Wunderschöne Fusion aber teils fragwürdige Besucher*innen

alienswelcome
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Re: Wunderschöne Fusion aber teils fragwürdige Besucher*innen

Beitrag von alienswelcome »

MaryTea hat geschrieben: Mo 3. Jul 2023, 16:57 > von blnblnbln » Mo 3. Jul 2023, 16:12
> Kulturelle Aneignung ist einfach nur

blnblnbln hat im Profil viele Beiträge die reaktionär sind und sich auch gegen Antifa richten und Linken grundsätzlich mörderische Absichten unterstellt. Er findet nicht nur diese Kritik, sonder viel/alle Linke Kritik falsch. Es ist hier also wieder ein Fall von Leuten, die "Dinge nicht schlimm finden", weil sie selbst ein in Beziehung stehendes Netz von Einstellungen haben welche eben nicht solidarisch sind. Er ist kein Teil der Linken, würde aber gerne das Recht haben über die Fusion zu bestimmen und darüber zu diktieren, warum andere (also die Linken Besucher*innen und Orgas) falsch liegen und tut dies auch mit Entwürdigung.

Es spielt keine Rolle was kulturelle Aneignung ist, wenn Leute wie er hier im Thread und Forum den Ton angeben und dafür sorgen, dass der Raum der hier aufgeschlagen ist sind kaum von Springer Blatt Kommentarspalten unterscheidet. Damit liefert er ein gutes Beispiel dafür, dass Freiräume nur dann existieren können, wenn sie sich selbst aufrecht erhalten. Das meint auch, dass Leute wie blnblnbln die versuchen was sagbar ist zu bestimmen, obwohl sie keinen Bezug zur Community haben, wenn andere etwas ankreiden keine Bühne zu geben. In diesem Fall wäre das sowohl ein Löschen des Accounts und ein Ausschließen auf Kartenerwerb von der Fusion, bis sich eine klare Besserung einstellt.

Zitate vom User:

> Mit Antifaschismus hab ich kein Problem. Nur leider sind die meisten Antifa Antifaschisten halt absolute idioten und so radikal und gewaltbereit das sie von dem Nazi Pack wenig trennt. Andere Feindbilder aber das wars.

> Den Rest lehrt die Geschichte. Zuerst stirbt die Wahrheit und dann der politische Feind.

oder was der User auch schreibt:

> Gilt für Rechte wie für Linke.
> Sieht man schon daran wie irgendwelche Antifa Ratten(sic!) die Büros demokratischer Parteien angreifen. Da geht es nicht um Diskurs. Die Leute in diesen Gruppen wären die ersten die Lager bauen würden oder politisch unliebsame per Genickschuss hinrichten würden. Die ersten. Schau dir mal an was nach Machtübernahmen politisch extremer Lager passiert ist. Links und rechts das gleiche.
Danke für Deinen Beitrag! Das ordnet das sehr gut ein und hilft vllt auch anderen.. <3
alienswelcome
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Re: Wunderschöne Fusion aber teils fragwürdige Besucher*innen

Beitrag von alienswelcome »

rattentatten hat geschrieben: Mo 3. Jul 2023, 17:05 Naja Kopfschmuck von Native Americans ist immer noch der Ritualschmuck einer Kultur, an der durch Europäer ein Genozid begangen wurde. Der immer noch nicht aufgearbeitet ist.

Dreadlocks sind ein Symbol der Rastakultur gegenüber Kolonialisten, das Wort Dread beschreibt die Furcht, die durch das ungepflegte, uneuropäische Aussehen ausgelöst werden sollte. Während weiße Menschen mit Dreads keine Repressalien erfahren, ist das bei PoCs anders.

Wir müssen keine Grundsatzdiskussion über Aneignung in Kulturprozessen führen, aber es sollte eine Awareness bei Ritualgegenständen und ähnlichem gelten, gerade bei Europäern.
Danke <3
MaryTea
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Re: Wunderschöne Fusion aber teils fragwürdige Besucher*innen

Beitrag von MaryTea »

> Klausimate:

> Ich möchte in eurer Diskussion keine Seite einnehmen, sondern ein paar nette Hinweise von links geben.

