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von bundesrad » Fr 5. Jul 2019, 14:00
Ich kann das auf jeden Fall auch nachvollziehen.
Ich mag die Fusion und die Stimmung und Offenheit.
Aber die Fusion ist eben ein Festival in Deutschland und dementsprechend geprägt von einem weißen, hetero, Cis-Publikum.
Ich vermisse auf jeden Fall die Sichtbarkeit von queer und/oder BPOC auf der Fusion, die ich bspw. aus Berlin gewohnt bin.
Mir ist klar, dass Großstädte eine Blase sind, aber genauso ist es eben die Fusion und vor einem Alltagskonstrast eben eine sehr weiße, heteronormative Blase.
Ein paar Duschen als "safer space" zu bezeichnen ist sicherlich nett, aber irgendwie zu wenig.
Ich finde aber überhaupt, dass Sexualität auf der Fusion erstaunlich wenig vorkommt. Ich sehe auf jeder sexpositiven Homoparty in Berlin in wenigen Stunden auf kleiner Fläche mehr Heterosexualität als auf der Fusion in einer ganzen Woche. Insofern wirkt die Fusion generell ein bisschen prüde.
Ich habe auch Zweifel, dass eine Cruising area das geignete Mittel wäre, auch wenn das bestimmt gut gemacht und von allen möglichen Gruppen angenommen werden könnte.
Ich würde mir auf jeden Fall mehr Sichtbarkeit, mehr sichtbare Strukturen, ganz zentral, mehr queeres Programm, eine zentrale Bühne oder zumindest einen eindeutig queeren Anlaufpunkt für den Anfang wünschen und würde da auch super gern mitgestalten.
Ich will damit nicht jammern, die Fusion ist trotzdem großartig. Nur werden marginalisierte Gruppen hier aus meiner Sicht sogar noch stärker marginalisiert, als ich es aus meinem Alltag gewohnt bin.