TheSunAndTheStars hat geschrieben:An alle Polizeiverteidiger_Innen: Schaut euch das Video, das melan gepostet hat, mal an! Ich habe eine unglaubliche Wut, aber auch Angst wenn ich sowas sehe... ich hatte selbst schon Bullenfüße im Bauch als ich mit 19 gedachte, eine Nazi Demo FRIEDLICH zu blockieren - ist schon ein paar Jahre her, aber es hat mein vorher positivies Bild von Polizist_Innen nachhaltig geprägt. Leider hat sich dieses Bild in vielen Demos immer wieder bestätigt... Mit solchen Menschen will ich einfach NICHT zusammen feiern, schon gar nicht, wenn es darum geht, für 5 Tage ein friedvolles Miteinander zu versuchen!
Und wenn jetzt hier wieder jemand kommt mit: ja ja, aber ist bei dir schonmal eingebrochen worden, es gibt ja auch gute Cops, etc. etc., kann ich nur folgendes sagen: Natürlich brauchen wir die Polizei in manchen Situationen, damit diese Gesellschaft in ihrer derzeitigen Form ( ! ) bestehen kann. Aber was wir nicht brauchen, sind Aggressor_Innen, die vorgeben, die Demokratie und Sicherheit zu "schützen", die Unschuldigen Tränengas in die Augen sprühen, die jemanden nach dem Ausweis fragen und dann gleich zu Boden prügeln. Und dann eine dermaßen verlogene Pressemitteilung herausgeben: http://www.berlin.de/polizei/polizeimel ... 144263.php. Was nicht nur mich so massiv stört, ist dieses unreflexive, unkritische Selbstverständnis der Polizei nach dem Motto "Die bösen sind immer die Bürger und wir die Leidtragenden" ohne auch nur einmal einzugestehen, dass viele Aktionen einfach nicht gerechtfertigt sind!
Es tut mir leid, wenn ich damit auch Polizist_Innen von der Fusion ausschließe, die ein solches Verhalten ebenso untragbar finden. Aber selbst wenn einige zunächst ehrenwerte Motive verfolgen, und es auch "nette" und aufrichtige Polizist_Innen gibt - die Polizei ist und bleibt ein Staatsapparat, der die bestehenden Machtverhältnisse verteidigen soll, die wir (oder zumindest viele von uns) auf und außerhalb der Fusion kritisieren! In ihrer Gesamtheit ist die Polizei ein wesentlicher Grund dafür, warum wir so unfrei sind, deswegen haben ihre Vertreter_Innen nichts auf der Fusion verloren!
Und um "aufeinander zuzugehen", was verständlicherweise von vielen gewünscht wird, braucht es beide Seiten!! Wenn aber gewaltlosen Demonstrierenden immer wieder mit gnadenloser Brutalität begegnet wird, ist eine Annäherung nicht möglich. Genauso wie alle einig sind, dass es keine Toleranz für Nazis gibt, gibt es für mich auch keine Toleranz für systematische (Staats-)Gewalt!
quiddemanie, entschuldige aber das stimmt so nicht, nur weil du privilegiert genug bist, außerhalb von Demos nicht mit Polizeigewalt und Repression konfrontiert zu sein. Die Polizei zeigt sich nicht nur auf Demos repressiv, sondern auch gegen gewaltlose Refugees, die z.B. keine Papiere vorzeigen können. Polizeigewalt richtet sich gegen Menschen in Abschiebehaft (und generell Menschen in Haft), was sogar tödlich enden kann, siehe Fall Oury Jalloh. Auch Racial Profiling ist ein repressives Instrument des institutionellen Rassismus und passiert täglich (auch wenn nicht täglich in den Medien darüber berichtet wird, weil weniger "spektakulär" als massive Polizeigewalt bei Demos)! Besetzte Häuser, die teilweise seit vielen Jahren Orte für alternative soziale und künstlerische Projekte sind, wurden bereits durch brutale Polizeigewalt geräumt, nur um Platz für Immobilienspekulation zu machen. Auch bei Personenkontrollen und Durchsuchungen z.B. in und um Bahnhöfe wurde ich bereits Zeugin von unverhältnismäßiger und unnötiger verbaler und körperlicher Polizeigewalt. Wenn du schreibst "Komm du mal in der täglichen Realität der Mehrheit der Bevölkerung an", möchte ich dich daher um einen Versuch bitten, nachzuvollziehen, wie sich Polizeigewalt für einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung anfühlt, ohne dass du es am eigenen Leib erfährst oder täglich davon liest.
