No shirt, no service

raketen_ralf
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Re: No shirt, no service

Beitrag von raketen_ralf »

tanztanztanz hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 12:51 Ich vergesse immer das wir ja hier im Hypermoralraum der politischen Ultrakorrektheit sind.
so wie es sein sollte, wenn man konstruktiv diskutieren will
25thYoon
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Re: No shirt, no service

Beitrag von 25thYoon »

Nächstes Jahr können alle Männer die oben ohne rumlaufen wollen sich ja Bikini Oberteile anziehen dann muss keiner ein Shirt tragen und alle sind zufrieden :lol:
tanztanztanz
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Re: No shirt, no service

Beitrag von tanztanztanz »

Na ok, Spasti war evtl. nicht der schlaueste Begriff.

Trotzdem halte ich es für falsch den weiblichen Körper noch stärker zu sexualisieren als es der Fall ist. Ein solches Verbot ist für mich das Gegenteil von Freiheit und ich bin nach wie vor der Meinung man müsste Blicke aushalten oder den Glotzenden zur Rede stellen.

Und als würde jemand von euch NICHT schauen, wir sind alle sexuelle Wesen und wenn irgendein Typ euch gefällt schaut ihr den auch an, gleiches bei einer Frau.
Zauberzander
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Re: No shirt, no service

Beitrag von Zauberzander »

purpleslenderloris hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 12:25 Und das geht nur den Männern so?
Das ist mir doch vollkommen klar, andererseits kann/sollte ein Mann wenn man vorherrschende, gesellschaftliche Normen heranzieht auch kein Bikini Oberteil tragen. Muscle-Shirts können ja nach Befindlichkeiten und Körperbau des Gegenübers auch schnell atzig wirken.

Mir persöhnlich wäre es reichlich egal ob da nackte Brüste und Nippel tanzend vor sich hinschwenken (mir ist auch klar das es genug Kerle gibt die glotzen und nachholbedarf in Respekt und Empathie brauchen - besonders wenn das Bier etc. die gute Kinderstube vergessen lässt), ja Frauen sind da benachteiligt, einerseits durch die Normen, andererseits kann es je nach Brustgröße auch einfach ein anatomisches Problem sein. Der Sport BH wurde ja nicht zum Spaß erfunden und ich kann mir vorstellen, dass es je nach Tanzintensität ohne Halt unangenehm wird.

Danke dass du mich mit deinen Argumenten für deine Sichtweise sensibilisiert hast, aber ich bin nicht überzeugt daraus ein Politikum zu machen. Genausowenig von den Lösungsvorschlägen des solidarischen Shirt-tragens.
ilitsch
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Re: No shirt, no service

Beitrag von ilitsch »

Der Zweck - die gesellschaftliche Benachteiligung von Frauen mit freiem Oberkörper aufzuheben - ist sehr unterstützenswert, alllerdings ist das Mittel - positive Diskriminierung von Männern mit freiem Oberkörper ( eigentlich ja allen, den es hieß "No shirts / No Service" und nicht etwa "Cis Males No shirts / No Service") komplett ungeeignet diesen Zweck zu erreichen. Es reproduziert einfach nur die generelle gesellschaftliche Benachteiligung von Menschen die sich in der gesellschaft mit freiem Oberkörper zeigen.

Andersrum wird ein Schuh draus, wie das Bsp. mit dem FKK Strand zeigt: umsomehr Menschen egal welchen Geschlechts nackt baden gehen, umso mehr Menschen machen es ihnen nach, weil sie einsehen, das Badebekleidung eigentlich keinen anderen zweck hat, als die gesellschaftliche Tabuisierung von nacktheit zu reproduzieren ( Das es so funktioniert, konnte man vom Mittwoch bis Dienstag gut sehen, da der Grad der Nacktheit am See deutlich zunahm)

Aus diesem Grund hab ich mich auch nicht an diese katholische regel gehalten, und werde das nicht tun.
tranquilized
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Re: No shirt, no service

Beitrag von tranquilized »