Tust du aber. Die Frage ist warum dir eine Position einnehmen die weiter auf dem rechten Pol des Gesprächs als auf dem Linken liegt einnimmst. Da wäre vielleicht etwas kritische Selbstreflektion, am besten in deinem empathischem Kollektiv gut geeignet?

> Bitte keinen Leuten unterstellen, sie wären Nazis

Tue ich nicht, aber die Hufeisentheorie und was der User in den letzten 50 Beiträgen und 7-14 Jahren geschrieben hat sind eben braune Meinungen (die Arbeit machst du dir nicht, du stellst dich lieber direkt auf seine Seite). Ob du jetzt Leute für Nazis hält die Nazi Propaganda wiedergeben ist dir überlassen. Auch hier wäre gut, wenn du dich mit deinem Antifa Kollektiv austauschst und Diskurs über Macker gab es da sicherlich schon seit fast 20 Jahren (auch wenn anfangs unter anderen Begriffen).

> Für mich steckt hinter links ein fortschrittliches, inklusives Denken und Handeln, was ALLE berücksichtigt.

> Wenn wir linke jetzt auch alles "canceln" was nicht unserer Einheitsmeinung (die es offensichtlich nicht gibt) entspricht, sind wir halt genau so engstirnig wie die braunen Hohlköpfe.

Ist lustig wie du so tust als wäre eine Person die sich als Anti Antifaschist beschreibt und Grütze im Profil hat als generalisierbar auf alle canceln begreifst. Zeig mir welche LGBTQ* Genoss*innen oder Partygänger*innen ich bitte ausschließen möchte. Oh, du findest gerade nur wenige Personen die ich ausschließen möchte? Jemand der von "Antifa Ratten"(sic!) schreibt, der soll bei der Fusion nicht gecancelt werden, weil wir sonst sind wie Nazis? Alter, ey!

> Ich kann das mit dem Linksextrem gleicht manchmal Rechtsextrem vollkommen unterstützten

Schau mehr TikTok, Boomer.

Ich möchte aber auch betonen, dass ich hier nicht alle Linksextremisten beschreibe. Gerade als Gleichgewicht zum Rechtsextremismus ist er wichtig, allerdings sollte Gewalt immer als letzten Mittel in einer Diskussion gesehen werden und nicht als Hobby...

Gewalt die strukturell Linke und Marginalisierte ausschließt ist auch Gewalt. Dudes wie blnblnbln schließen mit ihrer "Ich will nur feiern" und (schau ins Profil) "Linke Meinungen sind eh doof" Leute aus. Mir sind jene Leute wichtiger als der Dude. Lieber eine kleinere Fusion als eine größere, wenn die größere zum Konsumrausch von 10k Libertären (im negativen Sinne) wird. Der Dude selbst hat das Argument gebracht, dass die Fusion Leute demokratisiert und Linker macht, ist nach eigenen Angaben seit 14 Jahren dabei, aber wenn du dir die Beiträge anschaust, dann wurde der Dude nicht linker. Auch nicht wirklich demokratischer, aber entschiedeneren gegen Antifa und entschiedener gegen Links, dazu ableistisch und mehr, sieht sich aber mehr als Opfer.
Deleted User 26423

Re: Wunderschöne Fusion aber teils fragwürdige Besucher*innen

Beitrag von Deleted User 26423 »

Naja du wirst mich eh nicht finden und ich werde weiterhin kommen mit meinen libertären Freunden. Für dich ist alles braun was nicht linksextrem ist und genau das zeigt deine Art zu denken. Du redest hier davon ich würde Menschen ausschliessen weil ich nur feiern will und selbst reflektierst du nichtmal wie du ausschliesst und mich sogar braun nennst. Und damit die Nationalsozialisten einfach auch mal absolut verharmlost. Du bist politisch extrem und kennst nur Freund und Feind. Wenn du nicht siehst wie nahe du an den Nazis vom Denken bist...naja. Man braucht halt auch etwas Abstand...such dir mal ein Aussteigerprogramm.

Du bekräftigst alles was ich sage mit deiner Art und demzufolge vielen Dank. Natürlich werde ich nicht linker. Ich halte absolut nichts von linken Ideen aber zumindest gemäßigte Linke halte ich für einen akzeptablen Standpunkt in einer Demokratie. Übrigens genau wie gemäßigte Rechte (CDU). Wären alle wie ich bräuchten wir das nicht...ich weiss. Verstehst du nicht weil du gerne hättest das alle wie du wären und wer nicht so ist ist Feind. Aber du bist sicher auch kein Demokrat sondern eher eine Gefahr für alle die nicht deiner Meinung sind.

