das recht am eigenen bild...

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Munolf
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Registriert: Di 21. Jun 2011, 12:39

Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von Munolf »

Son Foto ist für mich kein Gruppenbild mehr, es geht da ja gerade darum, sich die einzelnen Personen anzugucken. Im Prinzip ist es eine Zusammenstellung von vielen Einzelaufnahmen.
Interessant finde ich auch den Kommentar von maddos. Und der bezieht sich für mich nicht speziell auf dieses Bild, sondern insgesamt auf die Bilder- und Video-Flut (BVF) auf Youtube und Facebook. Maddos hat durch die BVF anscheinend schon das Bewusstsein entwickelt, dass man insbesondere beim Besuch der Turmbühne damit rechnen muss, auf einen der besagten Portale zu landen. Ihn störts halt nicht, weil man nach ihm damit rechnen muss und somit automatisch eine Einwilligung an einer Veröffentlichung eingeht.
Nen anderer hat vielleicht nen ganz ähnliches Bewusstsein, nur entscheidet sich nicht für die automatische Einwilligung, sondern bleibt der Turmbühne fern. So übertrieben wird vielleicht nur jemand auf Dsl handeln, aber BFV ist den meisten nun mal bekannt und ich kann mir vorstellen, dass sich viele dadurch nicht so freizügig verhalten können, wie sie es würden, wenn sie sich sicher sein könnten, dass sie nicht auf Youtube landen.

@mario1089 Ich finds gut, dass du dir Gedanken zum bewussten Umgang mit dem Foto machst. Aber mir fällt auch auf, dass du diese Gedanken in diesem Forum sofort postest, weil du weißt, dass du hier mit Gegenwehr rechnen kannst. Bei Facebook allerdings stellst du es kommentarlos rein. Gerade da wär nen bisschen Promo für verantwortungsvollen Umgang mit Fotos wichtig. Der nächste zeigt irgendnen Betrunken und meint 'Öh, andere machen das doch auch'. Bzw. noch besser ist es natürlich, keine Fusion-Fotos dort zu posten. Ist laut Veranstalter nicht erwünscht und die stellen schließlich das Motiv. Zudem ist es kein öffentliches Gelände mehr.
Corleo
Beiträge: 127
Registriert: Di 5. Jul 2011, 18:03

Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von Corleo »

Menschen ohne Köpfe. Da möchte ich ja im Erdboden versinken.
maddos
Beiträge: 23
Registriert: Sa 28. Apr 2012, 18:46

Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von maddos »

Munolf hat geschrieben: Maddos hat durch die BVF anscheinend schon das Bewusstsein entwickelt, dass man insbesondere beim Besuch der Turmbühne damit rechnen muss, auf einen der besagten Portale zu landen. Ihn störts halt nicht, weil man nach ihm damit rechnen muss und somit automatisch eine Einwilligung an einer Veröffentlichung eingeht.
Nen anderer hat vielleicht nen ganz ähnliches Bewusstsein, nur entscheidet sich nicht für die automatische Einwilligung, sondern bleibt der Turmbühne fern.
Ich habe lediglich meine Beobachtungen mitgeteilt und hab das halt etwas provokant ausgedrückt. Ich hab es ähnlich gehandhabt und war gar nicht an der Turmbühne... aber nicht nur wegen der BVF.

Mich stört es aber auch, das Leute sich nicht an das Video- und Foto-"verbot" halten, wäre mir viel viel lieber. Weil bin ja für die Musik und die Atmosphäre da und nicht um auszusehen. Leider ist es nun nicht möglich wie z.B. beim about blank in Berlin, gleichmal Fotoapparat und Cam abzunehmen...
mario1089
Beiträge: 26
Registriert: Di 10. Jul 2012, 15:56

Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von mario1089 »

Meine Überlegungen zum recht am eigenen bild sind teil des begleit-textes direkt am bild und mir ein echtes Anliegen. Richtig ist natürlich aber auch, dass ich hier mit gutem grund extra darauf hinweise. das facebook posting war wohl unbedacht, denke das war ein fehler, weil es u U fast provokativ wirkt. mir war nicht klar in welcher weise facebook hier schon politisiert ist, wie grundsätzlich die ablehung ist. Ich habe die einträge dort gelöscht.
saynodernichtsayn
Beiträge: 23
Registriert: Di 3. Jul 2012, 20:36

Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von saynodernichtsayn »

Mir stellt sich gerade noch die Frage: Was ist mit den Nummernschildern von den Autos?
Holzwurmtischler
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Registriert: Do 15. Sep 2011, 14:14

Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von Holzwurmtischler »

sehr sehr gute Frage !!!!!!
Rettet den Wald, esst mehr Spechte oder Bieber!!!
mario1089
Beiträge: 26
Registriert: Di 10. Jul 2012, 15:56

Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von mario1089 »

