alice_d25 hat geschrieben:"leider wird ständig eine gruppe in line ups von festivals massiv bevorzugt, ohne dass es die meisten merken (weil die booker ihr selbst angehören?): männlich, weiß, hetero, mittelklasse.
diese gruppe ist sowas von überpräsent. tut mir leid, isso. und damit, dass ich das konstatiere, unterstelle ich der fusion in keinster weise homophobie oder was auch immer, ich finde das line up dann nur langweiliger.
Ähm doch, genau das unterstellst du. Du sagst ja, das die Booker, die nach deiner Einschätzung scheinbar auch vor allem "männlich, weiss, hetero und Mittelklasse" sein sollen, genau solche Acts auf die Bühne holen würden.
Nur weil du danach noch anhängst, dass du nichts unterstellst, heisst das ja nicht, dass du das nicht trotzdem tust.
Ein Beispiel zur Verdeutlichung.
Du hättest zum Beispiel auch folgendes sagen können:
"Die meisten Drogendealer sind Neger. Diese Gruppe ist sowas von überpräsent. tut mir leid, isso. Aber ich möchte in keinster Weise den Afro-stämmigen Männern eine Affinität zur Drogen-Kriminalität oder sonst irgendetwas unterstellen. Ach ja, und da ich ja keine Rassistin bin, darf ich Neger sagen."
Mir hingegen ist egal welche Hautfarbe, welches Geschlecht und welche sexuelle Orientierung jemand hat, solange er oder sie auf der Fusion einen kreativen Beitrag leisten kann, der uns Fusionbesuchern in die Herzen geht.
Das gilt auch, wenn es weisse Heteromänner aus der Mittelklassen sind.
Mal abgesehen davon, habe ich eine wilde Mischung aus Männern, Frauen und verschiednen Ethnien gesehen (sorry, die sexuelle Gesinnung war leider nicht immer offensichtlich - ich schlage vor alle queer Acts tragen rosarote Armbinden, dann wird das viel übersichtlicher). Ich schätze es spielt wohl auch noch eine Rolle worauf man sich fokusiert. Wenn jemand in meinem Bekanntenkreis schwanger ist, sehe ich auch überall nur noch schwangere Frauen.
Ausserdem bezweifle ich, dass du beim Spazieren durch die Fusion wirklich einen Überblick der Acts kriegen kannst, schliesslich verpasst du ja nur schon von den 25 offiziellen Bühnen, die 24 Acts die du gerade nicht siehst. Und bis du in die Bachstelze gelatscht bist um zu überprüfen ob wenigstens da ein paar Transgender queer Frauen Deephouse auflegen, feiern vor dem Cabaret gerade die weissen mittelstands queer Männer ihre Karaokeshow. Ach die wäre eben schon auch viel interessanter, wenn wenigstens der Moderator eine braunhäutige Lesbe wäre oder einer der queeren Tänzer wenigstens Transgender.
Wenn du das Dargebotene grundsätzlich interessanter findest, wenn es von queeren, afro-asiatischen Halbrussinnen im Rollstuhl vorgetragen wird, dann bist du doch genau gleich oberflächlich wie diejenigen, die das alles nicht interessiert, weil sie sich nicht vorstellen können, dass eine queere, afro-asiatische Halbrussin im Rollstuhl etwas spannendes zu bieten hätte. Zumal so ein Mensch ja eben genau nicht aufgrund ihrer sexuelle Gesinnung, ihrer Hautfarbe, ihrer Abstammung, ihrem Behindertenstatus oder ihrer Nationalität gebucht werden will, sondern weil sie zum Beispiel besonders gut Musik von weissen, heterosexuellen, Männern aus der 80er Jahre Metalszene auflegen kann ... und Judas Priest findet sie leider Scheisse!
Oha! Alice, das interessiert dich ja dann schon wieder nicht mehr, oder?
Diese queeren, afro-asiatischen Halbrussinnen im Rollstuhl haben wohl deine Definition der Fusions'schen political correctness einfach noch nicht ganz verstanden.