Wir sehen uns nächstes Jahr ;)
HappyKaktus
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Re: Wunderschöne Fusion aber teils fragwürdige Besucher*innen

Beitrag von HappyKaktus »

Ich finde das Konzept der kulturellen Aneignung ebenfalls schwierig/problematisch, schon allein deshalb, weil es viele Parallelen zu rechten ethnopluralistischen Vorstellungen enthält. Hierzu ein älterer aber immer noch lesenswerter Beitrag in der Jungle World.
https://jungle.world/artikel/2016/35/je ... e-braeuche

"Der Diskurs über diese und andere Erscheinungen wird vornehmlich von Bloggern und Akademikern getragen, die sich selbst als Teil einer antirassis­tischen Öffentlichkeit verstehen. Ihr Kampf geriert sich emanzipativ. Ihre Sprache ist rechts. Hindurch schimmert der Geist eines Authentizitätsfetischismus und reaktionärer Ethnopluralismustheorien, in denen Kultur ein verletzliches System ethnisch klar definierbarer Menschengruppen darstellt. [...] Es dürfte den Anhängern dieses Grundgedankens bewusst sein, dass Weiße, die ihre Privilegien reflektieren und sich aus lauter Betroffenheit die Wursthaare abschneiden, damit nicht den geringsten Beitrag zum Kampf ­gegen rassistische Polizeikontrollen in Bahnhöfen und Diskriminierungen auf dem Arbeitsmarkt leisten. Nur auf den ersten Blick kurios mutet die Empfehlung an, das Tragen von Bindis, Afros und Sombreros Angehörigen der »Ori­ginalkultur« zu überlassen. Hiergegen ließe sich schließlich einwenden, dass dies die Exotisierung von Menschen ohne biodeutsche Herkunft eher noch fördern würde. Je mehr sich bestimmte Symbole auf ein Kollektiv beschränken, desto leichter lassen sie sich als Stigma missbrauchen. Wer dagegen ist, dass die Trägerin eines Sari aufgrund ihrer Kleidung fremdenfeindlich beleidigt wird, sollte befürworten, dass die indische Tracht möglichst weite Verbreitung findet und als normales Stoffstück Einzug ins Straßenbild hält.
Ursprünglich war der Antirassismus angetreten, um Diskriminierung zu bekämpfen, Stereotype aufzubrechen und es Individuen zu ermöglichen, gleichberechtigt eine transnationale Menschheitskultur zu gestalten. Parteien und soziale Bewegungen, die gegen die weiße Hegemonie kämpfen, agieren allerdings immer öfter als Anwälte von Stamm, hood, Nation und Umma.
Kritikerinnen und Kritiker sogenannter Kulturaneignung haben daran kein Interesse. Sie hängen einer essentialistischen Ideenwelt an, die Gruppen ­Wesensmerkmale und ein angeborenes Schicksal zuweist. Selbst der naive Einspruch, dass alles von Menschenhand Geschaffene auf Inspiration und Nachahmung von anderen fußt, gilt ihnen nicht viel.
Stattdessen ernennt sich etwa die Autorin Salomé auf dem Blog Mädchenmannschaft zur Stellvertreterin von mehr als einer Milliarde Individuen und schreibt: »Japaner_innen sind NICHT hellauf begeistert davon, dass Polyesterkimono als Karnevals- oder Halloweenkostüme verkauft werden. Inder_innen sind NICHT erfreut von Hipstern, die sich Bindis auf die Stirn kleben. Cherokee, Sioux, Choctaw und andere Ureinwohner_innen Amerikas finden es NICHT großartig, dass die gleichen Hipsterkids sich Warbonnets über den Kopf ziehen.« Die Verteidigung von tradierten Bekleidungsvarianten wird von Salomé zum Volkswillen erklärt, während ihr von den genannten Nationen gezeichnetes Bild zu einer rassistischen Groteske verkommt. Inderinnen, Japaner und Angehörige der Cherokee erscheinen hier nicht als Persönlichkeiten, die ein distanziertes, gleichgültiges oder ironisches Verhältnis zu ihrer eigenen Kultur pflegen können, sondern als sensible Dauerbeleidigte, die gar nicht anders können, als sich mit kleingeistiger Verlustangst an ihre Saris, Kimonos und Warbonnets zu klammern."


