Was machst du so?

[freq]

"Was machst du so?"

Da fällt mir ´ne Anekdote ein...war früher mit 16 immer in so ´ner Bierdorfdisse und hing da mit so ´nem Schluffi ab...Spargeltarzan...von Kopf bis Fuss in Jeans...halt eher so der Einzelgänger. Jahre später bin ich dann mit ´nem Kollegen total vertrippt von einer U-Site Party gekommen, die in einem Vorort von Hamburg stattfand. War so in etwa gefühlter Sonntagnachmittag und wir mussten in dem Zustand einmal quer mit der U-Bahn durch Hamburg durch...am Wandsbek Markt (Bahnstation der Bierdorfdisse...) stieg dann der Schluffi ein...immer noch komplett in Jeans und mit der gleichen Frisur wie Jahre zuvor.

Sieht mich...freut sich...setzt sich zu uns und fragt: "Und was machst Du so?"

[Rainer]

Investmentbanker stehen halt auf der Beliebtheitsskala gleich hinter Cops und Soldaten...

Meiner Meinung nach auch zu Recht

Finde ich nett, wenn die Menschen gleich polemisch werden.

Es ist nun mal so, daß ein Beruf, der den Kapitalismus nicht nur unterstützt (macht sogut wie jeder Beruf heutzutage) sondern regelrecht anheizt, im Ferienkommunismuslager, nicht so gern gesehen ist

-> Bin mir ja durchaus bewusst, dass ich auf der Fusion nicht gerne gesehen werde ;P ,aber euch ist ja auch klar, dass es ohne "Banker" heutzutage nun mal nicht mehr geht. Kann auch gut nachvollziehen, dass ihr verschiedene Ausprägungen des Kapitalismus verteufelt. Freie Marktwirtschaft ist meiner Ansicht nach jedoch generell etw. Gutes. Habe nicht vor hier ein riesen Fass aufzumachen, aber ich denke wir sind uns alle einig, dass es "gute" Köpfe an den richtigen Stellen in unserem Finanzsystem braucht, dann lässt sich auch eher etw. in Richtung bessere Welt bewegen
Man sieht ja bspw., was dabei raus kommt, wenn solche Pfeifen wie bei Greenpeace das grüne Geld verballern.

ach jee, hast wohl mit dir selbst ein Akzeptanzproblem - könnte das wohl an deinem Jobwunsch liegen?

-> Nope. Bin mit mir im Reinen. Ist ein schönes Gefühl

[rod nand]

Also meines Wissens wurden die aktuellen finanziellen Krisen nicht durch Greenpeace verursacht, sondern eben doch von Bankern.
Als Banker kannst du da auch nichts verbessern, du bist Teil des Problems.

Ein System, was aus dem Spannungsverhältnis von Gier und Angst besteht, braucht vielleicht Banker. Aber was hindert uns daran, ein anderes Wirtschaftssystem zu nutzen?

Was zwingt uns dazu, mit Ressourcen zu spekulieren, statt für eine gerechte Verteilung derselben zu sorgen? Die aktuelle kapitalistische Art, in D zu wirtschaften, redet den Menschen Mangel an Ressourcen ein, der gar nicht wahr ist. Es gibt genug Ressourcen, die leider in den Händen Weniger sind.

Das Problem, das die Menschheit hat, ist, dass sich alle lieber die Köppe aufgrund unterschiedlicher Überzeugungen einschlagen anstatt gemeinsam die vorhanden Ressourcen zur Weiterentwicklung zu nutzen. Letztere teilen dann die Banker und ihre Auftraggeber unter sich auf ... wenn zwei sich streiten, freut sich schließlich der Dritte ... und am Ende gehen alle drauf. Ausnahmslos, wenn sich das nicht ändern lässt.

Vorschläge?

[Johnny Johnson]

"-> Bin mir ja durchaus bewusst, dass ich auf der Fusion nicht gerne gesehen werde ;P ,aber euch ist ja auch klar, dass es ohne "Banker" heutzutage nun mal nicht mehr geht. Kann auch gut nachvollziehen, dass ihr verschiedene Ausprägungen des Kapitalismus verteufelt. Freie Marktwirtschaft ist meiner Ansicht nach jedoch generell etw. Gutes. Habe nicht vor hier ein riesen Fass aufzumachen, aber ich denke wir sind uns alle einig, dass es "gute" Köpfe an den richtigen Stellen in unserem Finanzsystem braucht, dann lässt sich auch eher etw. in Richtung bessere Welt bewegen
Man sieht ja bspw., was dabei raus kommt, wenn solche Pfeifen wie bei Greenpeace das grüne Geld verballern."

