Wie viele Sets gesehen vs. Fomo

[pinki]

Hallo ihr lieben,

ich habe eine vielleicht etwas ungewöhnliche Frage und bin gespannt auf euere Antworten.
Mich würde einmal Interessieren wie viele Sets/ Acts ihr so über das Wochenende gesehen habt?

Aufgrund des riesigen Angebotes habe ich oftmals das Gefühl "etwas zu verpassen" bzw. nicht genug gesehen zu haben. Da ich schon Mitte 30 bin und außer Alkohol keine aufputschenden Drogen nehme, ist einfach oftmals ein Punkt erreicht, an dem der Körper (die Beine) nicht mehr weiter möchte. Somit enden die Nächte einfach früher als gewünscht und man "verpasst" zwangsläufig Acts... Natürlich ist man morgens früher und fitter wach aber ihr kennt ja das ganze: Duschen (nicht jeden Tag klar), Frühstücken, Feierpause, warten aufs Essen & Toilette. Dann bin ich auch einer der sehr gerne das tolle Gelände erkundet und und und Dieses Jahr noch Regen Tagsüber und Zack ist schon wieder früher Abend...

Somit habe ich rückblickend etwa 4 Sets am Tag komplett gefeiert (macht ca. 8 Stunden). Natürlich darf man hier nicht auf die Uhr schauen und alles in Zeit messen, dennoch ärger ich mich (über mich selbst) wenn ich hier im Forum lese was andere so alles gesehen haben ^^ Klar, an vielem bleibt man auch mal eine viertel Stunde kleben, aber ich genieße es eigentlich schon die Sets auch komplett zu hören.

Nun würde mich einfach einmal Interessieren wie viele Sets ihr so gesehen habt oder wie ihr das so händelt.

[gostevie]

Ich habe Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 14 bis 2 Uhr nachts gefeiert (länger geht bei mir nicht) und habe dabei schon 90% der Zeit tatsächlich Musik gehört/getanzt. Ich weiß schon von mir dass ich alles nach 2 Uhr verpasse, das ist mir einfach zu spät haha. Und damit komme ich mittlerweile ganz gut klar, nach 15 Jahren raven.

[paskwax]

Meine Rave-Zeiten sind auch immer tendenziell zwischen 14-5 uhr (plusminus), da man auch etwas in die Jahre gekommen ist. Ich habe sehr viele tolle sets gehört und gute acts entdeckt, aber ein bisschen FOMO bleibt immer. Insbesondere fand ich es schade, dass die Musik ab Einbruch der Dunkelheit bis ~5 uhr mir eigentlich überall nicht gefallen hat (bis auf wenige Ausnahmen). Die gute Musik wird meiner Meinung nach (und das ist auf anderen Festivals auch so) erst ab Sonnenaufgang bis in die frühen Nachmittagsstunden gespielt. Irgendwie einigen sich die DJs dann ab Einbruch der Dunkelheit nur dahingeplätscher oder stumpfe technobretter zu spielen, das finde ich sehr schade. Dadurch entsteht viel FOMO, denn die besten sets des Festivals höre ich immer aus dem Zelt beim Einschlafen morgens.

[ronjastern]

Danke erstmal für das Thema;-)Der Fomo-Aspekt quält mich bei JEDER Fusion, dieses Mal besonders arg, da ich erst Samstag Abend ankam.Schändlicherweise hab ich von Sa Nacht bis Dienstag früh echt nur 4 Sets konsequent gehört:-((((ärgert mich immer noch total, aber mein Körper war zu schlapp-ich schaff das mit jetzt 40 nicht mehr so wie früher und werde ab jetzt IMMER ein Klappi mitnehmen, um nicht noch unnötig Energie rauszulaufen- das ist mir Samstag Nacht durch ewiges Rumgestromere passiert;-)

[ronjastern]

Nachtrag: Masterplan fürs nächste Mal:
- sehr ausgeruht anreisen
-Samstag Nacht konsequent schlafen ( die Mucke ist einfach Sonntags/Montags am besten!)
-Sinnhaft fürs Gelände packen, damit man nicht unnötig zum Camp muss
- Klappi mitnehmen
- kaum Alk trinken

[HannaSu]

krasse Frage!

Vorab: bei mir ist es anders, ich trinke nicht mehr (whoop!), und konsumiere in Maßen jährlich auf der Fusion, um genießfähig, tanzfähig zu bleiben.
Wenn ich nicht schlafe, tanze oder gehe ich. Wir haben ausgerechnet, dass ich (bei durchschnittlich 100bpm und etwa 3-4 Std Schlaf alle 24std, abzgl 1 Std essen). 250km gelaufen/getanzt bin.