Aber nicht nur theoretisch, sondern auch auf einer praktischen Ebene geht das Konzept für mich nicht so wirklich auf. Ein konkretes Beispiel:
Auf dem Gehweg zur Insel/Ruhe-/Familycamping wird beispielsweise regelmäßig von Artesanos/Straßenverkäufer:innen allerlei Kunst/Schmuck verkauft, einiges davon auch mit eindeutigem "indigenem" Bezug (wie etwa entsprechende Muster aus Süd-/Mittelamerika). Die Verkäufer:innen stammten teilweise selbst von dort (das weiß ich, weil sie nicht nur so aussahen und spanisch sprachen, sondern ich mich auch mit einigen persönlich unterhalten habe). Ich selbst war auch längere Zeit in Südamerika unterwegs und überall gibt es dort Stände/Märkte wo Locals (auch viele Indigene) Kunstwaren/Schmuck/Kleidung mit einschlägigen Mustern anbieten. Nach dem Konzept der kulturellen Aneignung dürfte ich (als nicht-indigene Person) diese Dinge gar nicht kaufen (oder sie zumindest nicht anziehen oder in der Wohnung aufhängen, also wenn überhaupt nur kaufen, aber dann in der Schublade verstecken??). Die Frage, die ich mir stelle ist, inwieweit den "Inhabern der Kultur" geholfen wäre, wenn "Nicht-Inhaber" der Kultur auf den Kauf/Erwerb (also die "Aneignung") entsprechender Kulturgüter fortan verzichten würden. Ich glaube weder die indigene Verkäufern in Chiapas/Mexiko auf dem lokalen Markt wäre davon begeistert, noch die Artesanos, die ihre Produkte an Fusion-Gäste verkaufen wollen, um damit über die Runden zu kommen und ein Leben jenseits klassischer kapitalistischer Erwerbsstrukturen führen können.
Generell finde ich das Konzept auf einer individuellen Ebene weder logisch konsistent noch praxistauglich oder effektiv (im Sinne einer konkret messbaren Besserstellung der Betroffenen). Am ehesten finde ich taugt es noch dazu, Aktivitäten großer Konzerne zu kritisieren, die unlizensiert/unfair irgendwelche Muster aus fremden und/oder marginalisierten Kulturen klauen, um damit ihre neues Kollektionen zu gestalten und fett Profite zu machen (woran die Locals meist nicht beteiligt werden). In diesem Fall finde ich, bietet das Konzept gute Ansätze und Kritikpunkte. Auch über mehr "Awareness" bei Fusion-Gästen lässt sich reden (bin ja persönlich eine große Anhängerin von Awareness). Aber was ich nicht gut finde, ist wenn man Menschen direkt in eine Ecke stellt, diffamiert oder ausschließen will. Veränderung geht nur über konstruktiven Diskurs und nicht über Anfeindung, Unterstellung und permanente Vorwürfe.
Zuletzt geändert von HappyKaktus am Mi 5. Jul 2023, 15:08, insgesamt 2-mal geändert.
manakays
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Re: Wunderschöne Fusion aber teils fragwürdige Besucher*innen

Beitrag von manakays »

Wow, die Beiträge hier sind ja mal wieder niveaulos bis toll. Genau wie die Gäste auf der Fusion.

Den Mensch mit Federschmuck habe ich direkt darauf angesprochen und ihn gefragt, warum er das trägt bzw. ob er Native American sei. War er nicht. Sondern eben ein weißer, europäischer Cis-Mann, der es lustig fand und sehr ignorant reagiert hat, als ich meinte, dass ich das nicht ok finde, warum ich das nicht ok finde und dass andere vllt nicht mehr so geduldig reagieren werden.

Wer sich hier jetzt aufregt oder nicht versteht, was Kulturelle Aneignung ist, kann sich im übrigen selbst informieren. Youtube kann dir das sehr gut erklären und auch auf der Fusion wird das thematisiert - nur vllt nicht auf dem Dancefloor.