Ravepolk hat geschrieben:Ich hab nicht in Frage gestellt, dass eine Gesellschaft an einigen Stellen ein Regulativ benötigt.
Aber das muss nicht eine institutionalisierte, bewaffnete und mit dem Gewaltmonopol ausgestattete Polizei sein.
Das hab ich auf Seite 2 geschrieben. Die Vorfälle um die Gerhart Hauptmann Schule, auf die sich hier jetzt bezogen wird, zeigen nur als aktuelles Beispiel auf, wo das Problem sein könnte.
dann träumt euch mal weiter eure kompromisslosen utopien zusammen und heult rum, dass nix funktioniert. plustert euch auf, wenn so videos wie vom görli kommen und bleibt auf ewig in der Ecke hocken in die ihr euch damit manövriert. Alternativ: Raus aus dem Hyperventilierclub, die ganze Bevölkerung mitnehmen (zumindest die, die sich mitnehmen lässt) und nicht selber durch Ausgrenzung glänzen.
Übrigens, wenn auch nur 60% von dem Polizeibericht zum neuesten Empörvideo stimmen, was sich ja über Zeugen relativ leicht prüfen lässt auch durch Nicht-Polizeiler - und genau danach sieht es in den ersten 2 Sekunden des Videos aus, als ob das stimmte - dann ist das Video vom 5. Juli unaufregend und die Vorgehensweise relativ logisch mit Tendenz zur Überreaktion.
quiddemanie hat geschrieben:dann träumt euch mal weiter eure kompromisslosen utopien zusammen und heult rum, dass nix funktioniert. plustert euch auf, wenn so videos wie vom görli kommen und bleibt auf ewig in der Ecke hocken in die ihr euch damit manövriert. Alternativ: Raus aus dem Hyperventilierclub, die ganze Bevölkerung mitnehmen (zumindest die, die sich mitnehmen lässt) und nicht selber durch Ausgrenzung glänzen.
Übrigens, wenn auch nur 60% von dem Polizeibericht zum neuesten Empörvideo stimmen, was sich ja über Zeugen relativ leicht prüfen lässt auch durch Nicht-Polizeiler - und genau danach sieht es in den ersten 2 Sekunden des Videos aus, als ob das stimmte - dann ist das Video vom 5. Juli unaufregend und die Vorgehensweise relativ logisch mit Tendenz zur Überreaktion.
was ein bullshit!
das arschloch hat nicht mehr als "ausweis her" aus der fressluke gebracht, ausser vllt n paar speichelpartikel. desweiteren muss man kein ausweis mitführen. wo blieb die zeit zur reaktion? WO WAR DIE VORWARNUNG DASS GEWALT ANGEWENDET WIRD? was zur hölle rechtfertigt solche ein vorgehen? natürlich wurde er provoziert. von einem jüngeren mit clownsnase. das war sein problem. er wurde im grunde in der öffentlichkeit bloß gestellt und konnte das nicht verkraften. zeigt einfach das die falschen leute solche vertrauenswürdige stellen besetzen dürfen.
DAS IST DAS PROBLEM AN DER SACHE
die kollegen lassen sich auch noch anstecken.
"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt." Art 1 (1) GG
"Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!"
"Die haben das Glueck nicht verdient, dass die Umstehenden nicht aggressiv geworden sind, meiner Meinung nach..."
MACH DIE AUGEN AUF.
mehr fällt mir dazu nicht ein.
ich pauschalisiere hier jetzt nicht und verstehe auch deine Ansichten, die zu größten teil auch richtiger sind als die der leute die aus prinzip gg alles und vorallem die cops sind.
jedoch kann ich mitglieder eines vereins nicht respektieren, die mit solchen, nennen wir sie mal schwarzen schafen oder einfach arschlöchern, zusammen arbeiten und diese nicht los werden wollen.
wo bleibt der aufstand? die rebellion im verein intern?