Ich lege seit kurzer Zeit selbst auf, tauche also gerade tief in Genres, will Unterschiede raushören, lernen. daher habe ich im Vorfeld viele Sets gehört und etwa 80 Acts notiert auf die ich Bock hatte. Ich lebe nicht in einer Großstadt, die Djs die in meiner kleinstadt auflegen kenn ich zum größten Teil persönlich. Die fusion ist also eine unvergleichlichbare Möglichkeit um zu tanzen, zu hören, zu lernen.
Viele Acts liefen dann parallel oder in meinen kostbaren Std Schlaf, auf die ich dann auch nicht verzichten wollte.
Hier einfach die die ich sehen wollte und verpasst habe :
Kaufmann
Numa gama
Kayam
Dancing in sobriety (Workshop)
Alejandro molinari
Booka shade
Großteil von Frida darko & attric
Mobina galore
Nastia
Italo brutalo
Notwist
Trouble notes
Brigade
Da iguana
Lotte Ahoi b2b BurnTale
Arnau Amatista & Audae
Joasihno
Miynt
Fenster
Der Sex der Anderen - Eine anonyme Live Studie
Faire Drogen? Ein Workshop zwischen Konsum und Utopie
Erben. Warum?
Crille & Tamalt
Andy´s Echo
Lemonella
So und hier hör ich auf (Nacht von fr auf Sa)

Und hat man "das Set" gesehen, wenn es nur die letzte halbe Std war? I doubt it!

Ich freu mich Bombe die hochgeladenen Sets, auch und gerade von denen, die ich nicht gesehen habe <3

Edit: wichtige Info : ich hatte ne großartige Zeit! War die schönste fusion für mich (komme seit 2015). Fomo legt sich wenn man weiß warum man wann was gemacht hat.

[werto]

Nach vier Fusions's bin ich dazu übergangen, mir 2-3 Acts herauszupicken die ich gerne sehen möchte, der Rest ergibt sich aus der aktuellen Stimmung.

Floorhopping hat sich als eher stressig herausgestellt.


Diese Jahr hat sich besonders bewehrt, den sound langsam zu steigern (unabhängig vom wunsch act), dadurch sind wir am Donnerstag, von der turmbühne, zur tanzwüste und anschließend in den trancefloor gewandert. immer mit reichlich Aufenthaltsdauer um in den sound zu kommen.

=> Best day ever,
obwohl ich mich niemals auf dem trancefloor gesehen hätte, aber es hat einfach gepasst und war überragend.


Langsam anfangen, steigern und dem sound etwas zeit geben hat sich bewährt.

Dazu in kleinen gruppen unterwegs sein.

[Krijs]

Hi Pinki,

ich bin auch Mitte 30, ich trinke auch nur Alkohol (wenig), wobei ich dieses Jahr mein Horizont etwas erweitert habe, und habe die selben Probleme mit Bein-Müdigkeit (und auch noch Rücken dazu).

Aber man hat so seine Strategien... Yoga empfiehlt sich sehr; tagsüber Kräfte sparen und spannende Workshops besuchen; abends feiern.

Wo ich dir aber gern die Angst nehmen möchte: Etwas zu verpassen. Die Fusion ist riesig. Du kannst nicht alles sehen. Du musst nicht alles sehen. Es ist eine Erfahrung. Es ist ein Erlebnis. Egal, wie es genau wird.

Es war dieses Mal meine zweite Fusion - und komplett anders wie letztes Jahr... Ich hatte auch etwas Angst, ob es wieder so gut wird... Damals habe ich mir einige DJs und Bands und Artists ausgepickt und bin konsequent dahin, auch wenn dies hieß, dass ich alleine hinmusste. Dieses Jahr... da kannte ich kaum eine PerformerIn und hatte keine "strukturgebende" Timeline, um 23 Uhr da sein, um 2 Uhr dorthin gehen. Am Ende verbrachte ich unglaublich viel Zeit im FKK-Bereich; am See; in Workshops; bei Drag Shows; bei Kunstprojekten; und lief abends ziemlich randomly mit Freunden zu irgendwelchen Stages und wenn die Musik nicht passte, zogen wir weiter.

Es war völlig anders wie 2022, aber genauso schön. Und das nahm mir komplett die Angst davor, die nächste Fusion könnte mich enttäuschen.

Nein, die wird geil! Ich freu mich schon!

LG
Krijs

P.S.
DJ-Sets gesehen: vermutlich 3. Von Mittwoch früh bis Sonntag früh mit Tanzen verbracht: Nicht mehr als 10 Stunden insgesamt.