist fast die gesamte Leipziger Innenstadt. Die USA haben diese Bombe zuletzt in Vietnam eingesetzt und einmal, also wirklich ein einziges Mal über Mossul im Kampf gegen ISIS. Nicht einmal in Afghanistan. Der Explosionsradius und die Ungenauigkeit dieser Bombe lässt einen völkerrechtlich legitimen Abwurf über bewohntem Gebiet praktisch nicht zu. Zivilisten sind nach Völkerrecht eben keine (!) menschlichen Schutzschilde, wenn sie sich lediglich in der Nähe aufhalten und beispielsweise gerade fliehen oder Schutz suchen. Ergo stehen sie unter besonderem Schutz des humanitären Völkerrechts. Die Krater dieser Bomben finden sich zudem auch in Gebieten, die zum jeweiligen Zeitpunkt von Israel als "Safe Zones" ausgewiesen wurden.

Eine dieser insgesamt 2000-Pfund (900kg) Bomben enthält 429kg Sprengstoff. Die Hiroshima Bombe hatte eine Sprengkraft vergleichbar mit ca. 15000 Tonnen TNT. Zählt man die über Gaza abgeworfenen Bomben zusammen kommt ein Vielfaches von 15000 Tonnen Sprengstoff heraus, also ein Vielfaches der Sprengkraft von Little Boy. Moderne Militärische Sprengstoffe sind zudem noch viel potenter pro KG als TNT, das quasi als Referenz dient um Sprengkraft zu beziffern.

Mehr dazu in der forensischen Anaylse die CNN veröffentlicht hat. Oder in einschlägigen UN oder ICJ Dokumenten. University Network of Human Rights auch. Die Quellen und Analysen finden sich in den jeweiligen Dokumenten und Berichten, wenn man da hinein steigen möchte.

https://edition.cnn.com/gaza-israel-big ... index.html
https://www.humanrightsnetwork.org/genocide-in-gaza
https://www.ohchr.org/sites/default/fil ... 73-auv.pdf
Wie ich am Anfang meines Textes schrieb, hatte ich Probleme deinem Text zu folgen. Du hast dich für mich nicht klar und verständlich ausgedrückt. Jetzt weiß ich was du meinst, aber ein Vergleich mit einer Atombombe ist trotzdem nicht korrekt. Das (mehrere)hundertfache von 0,5 Tonnen sind irgendwas zwischen 50 und 500 Tonnen. Dies ist noch sehr weit entfernt von 15.000 Tonnen. Es geht nicht um deine subjektiven Empfindungen, sondern um nachweisbare Fakten. Viele Menschen die deinen Text lesen und nicht selber nachrechnen, glauben deiner falschen Rechnung. Weiterhin schriebst du ein vielfaches der Atombombe... echt unglaublich, das würd mindestens 30.000 Tonnen bedeuten, in der Wahrnehmung von vielen jedoch 50.000 - 100.000 Tonnen. Aus deinen Zahlen gehen aber maximal 500 Tonnen, eher 50 - 100 Tonnen hervor.
maussum
Beiträge: 2
Registriert: So 26. Mai 2024, 12:34

Re: Newsletter Israel / Palästina

Beitrag von maussum »

F.D.I.O. hat geschrieben: Mo 27. Mai 2024, 13:31 Wie ich am Anfang meines Textes schrieb, hatte ich Probleme deinem Text zu folgen. Du hast dich für mich nicht klar und verständlich ausgedrückt. Jetzt weiß ich was du meinst, aber ein Vergleich mit einer Atombombe ist trotzdem nicht korrekt. Das (mehrere)hundertfache von 0,5 Tonnen sind irgendwas zwischen 50 und 500 Tonnen. Dies ist noch sehr weit entfernt von 15.000 Tonnen. Es geht nicht um deine subjektiven Empfindungen, sondern um nachweisbare Fakten. Viele Menschen die deinen Text lesen und nicht selber nachrechnen, glauben deiner falschen Rechnung. Weiterhin schriebst du ein vielfaches der Atombombe... echt unglaublich, das würd mindestens 30.000 Tonnen bedeuten, in der Wahrnehmung von vielen jedoch 50.000 - 100.000 Tonnen. Aus deinen Zahlen gehen aber maximal 500 Tonnen, eher 50 - 100 Tonnen hervor.
https://euromedmonitor.org/en/article/5 ... lear-bombs

Man beachte das Datum, der Bericht ist vom 2. November! Das findet sich so mit mehreren Quellen in UN-Berichten, Berichten von Hilfsorganisationen und Menschenrechtsgruppen wieder. Sprich die Summe ergibt sich nicht nur aus diesem einen Bombentyp, sondern aus allem was da so abgeworfen wird. Da muss ich eventuell tatsächlich besser formulieren. Aber ein bisschen Quellenübersicht muss man sich auch selbst aneignen wenn man auf Faktenbasis miteinander diskutieren will.
Zuletzt geändert von maussum am Mo 27. Mai 2024, 14:26, insgesamt 3-mal geändert.
varminazogibisi
Beiträge: 21
Registriert: Do 7. Jul 2022, 09:55

Re: Newsletter Israel / Palästina

Beitrag von varminazogibisi »

Das neue Newsletter vom 20.05 ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Ein Punkt ist bleibt immer noch offen, ist „from the River to the sea“ immer noch unerwuenscht oder nicht mehr?
TheToddy
Beiträge: 7
Registriert: Mi 28. Jun 2023, 00:23

Re: Newsletter Israel / Palästina

Beitrag von TheToddy »

NielsON hat geschrieben: So 26. Mai 2024, 23:14 Ein Genozid setzt per Definition die Absicht voraus ein gesamtes Volk oder eine Bevölkerungsgruppe zu ermorden.
Ich denke da solltest du besser nochmals die aktuelle Definition nachschlagen.
Antworten