Wir sind uns scheinbar nicht auf der Fusion über den Weg gelaufen und ich kann zwar einerseits verstehen und nachempfinden, dass aufm Festival eigtl. nicht die 0815 Fragen kommen sollen über's Alltagsleben, aber naja, ich sehe es zweigeteilt. Du lieferst hier ja schon nen ziemliches Paradebeispiel ab, warum solche Fragen nunmal auch nicht 100% fehl am Platz sind, nichtmal auf der Fusion. Ich meine als ich laß, dass du Investmentbanker werden möchtest, dachte ich zuerst "hui, na dann kein Wunder, dass er das etwas verheimlicht, aber mal gucken wie er zur Sache steht". Dann hast du aber genau die Sätze geliefert, eben wegen derer oft bei "BWLern" oder direkt Investmentbanker-Nachwuchs verallgemeinert wird.. Ich meine ernsthaft, wie kannst du Sätze auch noch so suggestiv schreiben im Stil von man wüsste doch, dass "solche" Bänker nötig wären etc. Dachtest du wirklich dass das der durchschnittlichen Meinung "hier" entspricht? Mal ganz abgesehen von der Sache von Green Peace..

Ich habe jetzt nichts gegen dich persönlich, gegen deinen Berufswunsch aber sehr wohl, von daher bin ich mir gar nicht so sicher, ob du der Frage tatsächlich derartig stark aus dem Weg gehen solltest. Ich meine nur, damit ein paar Dinge gleich vorweg geklärt werden, denn das, was die Leute "befürchten" wenn sie von diesem Beruf hören, scheinen ja auch in etwa die Dinge zu sein, die du "gut" findest (wenn auch wahrscheinlich nicht in so einer krassen Darstellung wie es deine Kritiker hinstellen würden). Für noch oberflächlicheren Kontakt, bei der es nichtmal zu dieser Frage kommt, kann man ja auch einfach miteinander herumhopsen. Direkt vor ner Bühne ist es ja in der Regel eh zu laut für Gespräche

TL;DR

finde die Frage auch scheiße, aber in deinem Fall kürzt es vielleicht nur ab, was sonst früher oder später eh gekommen wäre

[Raezkael]

-> Bin mir ja durchaus bewusst, dass ich auf der Fusion nicht gerne gesehen werde ;P ,aber euch ist ja auch klar, dass es ohne "Banker" heutzutage nun mal nicht mehr geht. Kann auch gut nachvollziehen, dass ihr verschiedene Ausprägungen des Kapitalismus verteufelt. Freie Marktwirtschaft ist meiner Ansicht nach jedoch generell etw. Gutes. Habe nicht vor hier ein riesen Fass aufzumachen, aber ich denke wir sind uns alle einig, dass es "gute" Köpfe an den richtigen Stellen in unserem Finanzsystem braucht, dann lässt sich auch eher etw. in Richtung bessere Welt bewegen
Man sieht ja bspw., was dabei raus kommt, wenn solche Pfeifen wie bei Greenpeace das grüne Geld verballern.

Made my Day...


Mischen die euch beim Studium eigentlich irgendetwas ins Essen und teilen am Ende jeder Stunde Scheuklappen aus? Ich kann Menschen wie ich nicht verstehen, die nach über "segensreichen" 300 Jahren Kapitalismus und all dem was er mit sich brachte,immer noch von Sätze wie: "Freie Marktwirtschaft ist meiner Ansicht nach jedoch generell etw. Gutes" kommen können. Ein anderes Wirtschaftsystem als der Liberalisums und eine andere Form der politischen Organisierung der Menschen als die Demokratie müssen her. Und jetzt komm mir bitte nicht mit den Fehlversuchen des letzten Jahrhunderts! Das waren allesamt nachholende staatskapitalistische Staaten in einem anderen Gewand. Ich kritisiere nicht nur Bänker, wie es die meisten tun. Das ganze System, von abstrakter Arbeit über Konkurrenzdenken bis Wertschöpfung krankt und man verkauft es uns seit Jahrhunderten als alternativlos und sogar natürlich, weil der Mensch ja so sei. Ich kann mich meinen Vorposter_innen nur anschließen und sagen, dass du deine Ansichten mal überdenken solltest. Denn ehrlich gesagt, weiß ich nicht was so toll sein soll an Dauerkriegszuständen, künstlich geschaffenen Hungersnöten, Bildungsmangel, dem vorenthalten von gesundheitlicher Versorgung für die breite Menge,verseuchtem Trinkwasser, dem Handel mit Lebensmitteln, der Schaffung vieler gefährlicher Ideologien wie Antisemitismus, Nationalismus, Rassismus und dem Patriarchat dem festhalten an Nationalstaaten, ihrer Grenzen und der damit verbundenen Ausgrenzung und vieler anderer "Errungenschaften" des Kapitalismus. Mir wird ehrlich gesagt schlecht, wenn ein erklärter "Verbesserer" des Kapitalismus das Wort "FerienKOMMUNISMUS" in den Mund nimmt...
Hier mal was zum nachdenken: https://www.youtube.com/watch?v=4sGivnAvM0U, https://www.youtube.com/watch?v=P3JwsgB ... 8CvBodONgA

Vielleicht nimmt sich mal manch eine/r die Zeit sich mal nicht nur mit sich selbst und seinem Hedonismus zu beschäftigen. Zum Thema gibt es sehr viel lesens - und hörenswertes. Zu empfehlen wäre an dieser Stelle das "Schwarzbuch Kapitalismus" von Robert Kurz und für alle, die schon etwas tiefer in der Materie stecken, der Klassiker, "Das Kapital" von Marx.

