das recht am eigenen bild...

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steppenwolf
Beiträge: 68
Registriert: Do 5. Jul 2012, 15:06

Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von steppenwolf »

Warum jemand Fotos macht und warum nicht sei ja jedem selbst überlassen. Ich mache selbst auch viele Fotos, weil es nunmal ein Hobby ist und wenn ich schon im Alltag viel fotografiere, dann lasse ich mir doch nicht ein Event wie die Fusion mit ihren zigtausend einmaligen Eindrücken entgehen!? Wenn ich diese dann zum Teil veröffentliche, weil ich entweder die Bilder oder das was darauf zu sehen ist als teilenswert empfinde, dann ist das denke ich völlig normal und in Ordnung solang es im rechtlichen Rahmen geschieht.

Ich wär schon echt zufrieden, wenn dieses pauschale Fotografengeschubse aufhören würde zumal ich eignetlich immer nur hier im Forum darauf stoße. Als ich auf der Fusion mit Kamera unterwegs war wurde ich x mal angelabert und es war >immer< freundlich und interessiert und mit Nachfrage wo man die Fotos sehen könne. Auf FB sowie auf Flickr gab es auch keine negativen Rückmeldungen (mit Hinsicht darauf würde ich Mario auf raten die einzelnen Leute zu verpixeln, denn das Foto ist super und die Menge der Beschwerden wird sich an 2 Händen abzählen lassen).

Meiner Erfahrung nach ist jeder der mit einem gewissen Kamera-Equipment rumläuft umgänglich und verständnisvoll was dieses Thema angeht. Man muss nur einfach sachlich darüber reden und nicht direkt auf Kriegsfuß gehen.

@Munolf
Das Fotografieren mit extrem hoher Auflösung ist bereits seit über 100 Jahren möglich (http://www.retronaut.co/2010/11/massed-troops-wwi/) und auch wenn man die Technik nicht vergleichen kann, ist das Ergebnis vergleichbar. Auch vor 20 Jahren konnte man mit einer analogen SLR und dem richtigen Objektiv solche Fotos machen. Der rechtliche Unterschied zu heute liegt in der Gesichtserkennung und vor allem dem Taggen von Personen, so dass sie öffentlich mit Namen und evtl weiteren Daten erkennbar sind. Somit gäb es bei solchen Aufnahmen erst Probleme, wenn einzelne Besucher tatsächlich aus der Menge hervorgehoben und für Jedermann mit Namen gekennzeichnet erkennbar wären.

Der Datenschutz muss sich diesen Themen natürlich anpassen und verhindern, dass Gesichtserkennung und das Taggen ohne Einwilligung des Abgebildeten überhaupt möglich sind. Fotografen und das Internet bzw Communities und soziale Netzwerke verantwortlich zu machen bringt rein garnichts und geht in die falsche Richtung.
BellaIZ
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Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von BellaIZ »

Ich habe uns auch gefunden auf dem Bild, aber nur weil ich wusste wo ich suchen muss... wirklich erkennen tut man uns nicht.
Finde es nicht schlimm.
Werde mir auch nicht die mühe machen das ganze bild nach bekannten gesichtern ab zu suchen.
...da beißt die Maus keinen Faden ab....
Alexander
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Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von Alexander »

> Fotographengeschubse
Es spricht an sich nichts dagegen, wenn wir auf der Fusion Fotos machen, nur sollten wir uns auch der Verantwortung bewusst sein, die wir beim Veröffentlichen dieser haben.
Zum guten Ton gehört, das man eindeutige Erkennungsmerkmale unkenntlich macht.

Wenn jemand meint, der Fotografierte müsste sich beim Fotografen NACH DER VERÖFFENTLICHUNG melden, dann macht das einfach keinen Sinn, schließlich wurde sein Gesicht ja schon veröffentlicht.

Die Lösung die Kati hier nochmal erwähnt hat, halte ich für die Beste. Alle Gesichter und natürlich auch die Nummernschilder sollten unkenntlich gemacht werden.
In Zukunft sollten wir Fotografen und Fotografinnen freundlich aber bestimmt über den "guten Ton" informieren und ihnen Wege aufzeigen wie sich am besten daran halten können.

