Re: Programmheft 2013
Verfasst: Fr 5. Jul 2013, 13:27
apropos programmheft: ich bin froh, dass es das gibt, und finde viele texte informativ. es hat sich jemand bestimmt sehr viel mühe damit gegeben. manches darin finde ich aber durchaus kritikwürdig.
da stehen total viele dinge drin, die nichts über die musik aussagen. meistens kommt zum ausdruck, dass es spass macht, dort zuzuhören, dass die show atemberaubend sei, dass man gut dazu tanzen kann. das finde ich nicht informativ, weil ich gern zu musik tanze, zu der andere nicht gut tanzen können.
was mir noch weniger gefiel, war, musik anhand einer nationalitätsbezeichnung bzw. herkunft ihrer macher_innen zu labeln. ich frage mich, wozu das dort stehen muss, wenn der platz eh schon eng ist. was soll die herkunft eines menschen über seine musik aussagen? soll eine bestimmte herkunft garant für besonders authentischen folk sein oder "darf/kann" eine person "trotz" ihrer herkunft aus einer nichteuropäischen ethnie moderne musik machen? stichwort "gypsie". ich wünsche mir, dass zuschreibungen dieser art im programmheft der fusion besser reflektiert oder weggelassen werden. ich persönlich finde es schon spannend, musik aus anderen gegenden der welt zu erleben, und machmal auch zu wissen, wo die leute jeweils herkommen. aber wieso soll das wichtig sein, wo jemand geboren wurde und wohin er_sie_es anschliessend floh?
"der ghanaer ist 74 jahre alt..."
"was der sympathische bulgare mit wahlheimat amsterdam da im letzten jahr abzog, ..."
"sie sind zu zehnt, kommen aus der schweiz ..."
"seit nun 3 jahren stehen die 4 schweden zusammen ..."
"was passiert, wenn eine griechische folkloretänzerin und ein deutscher komponist..."
"tim larner aus australien..."
" ... dury, der mit 14 aus bagdad floh."
"der gebürtige südafrikaner... mittlerweile in london lebende..."
"sound 8 orchestra is the project of m.w., a berlin based multi instrumentalist from switzerland."
"the korean-german brothers ..."
"...die 9 musiker aus israel..."
usw.
im gegensatz zu:
"die 3 gründungsmitglieder teilen das schicksal ein stinknormalen norddeutschen landjugend." wie sieht eine stinknormale norddeutsche landjugend aus? evtl. männlich, weiss, biodeutsch und hetero?
ausserdem stand im programmheft auch viel nichtssagendes, an dessen stelle ich mir mehr sachliche informationen über die jeweilige musik gewünscht hätte:
"eins ist schon mal klar: die band ist zu groß für genreschubladen." - spricht für mich nicht von der unmöglichkeit sondern eher der unfähigkeit, die genres zu benennen.
"getragen vom unterschöpflichen glauben an ihre musik setzen 2 junge musiker alles auf eine karte."
"ihre musik schmeckt nach sonne, wechselnden jahreszeiten und den sternen."
" die frz. produzentin und dj missill lässt sich in keine schublade stecken... sicher ist allerdings: es wird mächtig nach vorne gehen."
"M.V. sind 5 energiegeladenen typen, die ihr musiklaisches talent nicht mehr unter beweis stellen müssen."
"wow, diese frau ist sympathisch!"
"klingt frisch, einladend und eingängig, dabei aber nicht annähernd so platt wie der boden das palasts nach der ausgiebigen tanzeinlage des publikums."
"stampfende beats werden euch den saft aus den poren pressen... kommt feiern!"
"passt bloß auf, sonst werdet ihr euch schnell in den fängen des baron of tang wiederfinden."
...
ich würde mich ja gern mal mit der programmheft schreibenden person persönlich unterhalten. hallo! liest du das?
da stehen total viele dinge drin, die nichts über die musik aussagen. meistens kommt zum ausdruck, dass es spass macht, dort zuzuhören, dass die show atemberaubend sei, dass man gut dazu tanzen kann. das finde ich nicht informativ, weil ich gern zu musik tanze, zu der andere nicht gut tanzen können.
was mir noch weniger gefiel, war, musik anhand einer nationalitätsbezeichnung bzw. herkunft ihrer macher_innen zu labeln. ich frage mich, wozu das dort stehen muss, wenn der platz eh schon eng ist. was soll die herkunft eines menschen über seine musik aussagen? soll eine bestimmte herkunft garant für besonders authentischen folk sein oder "darf/kann" eine person "trotz" ihrer herkunft aus einer nichteuropäischen ethnie moderne musik machen? stichwort "gypsie". ich wünsche mir, dass zuschreibungen dieser art im programmheft der fusion besser reflektiert oder weggelassen werden. ich persönlich finde es schon spannend, musik aus anderen gegenden der welt zu erleben, und machmal auch zu wissen, wo die leute jeweils herkommen. aber wieso soll das wichtig sein, wo jemand geboren wurde und wohin er_sie_es anschliessend floh?
"der ghanaer ist 74 jahre alt..."
"was der sympathische bulgare mit wahlheimat amsterdam da im letzten jahr abzog, ..."
"sie sind zu zehnt, kommen aus der schweiz ..."
"seit nun 3 jahren stehen die 4 schweden zusammen ..."
"was passiert, wenn eine griechische folkloretänzerin und ein deutscher komponist..."
"tim larner aus australien..."
" ... dury, der mit 14 aus bagdad floh."
"der gebürtige südafrikaner... mittlerweile in london lebende..."
"sound 8 orchestra is the project of m.w., a berlin based multi instrumentalist from switzerland."
"the korean-german brothers ..."
"...die 9 musiker aus israel..."
usw.
im gegensatz zu:
"die 3 gründungsmitglieder teilen das schicksal ein stinknormalen norddeutschen landjugend." wie sieht eine stinknormale norddeutsche landjugend aus? evtl. männlich, weiss, biodeutsch und hetero?
ausserdem stand im programmheft auch viel nichtssagendes, an dessen stelle ich mir mehr sachliche informationen über die jeweilige musik gewünscht hätte:
"eins ist schon mal klar: die band ist zu groß für genreschubladen." - spricht für mich nicht von der unmöglichkeit sondern eher der unfähigkeit, die genres zu benennen.
"getragen vom unterschöpflichen glauben an ihre musik setzen 2 junge musiker alles auf eine karte."
"ihre musik schmeckt nach sonne, wechselnden jahreszeiten und den sternen."
" die frz. produzentin und dj missill lässt sich in keine schublade stecken... sicher ist allerdings: es wird mächtig nach vorne gehen."
"M.V. sind 5 energiegeladenen typen, die ihr musiklaisches talent nicht mehr unter beweis stellen müssen."
"wow, diese frau ist sympathisch!"
"klingt frisch, einladend und eingängig, dabei aber nicht annähernd so platt wie der boden das palasts nach der ausgiebigen tanzeinlage des publikums."
"stampfende beats werden euch den saft aus den poren pressen... kommt feiern!"
"passt bloß auf, sonst werdet ihr euch schnell in den fängen des baron of tang wiederfinden."
...
ich würde mich ja gern mal mit der programmheft schreibenden person persönlich unterhalten. hallo! liest du das?