Hmmm, Nummernschilder. Berechtigter Einwand, hätte ich verpixeln sollen. Zum Glück sind nur 5 schilder von privatwagen sichtbar/lesbar, womit das bild wohl keine wichtige informationsquelle der staatlicher organe (und nur die können / dürfen halterermittlungen durchführen) sein dürfte. I.b. wenn man den sonstigen polizeilichen aufwand im umfeld dort betrachtet. Aber wie gesagt, absolut berechtigter einwand.
Munolf
Beiträge: 158
Registriert: Di 21. Jun 2011, 12:39

Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von Munolf »

@maddos Ok, dann gehörst du ja sogar zu der zweiten Gruppe (zumindest ein bisschen). Aber das mein ich halt auch. Man muss damit rechnen, dass man fotografiert und gefilmt wird und ohne sein Wissen im Internet landet. Und als Konsequenz meide ich dann gewisse Orte oder verhalte mich weniger freizügiger (einfachstes Beispiel: Showertower). Das beschneidet die Freiheit auf der Fusion ein wenig und man verhält sich mehr, wie in der restlichen Zeit des Jahres, weil dort dann evtl. die Bilder von mir zu sehen sind.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum so viele Leute Sonnenbrillen tragen.
plotz
Beiträge: 20
Registriert: Do 5. Jul 2012, 17:02

Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von plotz »

Zu den Anmerkungen zur Gesichtserkennung:

Ob die Bilder in ein soziales Network hochgeladen werden ist irrelevant. Alles was im Netz zugänglich ist kann analysiert werden. Eine Suchmaschine analysiert ja auch alle Seiten und nicht nur die die dort explizit eingetragen werden.

Es ist nur eine Frage der Zeit bis die Technologie zur Gesichtserkennung so ausgereift ist dass sie zu jedem Gesicht eine Art Fingerprint anfertigen kann der hinreichend klein ist um in Masse abgespeichert zu werden und mit machbarem Aufwand mit anderen Fotos gematcht werden kann. Das kann 5, 10 oder 30 Jahre dauern, aber es wird passieren.

Dann genügt ein einziges Foto welches irgendwie mit persönlichen Daten (Name) ergänzt werden kann (durch eigenes FB/Xing/whatever-Profil, oder irgendein FREMDER, der gutmeinend in einem Foto seine Bekannten "taggt" uswusw) um daraus einen Datenbankeintrag zu basteln. Ganz zu schweigen von den offiziellen Daten (das Bild welches man für seine Perso abgeben musste z.B., ich erinner mal an die aktuelle Katastrophe mit dem Meldegesetz)

Solche Datenbanken werden erstellt und auch öffentlich als Service verfügbar gemacht werden (vergleiche Dienste wie Yasni, welche ähnliches, noch ohne Gesichtserkennung, bereits tun). Dann kann man jedes Bild, ob neu oder 20 Jahre alt, analysieren und gegen diese DB laufen lassen, welche dann jedes erkannte Gesicht mit Klarnamen o.ä. ergänzen kann.

Plastischer: so ein Bild wie dieses Massenpanorama wird irgendwann automatisch zu einem wesentlichen Prozentsatz mit Klarnamen ergänzbar sein.
Natürlich würden die Fotos dann auch nach Namen indiziert in irgendeiner Suchmaschine aufgenommen, dann gibt es dann auch die umgekehrte Suche: Namen eintippen, und alle bis dato analysierten Fotos mit der Person drin finden.
mario1089
Beiträge: 26
Registriert: Di 10. Jul 2012, 15:56

Re: das recht am eigenen bild...

Beitrag von mario1089 »

Gesichtserkennung, mal vom fachmann:

Funktioniert grundsätzlich anhand biometrischer merkmale, also zum beispiel der abstand der augen, oder der breite des kopfes. Bestimmt man diese merkmale auf einem bild und vergleicht die daten mit einer datenbank, kann man die person auf dem bild unter umständen zuordnen. Nun ist es so: Je unschärfer das bild, desto ungenauer sind die daten. Dadurch ergibt sich zwangsläufig, dass mehr personen aus der datenbank im bereich dieser (ungenaueren) daten liegen. Dies ist auch in 1000 jahren durch keine software kompensierbar. Glaubt nicht den scheiss den euch hollywood oder tatort erzählt (unscharfe bilder werden scharf gemacht - fuckin blödsinn, fehlende INFORMATION ist durch nichts nichts nichts rekonstruierbar!). Die aller meisten personen auf dem sind auf diese weise NICHT zuordbar, weil die tanzfläche nicht die volle (technische machbare) schärfe erhalten hat, und alles weiter hinten liegende zu weit weg ist.
Es sei denn man hat eine kleine datenbank - wie wir menschen, die sagen wir 100 oder 200 leute "optisch kennen", und diese eben erkennen können, weil wir WISSEN DASS SIE DORT WAREN. Nur deshalb können dort jemanden erkennen.

Also: Seit politsch, aber lasst euch auch nicht mehr angst machen von facebook als notwendig:)
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