Du bist doch ein Mann oder? Dann redest Du hier aus einer ganz subjektiven Perspektive, da Du ja weder angeglotzt noch angetatscht wirst! Safe Space ist das Stichwort. Und den kannst Du bei 70 K Öddeln nicht garantieren. Deswegen halt etwas Solidarität. Da bricht sich kein Mann nen Zacken aus der Krone.
Took
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Re: No shirt, no service

Beitrag von Took »

Und was ist mit den ganzen super-knapp bekleideten Mädels, die teilweise nur mit Bikinitop und Gürtel rumlaufen? Die werden bedient, oder? Für mich klingt das eher nach einer seltsamen Doppelmoral... :?
WirGefuehl
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Re: No shirt, no service

Beitrag von WirGefuehl »

Ich hatte das Schild (bereits am Eingang) so verstanden, dass man von Menschen, die kein Shirt oder keine Weste tragen "keinen Service annehmnen" sollte. Dachte das sei irgendeine Sicherheitsmaßnahme und habe mir darüber weiter keine Gedanken gemacht. :lol:

Auf dem Gelände habe ich mehrere komplett nackte Frauen und Männer rumlaufen gesehen und mich total darüber gefreut, dass die das können und dürfen - und eben NICHT blöd angegafft werden, sondern es im Rahmen der Fusion eben keine Rolle spielt, wie man rumläuft.

So eine Vorschrift passt imho überhaupt nicht zur Fusion - vor allem nicht wenn sie, wie hier beschrieben, rassistischen Ursprungs ist.

Eine Erklärung der Ideengeber*innen wäre schön.
ilitsch
Beiträge: 104
Registriert: Sa 2. Jul 2016, 11:52

Re: No shirt, no service

Beitrag von ilitsch »

@ tranquilized

Ich meine was willst du überhaupt erreichen mit deiner Solidarität ? Ich gehe mal davon aus, einen emanzipativen Umgang mit Körperlichkeit oder Nacktheit, insbesondere oder zuerst von Frauen, dann kann ich nicht sehen, wie das Mittel - alle sollen sich anziehen - auch nur irgendwie den Zweck fördert das sich eine Gruppe jetzt benachteiligungsfrei ausziehen kann. Das Gegenteil ist der Fall, alle ziehen sich eben an, und reproduzieren die gesellschaftliche Tabusisierung von Nacktheit. Nicht mehr und nicht weniger wird dadurch erreicht.

Hinzukommt das alle menschen Nachteile erfahren - Frauen mit Sicherheit stärker - wenn sie sich teilweise nackt zeigen ( ganz nackt ist ja bereits eine Ordnungswidrigkeit), Frauen gelten als Sexualobjekt, Männer als dumme Proleten etc.

Man kann es entweder so sehen, das Nacktheit ein Symbol der Befreiung von gesellschaftlichen Konventionen ist, oder eine Unterwerfung unter den männlichen Blick in einer patriarchalen gesellschaft impliziert ( beides wird in der Frauenbewegung vertreten, wobei sich ein teil der Fusion offensichtlich hier der 2. Meinung angeschlossen hat).

Was hat das - also die 2 Meinung - ganz persönlich zur Folge ? Männern die sich entblößen, und damit ausdrücken: "Seht her so bin ich, und das ist gut so ?" wird ein Schuldgefühl vermittelt, da sie so gegenüber menschen anderen Geschlechts eben ausdrücken, " ich der das wahrnimmt, genüge dem nicht, weil ich bspw. Brüste habe oder 3 Brustwarzen etc.". Deswegen sollen sich eben alle wieder anziehen, um über den Körper keine Herrschaftsverhältnisse zu vermitteln.

Für mich führt dieser Weg / Mittel aber nicht zu einem Emanzipativem Umgang mit Körperlichkeit, sondern nur zu einer Aufrechterhaltung bzw. verdeckung der Herrschaftverhältnisse. Denn, wenn in einer Gesellschaft die Menschen allein aufgrund ihres So-Seins schuldhaft werden müssen (wenn sie also nicht gerade richtig «behaust» bzw. angezogen sind), können sie nicht frei sein und einem Aufbegehren gegen ungerechte Zustände wird der Impuls genommen.
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