Das war meine persönliche Meinung dazu

Alexander

P.S.: Künstlerisch finde ich das Werk echt gut, trotzdem unterstütze ich es nicht wie Mario auf den Wunsch scheißt, man möge doch bitte verantwortungsbewusst mit den Fotos umgehen.
mario1089
Beiträge: 26
Registriert: Di 10. Jul 2012, 15:56

Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von mario1089 »

Montag werde ich es entweder ganz löschen oder alle erkennbaren gesichter verpixeln, ich schaff so 15 pro minute, das ginge schon. Hätte ich wohl gleich tun sollen, aber nach 1 woche editierei war ich am ende.. und hatte keine lust mehr. wollt nur dass es endlich fertig ist.

"crewnah" wird ganz vom bild verschwinden.

das alte bild wird nicht mehr netz auffindbar sein. bitte frieden jetzt!
Zuletzt geändert von mario1089 am Do 12. Jul 2012, 17:23, insgesamt 1-mal geändert.
radionaut
Beiträge: 173
Registriert: Sa 14. Mai 2011, 23:40

Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von radionaut »

mal unabhängig vom Bild speziell, ist es aber doch auf Privat Gelände geknipst worden, damit ist das doch keine Versammlung oder ein Aufzug im Sinne den das oben beschriebene Gesetz meint oder?
Munolf
Beiträge: 158
Registriert: Di 21. Jun 2011, 12:39

Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von Munolf »

@steppenwolf Danke für den Link mit den alten, hochauflösenden Fotos. Die kannte ich nicht. Ich denke, dass die neue Bedeutung auch durch das Internet kommt. Analog gibt es keine Möglichkeit, die Bilder einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen, außer vielleicht als Poster bei ner Ausstellung.

Und was das Fotografengeschubse angeht. Ich denke, dass weniger die Fotografen als vielmehr die Art der Veröffentlichung Einiger kritisiert wird. Und warum diese Kritik gerade hier getätigt wird, liegt vielleicht an dem ideellen Wert, den die Fusion bedeutet. Für einige ist dieses Festival ein Hoffnungsträger, der zeigt, dass es möglich ist, ein so großes Projekt ohne materielle Absichten zu stämmen.
Der Umgang wird nicht durch Gesetze und Strafen geregelt, sondern durch Bitten und umsichtiges Verhalten. Wenn man aus einer Welt kommt, in der Derjenige am erfolgreichsten ist, der sich soviel vom anderem nimmt, wie es das Gesetz zulässt, kann einen die Fusion ein Stück Hoffnung auf das Menschsein zurückgeben. Und ich denke, es ist verständlich, wenn einige dieses Ideal zu verteidigen versuchen. Und es ist durchaus bedroht.
Beispielsweise funktionieren Bitten nur, wenn sie auch eingehalten werden (die Nichteinhaltung der Bitten bezüglich der eBay-Verkäufe hat schon suboptimale Einschränkungen nach sich gezogen). Eine weitere Bitte ist es, die Fusion nicht auf Facebook zu propagieren, was du zum Beispiel mit der Veröffentlichung der Fotos dort tust. Dieses Verhalten geht halt gegen das Ideal, das viele von der Fusion haben, selbst wenn du das Recht am eigenen Bild wahrst.
Und auf Facebook wirst du schlicht und ergreifend niemanden finden, der so denkt.
Realitätsfern
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Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von Realitätsfern »

Bis auf den letzten Satz stimme ich 100% zu!
Munolf
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Registriert: Di 21. Jun 2011, 12:39

Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von Munolf »

Ok, der letzte Satz ist nicht ganz treffend. Ich bin ja selber bei Facebook. Was ich meinte ist, dass sich dort keine Diskussion wie hier finden (dazu zähl ich jetzt nicht die vermehrten Hinweise auf die Fusion-Infos), schon alleine, weil das auch eine Form der Publicity wäre.
Realitätsfern
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Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von Realitätsfern »

Das stimmt. Die Leute dort wollen sich zum Großteil gar nicht mit der Philosophie der Fusion beschäftigen und so wird es schwierig überhaupt eine Diskussionsgrundlage zu finden.
mario1089
Beiträge: 26
Registriert: Di 10. Jul 2012, 15:56

Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von mario1089 »

Das bild ist gelöscht, der link ist tot. Es gibt keine Kopie im netz.

Eine neu version mit verpixlten gesichtern (nachtschicht!) und ein panorama vom letzten jahr (in schlechterer quali) gibt es hier:

http://www.gigapan.com/galleries/9112/gigapans

Ich hoffe damit können jetzt alle einigermaßen leben.

Moin, bin raus.
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