In diesem Sinne:
Fight the Game, not the Player!

[funkyjay]

Also meines Wissens wurden die aktuellen finanziellen Krisen nicht durch Greenpeace verursacht, sondern eben doch von Bankern.
Als Banker kannst du da auch nichts verbessern, du bist Teil des Problems.

er bezog sich wohl eher auf das futsch-gegangene Geld bei Greenpeace, was mit Währungsspekulationen zusammenhing. Daran war ein Greenpeace-Mitarbeiter Schuld

[Rainer]

"Wir sind uns scheinbar nicht auf der Fusion über den Weg gelaufen.....

Zu behaupten, dass nur die bösen Banker die Finanzkrise verursacht hätten ist schlichtweg falsch. Es ist die Gier aller am System beteiligten Menschen, bzw. derer, die über ihren Verhältnissen leben und untragbare Risiken eingehen, sowie die Konsequenzen ihres Handelns ignorieren/nicht erfassen und angemessen abschätzen können.
It always takes two to Tango

Das Problem ist natürlich, dass viele Menschen nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind.

Vorschläge
Meiner Ansicht nach, ließen sich in "kürzester Zeit" 95% aller Probleme lösen, wenn sich alle Menschen an eine einzige simples Prinzip halten würden:
Behandele andere Menschen so, wie du selbst auch behandelt werden möchtest...
Umsetzung: ???

...

 

...

 

Ich will übrigens auch kein klassischer Investmentbanker werden, bin halt ein Quant. Zahlen sind meine Welt. Habe bestimmt nicht vor, an einem Trading Desk zu enden oder Emissionen von Wertpapieren abzuwickeln. Jaja, bin halt nur ein kleines Getriebe in der bösen Maschinerie des Kapitalismus. Ich kann ja selbst doch nichts bewegen... (sarcasm intended...) Habe bewusst Investment Bank geschrieben, da ich ja die Diskussion anregen wollte. (Bei einem Hedgefund zu arbeiten, sollte wohl weitaus schlimmer für "euch" sein^^)

Ich bin jmd., der möchte, dass der Kuchen so groß wie möglich ist. Viele andere sind nur auf die Größe ihres eigenen Stückes fixiert

Finde es auch nicht überraschend, dass hier jegliche positive Errungenschaften des "Kapitalismus" schlichtweg ausgeblendet werden. Hier besonders an Raezkael:
Du hast vollkommen recht, ohne den Kapitalismus würde es diese Probleme niemals geben. Der Kapitalismus macht die Menschen böse. Ohne monetäre Anreize gäbe es keine "schlechten Menschen"

Nicht böse gemeint, aber als ich "was so toll sein soll, an.....,dem Handel mit Lebensmitteln.." musste ich nicht nur kräftig durch die Nase schnaufen, sondern habe wirklich herzhaft gelacht.
Made my day ;P
Aber vielleicht missverstehe ich dich auch und du bist nur gegen Geld als Transaktionsmittel. Willkommen in der "Steinzeit"...

Finde es jedoch mehr als ehrenhaft, dass du (anscheinend) keine Opferrolle einnimmst und dich nur beklagst, sondern aktiv den "Wandel" vorantreibst.

In diesem Sinne:
Love it or change it!


PS: Bzgl. Greenpeace: Sich gegen Wechselkursrisiken abzusichern ist nicht schwierig. Der gute Mann wollte halt noch mehr Geld für GP rausholen und hatte wohl zu hart gegambeled oder er weiß eben nicht, wie das "hedgen" funktioniert...(Ein Hedgefund macht übrigens eigentlich genau das Gegenteil. Er "hedged" ("absichern") nicht, sondern spekuliert eher).
In beiden Fällen also gerechtfertigte Kündigung, auch wenn er nur Gutes im Sinne hatte... Wäre er erfolgreich gewesen, hätte man ihn bei GB dafür gefeiert und nicht gefeuert... Und dann hätte er eben irgendwann sogar noch höhere Summen verballert...

[Banga]

Lasst euch nicht erzähln
Ihr hättet ein Problem
Propaganda der Yuppieschweine
Arbeit hat man besser KEINE

[LolaLacht]

Investmentbanker stehen halt auf der Beliebtheitsskala gleich hinter Cops und Soldaten...

Meiner Meinung nach auch zu Recht

RICHTIG!..kann man seine Seele ja gleich an den Teufel verkaufen..

[Realitätsfern]

Ich bin jmd., der möchte, dass der Kuchen so groß wie möglich ist. Viele andere sind nur auf die Größe ihres eigenen Stückes fixiert

Nimms mir nicht übel, aber an der Stelle musste ICH herzhaft lachen!