No shirt, no service

swatch20
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Re: No shirt, no service

Beitrag von swatch20 »

purpleslenderloris hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 12:25
rotekarotte hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 11:18
Es war tagsüber verdammt heiß, man bewegt sich viel, man will bisschen Bräune/ Vitamin D abbekommen... da fallen mir genug naive Gründe ein warum man mal ohne Shirt unterwegs ist, die nichts mit Mackertum zu tun haben.
Und das geht nur den Männern so?
Als Frau* kann man eben leider nicht Oberkörperfrei rumlaufen, ohne unangnehm angegafft, angesprochen oder sogar angefasst zu werden.
Ist es tatsächlich so viel verlangt, von Männern zu erwarten sich mal über ihre Privilegien Gedanken zu machen und evtl einfach mal solidarisch auf eben diese zu verzichten?
Nein aber warum dürfen z.B. Frauen in Büros im Sommer kurze Röcke tragen während Männer in Hemd und Anzug kommen müssen. Das versteh ich doch, aber es ist halt so verdammt kurzsichtig gedacht. Es ist nicht alles nur schwarz oder weiß und wann hat mehr Tabuisierung zum Ziel geführt?
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Re: No shirt, no service

Beitrag von swatch20 »

swatch20 hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 17:24
purpleslenderloris hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 12:25
rotekarotte hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 11:18
Es war tagsüber verdammt heiß, man bewegt sich viel, man will bisschen Bräune/ Vitamin D abbekommen... da fallen mir genug naive Gründe ein warum man mal ohne Shirt unterwegs ist, die nichts mit Mackertum zu tun haben.
Und das geht nur den Männern so?
Als Frau* kann man eben leider nicht Oberkörperfrei rumlaufen, ohne unangnehm angegafft, angesprochen oder sogar angefasst zu werden.
Ist es tatsächlich so viel verlangt, von Männern zu erwarten sich mal über ihre Privilegien Gedanken zu machen und evtl einfach mal solidarisch auf eben diese zu verzichten?
Nein aber warum dürfen z.B. Frauen in Büros im Sommer kurze Röcke tragen während Männer in Hemd und Anzug kommen müssen. Das versteh ich doch, aber es ist halt so verdammt kurzsichtig und einseitig gedacht. Es ist nicht alles nur schwarz oder weiß und wann hat mehr Tabuisierung zum Ziel geführt?
Ach so, an andrer Stelle im Forum wurde erwähnt, dass eine oberkörperfreie Frau von Frauen blöd angegafft wurde... hm
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Re: No shirt, no service

Beitrag von swatch20 »

raketen_ralf hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 12:49 gewalt ist nicht immer physisch
Ja aber auch nicht alles ist gleich Gewalt, dass Nacktsein von Männern jetzt ein gewalttätiger Akt sein soll ist diskriminierend und wenn man um das durchzusetzen alte rassistische Praktiken verwendet dann ist das unreflektiert und passt nicht recht zur Fusion wie ich sie seit 15'Jahren kenne
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Re: No shirt, no service

Beitrag von swatch20 »

25thYoon hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 12:57 Nächstes Jahr können alle Männer die oben ohne rumlaufen wollen sich ja Bikini Oberteile anziehen dann muss keiner ein Shirt tragen und alle sind zufrieden :lol:
Nippleshaming :O
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Re: No shirt, no service

Beitrag von swatch20 »

:D :D
Took hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 13:09 https://www.youtube.com/watch?v=oEiXuOf62-o

:lol:
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Re: No shirt, no service

Beitrag von swatch20 »

:!:
WirGefuehl hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 14:02 Ich hatte das Schild (bereits am Eingang) so verstanden, dass man von Menschen, die kein Shirt oder keine Weste tragen "keinen Service annehmnen" sollte. Dachte das sei irgendeine Sicherheitsmaßnahme und habe mir darüber weiter keine Gedanken gemacht. :lol:

Auf dem Gelände habe ich mehrere komplett nackte Frauen und Männer rumlaufen gesehen und mich total darüber gefreut, dass die das können und dürfen - und eben NICHT blöd angegafft werden, sondern es im Rahmen der Fusion eben keine Rolle spielt, wie man rumläuft.