Du kannst schon als weißer cis-dude auch mit Federschmuck und Dreaklocks und im Kleid rumlaufen. Solange die Gründe stimmen, die mit Respekt und Wertschätzung zu tun haben und nicht mit Privilegien und Just-For-Fun.
Viele Sachen im Leben sind eben ein bisschen komplexer und erfordern es sich damit auseinanderzusetzen.
Cyborgosaurus
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Re: Wunderschöne Fusion aber teils fragwürdige Besucher*innen

Beitrag von Cyborgosaurus »

manakays hat geschrieben: Mi 5. Jul 2023, 12:44 ...warum ich das nicht ok finde und dass andere vllt nicht mehr so geduldig reagieren werden.
Ah nice direkt ne Drohung versteckt.
Also ich habe noch nie jemand getroffen der sich an so was stört. Habe auf dem Festival ehrlich gesagt auch keinen einzigen Indianer gesehen. Wenn sich diese nicht existente Person gestört fühlen würde, könnte sie es jedoch selbst sagen und braucht nicht dich dafür. Wer sich an sowas stört pickt sich halt meist auch einen einzige Momentaufnahme der Geschichte raus und misst daran alles. Den Rest kennt die Person nicht und kann sie auch manchmal nicht kennen (da der Menschheit nicht bekannt). Durch kulturelle Durchmischung entsteht viel Positives, vorauseilender Gehorsam begrenzt den Fortschritt und die Kreativität.
manakays
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Re: Wunderschöne Fusion aber teils fragwürdige Besucher*innen

Beitrag von manakays »

Cyborgosaurus hat geschrieben: Mi 5. Jul 2023, 13:23
manakays hat geschrieben: Mi 5. Jul 2023, 12:44 ...warum ich das nicht ok finde und dass andere vllt nicht mehr so geduldig reagieren werden.
Ah nice direkt ne Drohung versteckt.
Also ich habe noch nie jemand getroffen der sich an so was stört. Habe auf dem Festival ehrlich gesagt auch keinen einzigen Indianer gesehen. Wenn sich diese nicht existente Person gestört fühlen würde, könnte sie es jedoch selbst sagen und braucht nicht dich dafür. Wer sich an sowas stört pickt sich halt meist auch einen einzige Momentaufnahme der Geschichte raus und misst daran alles. Den Rest kennt die Person nicht und kann sie auch manchmal nicht kennen (da der Menschheit nicht bekannt). Durch kulturelle Durchmischung entsteht viel Positives, vorauseilender Gehorsam begrenzt den Fortschritt und die Kreativität.
So ein Quatsch! Wer will kann auch alles falsch verstehen :roll:

Ich habe der Person nicht gedroht. Ich habe sie offen und direkt angesprochen und den Dialog gesucht.
Ich habe ihr lediglich mitgeteilt, dass andere Menschen eventuell anders damit umgehen werden.

Nur weil DU dich nicht daran störst, heißt das nicht, dass es anderen auch so geht. DU bist wahrscheinlich auch nicht davon betroffen oder siehst es eben als "kulturelle Vermischung".
Ich dagegen störe mich daran, wenn weiße Europäer:innen, Kopfschmuck zum feiern anziehen (um mehr ging es dem Typ nicht), der zu einer Kultur gehört, die von eben jenen weißen Eruopäer:innen fast ausgeschlöscht wurde. Nicht nur weil ich selbst einen Bezug zu der Nordamerikanischen Kultur habe, sondern weil ich es unfair finde, dass nur betroffenen Personen Missstände ansprechen sollen, wtf.

Gerade weil ich ohnehin schon priviliegiert bin, trage ich auch mehr Verantwortung dazu beizutragen, dass sich mehr Menschen als ich sich wohlfühlen können. Nur weil Sachen nicht angesprochen werden, heißt es nicht, dass sie nicht da sind oder stören. Als betroffener Mensch ist es nicht deine Aufgabe jede:n Trottel darüber aufzuklären, was vllt nicht so cool ist und warum.

