Gegen Privatisierung der Turmbühne

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since2005
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Gegen Privatisierung der Turmbühne

Beitrag von since2005 »

Zuerst möchte ich mich für die Gamma bei allen Beteiligten, Künstlern und Crews herzlichst bedanken!!! Dieses "abgespeckte" Format hat mir nach den letzten Jahren mega gefallen!!

Turmbühne mit Lambda Labs war der Burner! Ich hoffe der Kuko wiederholt das "Besteck" nächstes Jahr wieder!

Was mich richtig irritiert hat, ist die zunehmende Flächenprivatisierung auf der Turmbühne.. Was ich damit meine? Diese Ansammlungen von Gästegelagen welche z.T. 10-15 m² Floorfläche einfach mit ihrem Kram zulagern. Teilweise wird man schon dumm/böse angesehen wenn man diesen Lagern zu nahe kommt oder gar darüber hinweg klettern muss/will um einen anderen Ort zu erreichen.

Tatsächlich ist es mir passiert, dass ich über so ein Lager klettern musste und mir dabei eine der 3 da abgestellten Floor-LEDSchirm-Funzeln (welche ca. 2,5m hoch war) und da ein Stahlrohr eingebaut war, auch dementsprechend schwer und unhandlich, mir direkt auf den Kopf gefallen ist (was Schürfwunden an Schlefe und Hiterkopf verursachte).

Darauf angesprochen wurde ich mehr oder weniger ausgelacht, so nach dem Motto.."warum läufst du auch nicht drumherum?"

Hallo? Jemand Zuhause??

Wieso müssen einige mit mehreren Getränkekisten, unzähligen Rucksäcken und Tonnen von leeren Flaschen den Floor so vollstopfen?

In meinen Augen richtig harter Ballermannstyle! Wo mein Handtuch liegt wohne ich??

Denkt bitte mal darüber nach!!
Schmusesuse
Beiträge: 44
Registriert: Do 23. Sep 2021, 15:03

Re: Gegen Privatisierung der Turmbühne

Beitrag von Schmusesuse »

ist mir auch aufgefallen. Vermutlich lag das an dem vielen Platz dieses mal und dann quasi der "Einladung" sich breit zu machen. Ist aber auf jeden Fall uncool, denn es gab vor allem Nachts auch bei uns so manche Kollision. Einer hat mich auch dumm angemacht, weil ich im dunkeln auf seine Jacke getreten bin...... No words!
Hatchet
Beiträge: 187
Registriert: Di 5. Jul 2011, 22:22

Re: Gegen Privatisierung der Turmbühne

Beitrag von Hatchet »

Ich würde mir tatsächlich auch etwas mehr Rücksichtnahme wünschen. Da entstehen riesige Berge, die man im Dunkeln kaum sieht und in die man leicht reinfällt oder -tritt. Insbesondere zum Closing war es sehr eng, aber das ist ja auch kein Wunder. :)
Partybombe
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Registriert: Fr 8. Jan 2016, 17:19

Re: Gegen Privatisierung der Turmbühne

Beitrag von Partybombe »

Bei aller Freude und Dank an die Menschen die diese Veranstaltungen möglich gemacht haben;
Es ist immer mehr eine sehr Deutsche Veranstaltung.
Kein Wunder kommt da die "Badetuch-Mentalität" auf.
Das Wetter und die kalten Nächte erfordern natürlich einiges an Kleidern die man
mal an- und wieder ausziehen kann. Irgendwo müssen die dann halt hin.

Was mir zur "Deutschen Veranstaltung" auch noch
krass aufgefallen ist, dass die fast einzigen nicht weissen Menschen nur die Pfandsammler
(männliche Form, da ich nur männlich zu lesende Menschen gesehen die diese Arbeit gemacht haben) waren.
Bei mir im "Kiez" ist das Leben viel gemischter wenn auch leider nicht wirklich gleichberechtigter.

Dies ist bestimmt nicht so vom KuKo so gewollt.
Ich sehe da mal schon die geographische Lage als Problem.
Wer aus dem Süden (Italien, Spanien, Frankreich, usw.) kann sich
eine Reise für ein Wochenende nach Lärz leisten?
Noch viel schwieriger und teurer wird es für Menschen aus
dem nicht Schengenraum. Dazu noch die Corona-Reise und Einreisebedingungen....
Trancegourmet
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Registriert: Mi 25. Aug 2021, 00:35

Re: Gegen Privatisierung der Turmbühne

Beitrag von Trancegourmet »

Ich finde es angesichts des Wetters total verständlich, dass man mal bisschen mehr Zeug dabei hat. Für Kästen voller Flaschen auf der Tanzfläche gibt es nun wirklich wenig Grund. Ich würde empfehlen: Freundlich drauf ansprechen und anschließend, wenn es dir gerade den Heckmeck wert ist, mal der Awareness-Crew bescheid geben. Ich gehe davon aus, dass die sich für sowas auch verantwortlich fühlen. Oder eben den Ordner*innen. Ab einer gewissen Größe dieser Lager ist das gerade im Notfall auch gefährlich. Dennoch muss hier gesagt werden: Schaut einfach kontinuierlich vor eure Füße, wenn ihr irgendwo lang geht. Insbesondere auf nem Dancefloor.