So eine Vorschrift passt imho überhaupt nicht zur Fusion - vor allem nicht wenn sie, wie hier beschrieben, rassistischen Ursprungs ist.

Eine Erklärung der Ideengeber*innen wäre schön.
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Re: No shirt, no service

Beitrag von swatch20 »

tranquilized hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 13:42 Du bist doch ein Mann oder? Dann redest Du hier aus einer ganz subjektiven Perspektive, da Du ja weder angeglotzt noch angetatscht wirst! Safe Space ist das Stichwort. Und den kannst Du bei 70 K Öddeln nicht garantieren. Deswegen halt etwas Solidarität. Da bricht sich kein Mann nen Zacken aus der Krone.
Du bist doch etwas eingeschränkt oder? Hast du gerade alle Männer in einen Topf gesteckt, sowas kann ja nur ein Mann sagen? Ich bin eine Frau und hatte mein Leben lang krasse Komplexe. Die Fusion gab mir seit 2002 das Gefühl so sein zu können wie ich bin und fast hätte ich es gewagt nackt herumzulaufen, als Akt der Befreiung und ich hätte mich gefreut mich vom Urteil der anderen (auch der Frauen) freimachen zu können, bis ich diese Schilder sah und sofort wieder meinen Mut verlor, gepaart mit Enttäuschung über den unreflektierten Einsatz solcher Mittel auf meinem Lieblingsfestival
Zuletzt geändert von swatch20 am Mi 4. Jul 2018, 23:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: No shirt, no service

Beitrag von Complex »

purpleslenderloris hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 12:25
rotekarotte hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 11:18
Es war tagsüber verdammt heiß, man bewegt sich viel, man will bisschen Bräune/ Vitamin D abbekommen... da fallen mir genug naive Gründe ein warum man mal ohne Shirt unterwegs ist, die nichts mit Mackertum zu tun haben.
Und das geht nur den Männern so?
Als Frau* kann man eben leider nicht Oberkörperfrei rumlaufen, ohne unangnehm angegafft, angesprochen oder sogar angefasst zu werden.
Ist es tatsächlich so viel verlangt, von Männern zu erwarten sich mal über ihre Privilegien Gedanken zu machen und evtl einfach mal solidarisch auf eben diese zu verzichten?
Liebe Purpleslenderloris,

ehrlich gesagt muss ich sagen, in meine Augen wirfst du mit solchen aussagen echt die ganze Emanzipationsbewegung um Jahre zurück.

Ich geb dir mal 2 Beispiele:
  • Ich darf hier jeden tag in langer Hose in ein schönes warmes Altbau-Büro fahren, um mir meine Brötchen zu verdienen. Mein Frau fährt im luftigen Kleidchen zur Arbeit.
  • Als ich das letzte mal im Schottenrock unterwegs war, hat mir doch ein Damen nach kurzer Ansprache mal beherzt unter den rock gegriffen. Die blöden Kommentare "trägst du da was drunter?" sind ja schon die regel - ich vermute solche hörst du weniger oft, wenn du einen Rock trägst. Und nein, ich hab das nicht genossen - ich hab mich schnell von dieser Person entfernt weil ich ehrlich gesagt zu perplex war für irgendwas anderes.
Jetzt renn ich aber nicht durch die Gegend, und versuche allen Frauen das Röcke-Tragen zu verbieten. Warum auch - weil es eben ein paar dumme menschen gibt, muss ich jetzt alle in Sippenhaft nehmen die einem bestimmten Geschlecht angehören? Neue Gräben öffnen? Wem hilft denn das?