Tja und das is der Fehler wenn man nur das Video sieht.
Natürlich wirds jetzt wieder heißen der Polizeibericht - alles Lüge...aber ich merke - den hast du ebensowenig gelesen, wie du dabei warst. Da war eben nicht nur die Ausweisfrage und jetzt steht halt Aussage gegen Aussage...ein vollständiges Video wird es ja wohl leider nicht geben, habe keins gefunden. Die Leute mit dem feinen Propaganda-Schnittvideo werden die ganze Version kaum hochladen.
Aber gehen wir mal davon aus, dass der Polizeibericht halbwegs stimmt (Massenschlägerei, Verletzter im Krankenwagen, etc. wird sich ja nachprüfen lassenm, Krankenwagen steht ja auch da im Video) auch wenn der sicherlich über-positivdarstellt - dann war der Ablauf grob wie folgt:
- Massenschlägerei, min. einer mit ganz formidabler Verletzung
- Polizei greift ein, Beteiligte sollen ermittelt werden
- wird durch den Dude der später Grund des Ganzen Chaos ist behindert
- Dude bekommt Platzverweis, Dude wird von der Stelle weggeleitet
- Polizei geht zurück zum Krankenwagen wo der Verletzte ist um weiter zu ermitteln
- Dude mit Platzverweis kommt wieder dumm von der Seite
Alles was danach zu sehen ist, ist eine brutal ausschauende Vorgehensweise, aber Mr. "Neunmalschlau-Platzverweis-Ich-stör-Polizeiarbeit-die-nichts-mit-mir-zu-tun-hat" wehrt sich zu einem Zeitpunkt X wie ein Bär, an dem klar war, dass es jetzt ohne aufs Revier und Anzeige eh nicht mehr zu Ende geht, da gabs kein zurück mehr. Sollen sie den Laufen lassen, weil er sich wehrt? Ich finde dass mit der Vorgeschichte, das Ganze nicht mehr so eindeutig nach willkürlicher Gewalt aussieht...
Wenn die Situation wirklich so war, finde ich das Video nicht sonderlich aufregenswert. Wenn die Situation nicht so war, geh ich vollkommen mit euch mit. Aber anhand eines zurechtgeschnittenen Videos, wo entscheidendes fehlt - die Vorgehensweise kennt man auch von der Polizei vor Gericht.
Wenn die Situation so war wie es der Bericht sagt, dann handeln da übrigens eine Horde von Polizisten ziemlich besonnen, mal abgesehen von der Festnahme des Dudes. Ich seh Fahrräder auf Polizisten fliegen, was nur in einmal mit dem Fingerzeigen endet, ich seh ein einziges Mal Pfefferspray obwohl das ein ziemliches Pulk ist mit Unterzahl Polizei. Ich seh beschwichtigende Polizisten am Rand die nicht rumbrüllen oder Macht ausüben wollen. Ich seh diskutierende Leute mit Bierflasche in der Hand, die nicht weggeschubst werden - trotz Glasflasche und unübersichtlich. Dass danach die Schildkröten kommen, steht auf einem anderen Blatt.
Ich gehör übrigens nicht zu dem Verein. Ich steh Plus Minus irgendwo auf Mitte-links, geh normal arbeiten und würde mir eine Sache wünschen, die ich - vielleicht auch aus Zeitmangel - nur teilweise persönlich, teilweise finanziell unterstützen kann. Aber mit solchen Ansichten, mit so einer Art der Kompromisslosigkeit komm ich nicht klar. Wie auch der Großteil der Bevölkerung, der kein Problem mit bürgerlichem Leben hat - und selbiges auch lebt. Gern aber die eine oder andere Ungerechtigkeit revidiert haben möchte.
Zuletzt geändert von quiddemanie am Di 8. Jul 2014, 09:56, insgesamt 2-mal geändert.
@funkyjay Ich glaub in keiner Subkultur wird so viel diskutiert wie unter "den Linken". Und es gibt durchaus kompromisslose Abgrenzungen zwischen einzelnen Meinungen und Gruppierungen.