Ich haue meinen Rucksack meist ohne Wertgegenstände irgendwo außerhalb des Dancefloors an ein trockenes Plätzchen, aber vielleicht ist das mit Gegenständen die einem sehr am Herzen liegen nicht für Alle eine Option. Ich habe oft eine größere Trinkflasche dabei, die kommt dann auch mal mit auf den Dancefloor und liegt auf dem Boden. Da kann man ganz bequem drüber steigen, aber ich freue mich, wenn keiner drüber trampelt.
Partybombe hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 15:13 Was mir zur "Deutschen Veranstaltung" auch noch
krass aufgefallen ist, dass die fast einzigen nicht weissen Menschen nur die Pfandsammler
(männliche Form, da ich nur männlich zu lesende Menschen gesehen die diese Arbeit gemacht haben) waren.
Bei mir im "Kiez" ist das Leben viel gemischter wenn auch leider nicht wirklich gleichberechtigter.
Mich würde interessieren, ob das auf die Clubs in deinem Kiez genauso zutrifft? Mein subjektiver Eindruck ist, dass sich das auf der Fusion in den letzten Jahren vielleicht sogar etwas gebessert hat, auf der Plan:et trug sicherlich die Pandemie stark dazu bei. Hinreichend gelöst ist das aber bei weitem nicht. Das Problem betrifft aber die gesamte elektronische Musikszene in Deutschland, jedenfalls nehme ich das so wahr. Auch oder gerade in den Berliner Clubs. Auf Makroebene ist das ja schon kulturelle Aneignung, eben vor dem Hintergrund der Ursprünge von House und Techno. Auf der beta gab es einen Stand mit Kleidung, die komplett von mir als Südostasiatisch gelesene Muster und Designs verwendet haben, den zwei weiße betrieben haben, die wirklich klischeehaft aussahen. Die Pfandsammler*innen (ich habe auf der Plan:et mindestens zwei als weiblich gelesen), waren die letzten Jahre hier im Forum schon mehrfach Thema. Google das mal und du findest einige Beiträge, hier seit mal einer genannt, wo du auch das Statement des KuKo aus dem Newsletter 01/2019 findest. https://forum.kulturkosmos.de/viewtopi ... e&start=20
Im Endeffekt ist die Fusion da immer auch ein bisschen Spiegel der Gesellschaft und natürlich nicht 100% Utopie. Der Alltagsrassismus in Deutschland ist groß, die sozialen Probleme nehmen zu. Vielleicht geben wir uns nicht damit zufrieden, sondern diskutieren das Thema rege. Dafür gibt es ja das Content aber das geht auch im Kleinen auf Hangars und im Camp. Ich denke, der Kulturkosmos hat in den letzten Jahren immer mehr Inhalte mehrsprachig zur Verfügung gestellt. Das lässt sich bestimmt noch optimieren und dadurch inklusiver werden.
divergenz
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Registriert: Fr 15. Dez 2017, 11:03

Re: Gegen Privatisierung der Turmbühne

Beitrag von divergenz »

Partybombe hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 15:13 Dazu noch die Corona-Reise und Einreisebedingungen....
Da liegt denke ich mal das Krux. Die Kack-Regeln ändern sich ja gefühlt jede Woche und jedes Land hat seine eigenen Anforderungen an QR-Codes und wasweissichnichtwass was dann am Ende meist eh nicht kontrolliert wird. Tests sind bei euch bisher kostenlos gewesen, hier in Schweden muss man erstmal einen finden der überhaupt testen will und dann nicht gleich 140 EUR haben will. Klar geht das auch mit den deutschen online-Tests für 15 EUR, aber wer weiss das schon? Und mit unter 40 zur Plan:et C durchgeimpft zu sein (da sehen die Einreiseregeln ja lockerer aus) dürfte in den meisten Ländern schlichtweg nicht möglich gewesen sein.
Da war es damals leichter nen Transitvisum für die Reise nach Westberlin zu bekommen.
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