Martin Luther King hätte sicher keine erfolg gehabt, wenn sein Traum gewesen währe, dass künftig alle weißen in Ghettos leben und im Bus hinten sitzen. Zweimal unrecht ist noch lange kein Recht!

Schau doch mal bei dir selbst, und kämpfe für deine Rechte, anstatt anderen die ihrigen beschneiden zu wollen. Und schau auch mal über den Tellerrand - jeder hat so seine Problemchen. Aber das wir uns jetzt alle auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zurückentwickeln - so kann Gesellschaftlicher Fortschritt doch auch nicht aussehen oder?
laberrababer
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Re: No shirt, no service

Beitrag von laberrababer »

Hallo liebe FusionistInnen,

am Montag stand ich morgens ohne T-Shirt an der Müllabgabe. Das ich mir eins hätte überziehen müssen war mir leider nicht bekannt. Wenn ich freundlich darauf angesprochen werde, dass ich ein T-Shirt anziehen soll oder ich diesbezügliche Schilder entdecke, ziehe ich mir gerne ein T-Shirt an. Wenn Menschen freiwillig auf der Fusion arbeiten habe ich auch nicht wirklich ein Problem damit mich nach ihren Wünschen zu richten.
Übel stößt mir jedoch die Art und Weise auf in der meine Zurechtweisung erfolgte. Ein Mensch machte zunächst ein paar Späßchen mit dem Megaphone während ich in der Schlange stand, dabei hatte wir sogar kurz Blickkontakt. Als ich zwei bis drei Minuten später fast am Ende angekommen war, kam über das Megaphon die Ansage No Shirt - No Service. Ich habe dann einer Freundin meinen Kram gegeben, die den Müll für mich abgegeben hat und bin über die Absperrung geklettert. Ein Bekannter von mir stand ebenfalls ohne T-Shirt neben mir und hat es nicht mitbekommen und schon fing der besagte Mensch an mit dem Megaphone irgendetwas von "und dann checken die Typen das noch nicht mal" zu blubbern zusammen mit der Erklärung wir könnten ja mal herkommen und uns das nochmal genau erläutern lassen. Dazu bin ich prinzipiell auch bereit aber nicht nach einem Versuch andere Menschen vor einer großen Menschenmenge bloszustellen. Fühlt sich für mich so an wie erstmal in die Fresse schlagen und dann können wir uns ja nochmal unterhalten. Der besagte Mensch stand keine zwei Meter von mir als ich mich angestellt habe, sofern grundlegende soziale Kompetenzen, Diskussionsbereitschaft und Empathie vorhanden gewesen wären, hätte an dieser Stelle ein kleiner Hinweis genügt, um die Botschaft zu übermitteln. In der Art und Weise wie hier vorgegangen wurde, bewirkt man jedoch eher einen Gegenreflex, aber vielleicht ist der ja sogar gewollt.
Zum Thema an sich haben hier ja schon mehrere etwas geschrieben. Ich kann die Argumentationskette bzgl. no shirt - no service zwar nachvollziehen, halte die von den Befürworten daraus gezogenen Schlüsse bezüglich Freiheit, Gleichberechtigung und Solidarität aber für einigermaßen absurd.

Übrigens, ich fahre häufig ohne T-Shirt mit dem Fahrrad durch die Stadt und habe dabei öfter ein komisches Gefühl von wegen das gehört sich nicht. Das ich ausgerechnet auf der Fusion, die ich seit 15 Jahren geniese, deswegen verurteilt werde, wäre mir im Traum nicht eingefallen.

