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von oes » Mo 20. Mai 2019, 18:00
Wie dünnhäutig man auf Seiten der Polizei NB geworden ist, aber auch wie sehr man dort jeden Maßstab und jede Verhältnismäßigkeit verloren hat, zeigt sich auch in der Reaktion auf Kritiker:
Ich hatte dem Polizeipräsidenten Neubrandenburg neulich eine Email geschrieben, in der ich mein völliges Unverständnis für seine Haltung zur Fusion zum Ausdruck gebracht habe. Und, für den Fall, dass die Polizei NB das wunderbare Festival wirklich verhindern oder beschädigen sollte, angekündigt, 100 eigene Mannstunden darin zu investieren, die Polizei NB in sozialen und anderen Medien dafür büßen zu lassen.
Das ganze spät abends geschrieben, zugegeben ein wenig launisch formuliert und mit mehr Großbuchstaben als gramattikalisch notwendig. Aber inhaltlich und formal komplett einwandfrei. Schwör. Keine persönliche Attacke, keine Beleidigung (individuell oder kollektiv), keine Androhung von irgendwas außer der oben erwähnten ausgiebigen Meinungsäußerung im Netz. Wie gesagt: Die Welt hat schon smartere Mails gesehen. Und auch die 100 Stunden Spamproduktion waren vielleicht etwas hoch gegriffen. Aber alles 100% auf dem Boden des Grundgesetzes. Nicht mal ordnungswidrig. Weniger als Pinkeln im Park.
Als Reaktion rief mich ein paar Tage später die Polizei an meinem Wohnort (Bonn, NRW) an und bat um einen Termin, um mich zu Hause besuchen und mit mir sprechen zu können. Es kamen dann zwei recht freundliche Herren, die sich als Kriminalpolizisten vorstellten, vom Kommissariat Staatschutz 1, zuständig für linksextreme Gefährder. Sie sollten auf Gesuch ihrer Kollegen in Neubrandenburg mal mit mir reden, über meine Email.
Es war ihnen erkennbar ein wenig unangenehm, auf was für eine sinnbefreite Mission sie da von ihren Kollegen in MV geschickt worden waren, aber sie blieben tapfer und loyal und wollten allen Ernstes von mir wissen, ob ich vorhätte, in diesem Kontext gewalttätig zu werden! Eine Empfehlung gab's noch obendrauf: Dem PP NB keine Mails mehr zu schicken. Ich gehe mal davon aus, dass die beiden sich einen weiteren Auftritt in meinem Wohnzimmer ersparen wollten.
Auf meine Nachfrage hin war es ihnen aber schon wichtig zu betonen, dass sie mein Recht auf freie Meinungsäußerung natürlich keineswegs beschneiden wollten. Auf keinen Fall.
Interessant. Warum genau waren sie dann da?
Kopfschüttelnd,
--Andreas