(Für mathematisch genauere Ausführungen besser dort nachschauen.)
0) Vorab, basics: Die Wahrscheinlichkeit, eine Option zu gewinnen, ist nicht immer 50%, obwohl es pro Person nur zwei Ausgangsmöglichkeiten (ja/nein) gibt. Bei einer normalen, fairen Ziehung würde das davon abhängen, wieviel Karten und wieviel Bewerber es gibt.
Einfaches Beispiel: Ich habe 6 Mal soviel Bewerber wie Tickets, Gewinnwahrscheinlichkeit = Tickets/Bewerber = 1/6, dann schreibe ich auf meinen Würfel fünf mal "Nein" und einmal "Ja", und würfele für jeden Bewerber.
1) Durch die Cliquenregelung wird dieses Prinzip gestört. Je nachdem, welche Cliquenverteilung ich bei den Anmeldungen habe, ändert sich die Wahrscheinlichkeit. D.h. ich kann die Anfangs-Wahrscheinlichkeit nicht mehr vorab aus dem Verhältnis Karten/Bewerber bestimmen. Dieser Punkt ist wichtig.
2) Will ich trotzdem ein fixes Kartenkontigent einhalten, muß ich sequentiell ziehen, also nacheinander (bis nix mehr übrig ist). Dadurch ändert sich wiederum die Wahrscheinlichkeit während der Ziehung. Einfaches Beispiel: Ich komme zu spät zur Tombola, es sind nur noch Nieten übrig, daher ist meine Gewinnwahrscheinlichkeit gleich null. First come, first serve.
3) Will ich diese Ungerechtigkeit vermeiden, muß ich das Kontingent variieren. Einfaches Beispiel: Nur Zweiercliquen, 50% gewinnen, es müssen also 110.000 Tickets vergeben werden. (aleroys Beispiel und im Statistikthread)
4) Durch die Cliquenregelung werden lustigerweise Zweiergruppen bevorzugt, wenn es (etwa) mehr als doppelt soviele Bewerber wie Tickets gibt. Im umgekehrten Fall werden sehr große Gruppen bevorzugt.
5) Diese Besonderheit tritt auch bei sequentieller (Nacheinander) Ziehung (bei fixem Kontingent) auf. Wie sich die Wahrscheinlichkeiten hier im Laufe der Ziehung entwickeln, ist komplex, das hat noch keiner von uns simuliert ... ist vielleicht auch nicht so wichtig.

Kurz, das beschriebene System führt zu einigen komplexen, statistisch sehr interessanten Problemen.


grandchild hat im Statistikthread ein sehr schönes Alternativmodell entwickelt, das bei gering variierendem Kontingent eine gute Chancengerechtigkeit ermöglicht. (Danke grandchild !)
Insofern muß man rein vom statistischen Standpunkt aus sagen, daß das im Newsletter vorgestellte System nicht die "größtmögliche Chancengleichheit" gewährleistet.