Wie gesagt, ich habe es angesprochen und mit dem Menschen geredet. Er hatte absolut gar nix mit Indigener Kultur zu tun sondern hat den Kopfschmuck just-for-fun zum feiern gekauft.
Cyborgosaurus
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Re: Wunderschöne Fusion aber teils fragwürdige Besucher*innen

Beitrag von Cyborgosaurus »

Sehe den Sinn nicht sich in alle potentiellen Szenarien reinzudenken, die potentiell jemand stören können. Dann machst du nichts mehr. Du hast dir jetzt halt zufällig das herausgesucht und schwimmst auf dieser Welle mit. Aber gibt Milliarden Möglichkeiten.

Wenn der Japaner in Bayern Klamotten auf einer Oktoberfest Kopier herum läuft, siehst du das aber auch als Beleidigung, oder? Also du darfst dich zwar nicht beleidigt fühlen, weil du ja privilegiert bist und als weißer Mensch quasi aus einer Adelskaste abstammst, die sich rein durch biologische Merkmale auszeichnest. Aber eigentlich bist du beleidigt, oder? Weil jemand deine Kultur kopiert. Oder geht das nur wenn man unterdrückt wurde? Bedeutet also wenn ich unterdrückt wurde ist mein Schicksal und mein Gefühl auch schon zuvorbestimmt? Dann stecke ich in der ewigen Opferrolle fest und darf nicht selbst entscheiden ob ich es als Kompliment oder Beleidigung empfinde? Ich würde es nämlich als Kompliment werten, wenn der zuvor bemühte Japaner Lederhose trägt.
Und was ist genau mit Sklavenhandel welcher von Nordafrika ausging und die Küsten in Südeuropa zum Ziel hatte? Wird dann da eine geologische Grenze gezogen bis zu welcher die Weißen von oben kulturelle Güter der Nordafrikaner nutzen dürfen? Quasi bis dorthin wo die Beutezüge nachgewiesen werden können?

Puh echt kompliziert!
manakays
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Re: Wunderschöne Fusion aber teils fragwürdige Besucher*innen

Beitrag von manakays »

Cyborgosaurus hat geschrieben: Mi 5. Jul 2023, 14:32 Sehe den Sinn nicht sich in alle potentiellen Szenarien reinzudenken, die potentiell jemand stören können. Dann machst du nichts mehr. Du hast dir jetzt halt zufällig das herausgesucht und schwimmst auf dieser Welle mit. Aber gibt Milliarden Möglichkeiten.

Wenn der Japaner in Bayern Klamotten auf einer Oktoberfest Kopier herum läuft, siehst du das aber auch als Beleidigung, oder? Also du darfst dich zwar nicht beleidigt fühlen, weil du ja privilegiert bist und als weißer Mensch quasi aus einer Adelskaste abstammst, die sich rein durch biologische Merkmale auszeichnest. Aber eigentlich bist du beleidigt, oder? Weil jemand deine Kultur kopiert. Oder geht das nur wenn man unterdrückt wurde? Bedeutet also wenn ich unterdrückt wurde ist mein Schicksal und mein Gefühl auch schon zuvorbestimmt? Dann stecke ich in der ewigen Opferrolle fest und darf nicht selbst entscheiden ob ich es als Kompliment oder Beleidigung empfinde? Ich würde es nämlich als Kompliment werten, wenn der zuvor bemühte Japaner Lederhose trägt.
Und was ist genau mit Sklavenhandel welcher von Nordafrika ausging und die Küsten in Südeuropa zum Ziel hatte? Wird dann da eine geologische Grenze gezogen bis zu welcher die Weißen von oben kulturelle Güter der Nordafrikaner nutzen dürfen? Quasi bis dorthin wo die Beutezüge nachgewiesen werden können?

Puh echt kompliziert!
Ja es ist kompliziert. Aber so sind die meisten Sachen und es war eben sehr lange zu einfach für weiße (männliche) Europäer:innen.

Wenn dich das Thema "Kulturelle Aneignung" interessiert, findest du dazu im Netz genügend guten Content. Ich habe z. Bsp. mal einen tollen Beitrag von RE:Arte dazu gesehen (den es jetzt leider nicht mehr gibt). Das Thema hier aufzumachen ist mir zu viel und ich kann es auch nicht so schlau schreiben, wie es schon andere getan haben. Informiert euch einfach selbst.

Es ist eben unsere Verantwortung sensibel miteinander umzugehen, wenn wir eine bessere Welt wollen. Das ist vllt nicht immer einfach und schmerzfrei, aber es ist es wert.
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