Das Festival - diese Parallelwelt - ist die Manifestation von etwas eigentlich Unfassbarem, Ungreifbarem, dem vielgenannten "Fusionspirit".
Über den "Fusionspirit" zu diskutieren und versuchen ihn zu definieren, kann eigentlich nur scheitern, denn es ist ein Gefühl und somit immer subjektiv. Er ist nicht filmbar (darum sehen youtube clips von der Fusion immer so Scheisse aus) und er ist schlecht erklärbar, weil man ihn kaum allgemeingültig auf den Punkt bringen kann ...
Der Fusionspirit ist nur erfahrbar.
Man muss da gewesen sein, sich geöffnet haben dafür (willentlich oder unwillentlich) und wenn man ihn gespürt hat, dann weiss man es und er macht einen weich und sanft und man fängt an zu fusionieren mit anderen Menschen auf eine Weise, die man sonst eben fast nirgends erfahren kann, ausser eben an der Fusion.
Dieser Spirit hat eine transformierende Wirkung, die weit über die 4 Tage in Lärz hinaus reichen. All das, was ich hier schreibe soll übrigens keine Definition des Fusionspirit sein, sondern lediglich eine Erklärung seiner Existenz.
Die Fusion und ihr Spirit haben eine grosse Anziehungskraft entwickelt und immer mehr Leute wollen diese Erfahrung (bewusst oder unbewusst) machen. Das ist grundsätzlich etwas Gutes.
Ich wünschte jeder und jede auf dieser Erde könnte diese spezielle Art der Liebe, gemeinsam mit uns erfahren ...
Doch mit gestiegener Popularität steigen auch die Besucherzahlen und damit steigen wiederum die Probleme. Menschen in grossen Massen machen nochmals ganz neue Probleme. Eine Herausforderung auf allen Ebenen ist das. Und so wie es aussieht sind wir dieses Jahr an den Tippingpoint geraten, wo plötzlich Lösungen in Bereichen gesucht werden müssen, die man eigentlich immer meiden wollte (Bessere und höhere Zäune, mehr Kontrolle, weniger Freiheit, etc.).
Ich möchte dazu aufrufen, diesen Moment nicht als Zeichen des beginnenden Untergangs zu deuten (wie das viele hier im Forum schon pflegen), sondern als ein ganz spannender Moment in der Entwicklung der Fusion Festival Geschichte.
Wir alle (nicht nur die Fusioncrew) sollten uns Gedanken darüber machen, wie wir den Fusionspirit für mehr Leute, besser und schneller zugänglich machen können. Wie muss sich das Festival entwickeln, dass es auch mit so viel mehr Leuten immer noch funktioniert? Und sogar noch besser funktioniert?
Ich möchte somit auch zu möglichst konstruktiven Vorschlägen aufrufen, die mit sanften und cleveren Mitteln der gestiegenen Nachfrage begegnen und die neu interessierten Menschen nicht als Bedrohung oder als Feinde versteht, sondern als zukünftige Fusionauten, die wir willkommen heissen und denen wir alle helfen mit uns gemeinsam den Zugang zum Spirit zu finden.
Hat da jemand "Hippiekacke" gerufen?
Hippiekacke ist das Kerosin der Fusionrakete, meine Lieben. Und wir alle sitzen im Cockpit und die Rakete fräst so richtig ab, wenn die Fusionauten den K(n)opf loslassen und die Herzklappen öffnen.