Schöne Grüße
Stefan
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Re: No shirt, no service

Beitrag von swatch20 »

laberrababer hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 22:39 Hallo liebe FusionistInnen,

am Montag stand ich morgens ohne T-Shirt an der Müllabgabe. Das ich mir eins hätte überziehen müssen war mir leider nicht bekannt. Wenn ich freundlich darauf angesprochen werde, dass ich ein T-Shirt anziehen soll oder ich diesbezügliche Schilder entdecke, ziehe ich mir gerne ein T-Shirt an. Wenn Menschen freiwillig auf der Fusion arbeiten habe ich auch nicht wirklich ein Problem damit mich nach ihren Wünschen zu richten.
Übel stößt mir jedoch die Art und Weise auf in der meine Zurechtweisung erfolgte. Ein Mensch machte zunächst ein paar Späßchen mit dem Megaphone während ich in der Schlange stand, dabei hatte wir sogar kurz Blickkontakt. Als ich zwei bis drei Minuten später fast am Ende angekommen war, kam über das Megaphon die Ansage No Shirt - No Service. Ich habe dann einer Freundin meinen Kram gegeben, die den Müll für mich abgegeben hat und bin über die Absperrung geklettert. Ein Bekannter von mir stand ebenfalls ohne T-Shirt neben mir und hat es nicht mitbekommen und schon fing der besagte Mensch an mit dem Megaphone irgendetwas von "und dann checken die Typen das noch nicht mal" zu blubbern zusammen mit der Erklärung wir könnten ja mal herkommen und uns das nochmal genau erläutern lassen. Dazu bin ich prinzipiell auch bereit aber nicht nach einem Versuch andere Menschen vor einer großen Menschenmenge bloszustellen. Fühlt sich für mich so an wie erstmal in die Fresse schlagen und dann können wir uns ja nochmal unterhalten. Der besagte Mensch stand keine zwei Meter von mir als ich mich angestellt habe, sofern grundlegende soziale Kompetenzen, Diskussionsbereitschaft und Empathie vorhanden gewesen wären, hätte an dieser Stelle ein kleiner Hinweis genügt, um die Botschaft zu übermitteln. In der Art und Weise wie hier vorgegangen wurde, bewirkt man jedoch eher einen Gegenreflex, aber vielleicht ist der ja sogar gewollt.
Zum Thema an sich haben hier ja schon mehrere etwas geschrieben. Ich kann die Argumentationskette bzgl. no shirt - no service zwar nachvollziehen, halte die von den Befürworten daraus gezogenen Schlüsse bezüglich Freiheit, Gleichberechtigung und Solidarität aber für einigermaßen absurd.

Übrigens, ich fahre häufig ohne T-Shirt mit dem Fahrrad durch die Stadt und habe dabei öfter ein komisches Gefühl von wegen das gehört sich nicht. Das ich ausgerechnet auf der Fusion, die ich seit 15 Jahren geniese, deswegen verurteilt werde, wäre mir im Traum nicht eingefallen.

Schöne Grüße
Stefan
Ja ich habe auch eine Erläuterung vermisst und eine Durchsetzung mit mehr Feingefühl. Aber ihr Männer steht halt jetzt unter Generalverdacht, sorry, sowohl wohl Emanzipation sein... Naja, da ja nix von Unterteilen dastand, wäre ich nächstes Jahr für einen Warteschlangenflashmob unten ohne. Würde sich die Fusion an ihr Statement von 2006 halten, gäbe es diesen ganzen Stress gar nicht und jeder dürfte so sein, wie er sein möchte, solange er damit niemanden einschränkt. Nacktsein tut das wohl kaum in jedem Fall und wir sollten doch weiter sein als uns überholten Tabuisierungen zu beugen. Obwohl ich FKK nicht mag und persönlich nicht gern fremde nackte Menschen um mich habe, was aber eben z. T. an konstruierten Meinungen liegt, die mir aber bewusst sind und ich sie nicht auf andere übertrage.
Ist eben meine Freiheit so zu denken, denn insgeheim beneide ich so unbefangene Menschen auch um ihren Mut und feier das ungemein.
Die gleichen Menschen die sonst alles auf die Goldwaage legen finden es dann plötzlich okay rassistische Praktiken zu nutzen um Menschen in ihrer persönlichen Freiheit einzuschränken. Fusion, ich bin verwirrt...
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