Die Selbstlüge der ☆ Fusion ☆

Sleepdancer
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Re: Die Selbstlüge der ☆ Fusion ☆

Beitrag von Sleepdancer »

aha "zu utopisch". Genau darum geht es doch bei der Fusion. Utopien.

Es geht genau darum, dass immer mehr Leute es als normal empfinden, was gerade mit der Fusion passiert. Du sagst es geht um nichts anderes als Hedonismus?

Die Autodebatte wird hier genauso geführt, wie in den USA die Waffendebatte. Obwohl dringend Handlungsbedarf besteht. Konsens, gibt's nicht.
Alles zu utopisch.
F.D.I.O.
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Re: Die Selbstlüge der ☆ Fusion ☆

Beitrag von F.D.I.O. »

Der Wunsch nach einer autofreien Fusion ist schön, jedoch bei der Anbindung des ländlichen Raums an den Nah- und Fernverkehr eher nicht akzeptabel. So als Hipster eines linken Großstadtkiezes kann sowas leicht verlangt werden, ein Bahnhof ist fußläufig zu erreichen, der Bassliner fährt von dort. Irgendwelche dicken Autos waren schon immer auf solchen Festivals und sind wir mal ehrlich, die Fusion war schon immer und ist ein Festival auf dem ungeniert Drogen genommen werden. Eigentlich nicht mehr und nicht weniger... so war es schon Ende der 90er.
Vercetti
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Re: Die Selbstlüge der ☆ Fusion ☆

Beitrag von Vercetti »

Sleepdancer hat geschrieben: Mo 19. Sep 2022, 18:53 aha "zu utopisch". Genau darum geht es doch bei der Fusion. Utopien.
Das ist keine gehaltvolle Antwort, sondern ein erneuter Verweis auf Prinzipien.
Ja, ist schon richtig. Aber bei allen Utopien, Optimismus und Willen die Welt zu verbessern, sollte man dennoch auch dabei kritisch nachdenken.
Ja, vielleicht kommen wir irgendwann an den Punkt, dass wir komplett pragmatisch mit Autos umgehen und wir autofrei zur Fusion kommen können. Aber wann? In 50 Jahren?
Was soll die Diskussion um eine autofreie Gesellschaft, wenn es zumindest für die nächsten paar Jahrzehnte so dermaßen utopisch ist, dass es einfach nicht geht? Was soll die Kritik darüber, dass wir mit dem Auto kommen, wenn diese Kritik völlig sinnfrei ist, da es in den nächsten Jahrzehnten garantiert nicht passieren wird, dass unsere Gesellschaft autofrei (genug) wird?
Es schien früher utopisch, dass z.b. Homosexuelle heiraten können. Und zum Glück hat es sich geändert. Doch das war eine moralisch-soziale Veränderung, die da stattfand. Autofrei werden ist eine Veränderung, die mit real existierenden und pragmatischen Dingen zusammenhängt, wie halt eben Wirtschaft oder Infrastruktur, neben den Wertevorstellungen von uns als Gesellschaft. Und diese Veränderung hat erst gerade begonnen, wir haben gerade erst begonnen damit vom Verbrennungsmotor zum Elektromotor zu wechseln. Wie kann man da bitte erwarten, dass wir alle autofrei werden, wenn wir noch nicht mal im Ansatz die gesellschaftlichen Voraussetzungen für diese Veränderung geschaffen haben? Wir haben nicht mal mit der Planung dafür angefangen.
Es geht genau darum, dass immer mehr Leute es als normal empfinden, was gerade mit der Fusion passiert. Du sagst es geht um nichts anderes als Hedonismus?
Die Autodebatte wird hier genauso geführt, wie in den USA die Waffendebatte. Obwohl dringend Handlungsbedarf besteht. Konsens, gibt's nicht.
Alles zu utopisch.
Wenn ein nicht unbeträchtlicher Teil der Gäste kommt um mal ein paar Tage die Sau rauszulassen und den politischen Content komplett ignoriert, dann gibt das der Veranstaltung einen hedonistischen Anstrich, oder nicht? Ich sage nicht, dass die Fusion sich Hedonismus auf die Fahne schreibt. Ich sage damit, dass idealistische Ansätze oftmals daran scheitern, dass Menschen sind wie sie nun mal sind.

Du vergleichst mich hier mit einem NRA-Spinner? Hä? Waffen und Autos sind zwei seeeeeeehr verschiedene Dinge mit sehr verschiedenen Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Das eine ist Werkzeug zum Töten und Zerstören, das andere Werkzeug für persönliche Mobilität und Freiheit.
Wo ist es denn bitte nicht utopisch eine autofreie Gesellschaft zu fordern? In welcher Welt lebst du denn bitte? In einer wo günstiger Nahverkehr für alle kostengünstig funktioniert oder es andere Alternativen gibt? In einer wo niemand z.b. wegen des Jobs irgendwo hinfahren muss? In einer, wo es genug Carsharing oder Mitfahrangebote für alle gibt? In einer Welt, wo Staaten wie China (die keinen Furz auf uns und europäische Werte geben) keine hunderte Millionen Autos auf den Straßen haben, die die Umwelt verpesten?
Ja, es besteht Handlungsbedarf. Aber du scheinst hier zu erwarten, dass wir auf grundlegende Art die Gesellschaft und die Funktionsweise unserer modernen Welt umkrempeln und dass die gesamte Welt dabei mitmacht. Ja, ich wünsche mir auch von ganzem Herzen, dass das passiert. Aber so wie die Welt gerade aussieht, wird das nicht in der nächsten Zukunft passieren. Solche Veränderungen brauchen Jahrzehnte, und du greifst hier nicht nach den Sternen, sondern nach Nachbargalaxien, wenn du erwartest, dass in nächster Zeit die Welt zu einem besseren Ort wird oder zumindest autofrei wird. Oder wenigstens rein pragmatisch, sozial und bedürfnisorientiert mit Autos umgeht.
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Re: Die Selbstlüge der ☆ Fusion ☆

Beitrag von (\(*v*)/ ) »

Vercetti hat geschrieben: Di 20. Sep 2022, 23:29 Ja, es besteht Handlungsbedarf. Aber du scheinst hier zu erwarten, dass wir auf grundlegende Art die Gesellschaft und die Funktionsweise unserer modernen Welt umkrempeln und dass die gesamte Welt dabei mitmacht. Ja, ich wünsche mir auch von ganzem Herzen, dass das passiert. Aber so wie die Welt gerade aussieht, wird das nicht in der nächsten Zukunft passieren. Solche Veränderungen brauchen Jahrzehnte, und du greifst hier nicht nach den Sternen, sondern nach Nachbargalaxien, wenn du erwartest, dass in nächster Zeit die Welt zu einem besseren Ort wird
Veränderung beginnt immer jetzt. Mit dir. Oder eben auch nicht. :)
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